TÜV
Technische Überwachungsvereine

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
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Am Anfang war der Knall. 1855 explodiert in einer Hannoverschen Fabrik ein Dampfkessel: Viele Arbeiter sind sofort tot, etliche schwerverletzt. Verheerende Unfälle wie diese sind im Zeitalter der industriellen Revolution keine Seltenheit. In den Jahren 1877 bis 1890 gibt es laut frühen Statistiken allein im deutschen Kaiserreich mehr als 200 Dampfkesselexplosionen mit fast 200 Toten und über 100 Schwerverletzten. Neben mangelhafter Wartung und Konstruktionsfehlern ist die häufigste Ursache für die schrecklichen Unfälle schlicht Wassermangel. Verdampfte das Wasser im Kessel schlagartig, konnten sich kleine Risse bilden – die plötzliche Druckentlastung führte zu gewaltigen Explosionen (Dampfschlag).

Die schweren Unfälle in Dampfanlagen führten am 6. Januar 1866 zur Gründung der ersten "Gesellschaft zur Überwachung und Versicherung von Dampfkessel" (DÜV) mit dem Sitz in Mannheim.
Um die Arbeiter künftig besser schützen zu können, gründen Dampfkesselbetreiber 1869 in Hamburg den Norddeutschen Verein zur Überwachung von Dampfkesseln (DÜV). Fortan kontrollieren aufgrund einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Norddeutsche Verein und weitere DÜV die Betriebssicherheit von Dampfkesseln – die Zahl der Unfälle nimmt rapide ab. Schon zur Jahrhundertwende prüfen 28 Vereine mit 273 Ingenieuren im gesamten Deutschen Reich 89.000 Dampfkessel. Fortan begleiten die Überwachungsvereine die technische und gesellschaftliche Entwicklung – immer verbunden mit dem Kerngedanken, die Menschen und ihre Umwelt sicherer zu machen.

Zweck des Vereins:

"Verhütung von Dampfkessel-Explosionen, Förderung eines rationalen Betriebes der Dampfkessel und Dampfmaschinen, insbesondere auch die Herbeiführung von Brennmaterial-Ersparnis, sowie eine sorgfältige Überwachung und Weiterbildung der Kesselwärter.“

Der Erlass einer "Geschäftsanweisung für Dampfkessel-Überwachungs-Vereine“ von 1900 legt eine umfassende staatliche Aufsicht fest: Durch die Vereidigung der DÜV-Sachverständigen gibt es die Befugniserteilung mit Ausweis, Dienstsiegel und Berichterstattung. Ab diesem Zeitpunkt werden alle Dampfkessel, mit Ausnahme der Kessel in Staatsbetrieben, nicht mehr durch die Gewerbeaufsicht, sondern durch den DÜV überwacht.

In einer Verordnung im Jahre1906 übernehmen die DÜV das Prüfen von Kraftfahrzeugen. Die Prüfung beinhaltete folgenden Grundsatz:

"Fahrzeuge müssen verkehrssicher und insbesondere so gebaut, eingerichtet und ausgerüstet sein, dass feuers- und Explosionsgefahr sowie jede vermeidbare Belästigung von Personen und Gefährdung von Fuhrwerken durch Geräusch, Rauch, Dampf oder üblen Geruch ausgeschlossen ist.

Ab 1910 übernahm der DÜV mit Schaffung des ersten einheitlichen  Straßenverkehrsrecht zudem die Prüfung der Fahrer. Dies war die Geburtsstunde der STVO, vorher galt "Ortsrecht“.

 

Schrittweise übertrug der Staat dem DÜV, der 1938 in TÜV (Technischer Überwachungsverein) umbenannt wird, weitere sicherheitsrelevante Aufgaben wie die Prüfung von elektrischen Anlagen, Aufzügen und Kraftfahrzeugen.

 

Es gibt nicht "den TÜV“, sondern nur "die Marke TÜV", die den regionalen Zusatz, so z. B. TÜV Nord, TÜV Süd, TÜV Rheinland, TÜV Saarland, TÜV Thüringen, TÜV Österreich), im Namen haben. Sie stehen auch in einigen Gebieten untereinander und zu anderen Organisationen im Wettbewerb. Hier ist z. B. DEKRA "Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein" zu nennen.

Die einzelnen TÜV-Gruppen sind heutzutage weltweit tätig. Das Angebot der TÜV-Gruppen reicht von der Anlagentechnik über die Durchführung internationaler Klimaschutzprojekte bis hin zur Prüfung aller technischen Einrichtungen. Außerdem sind sie für die Zulassung von Neuentwicklungen, in Sachen Arbeitsschutz bis hin zur Zertifizierung von Management-Systemen zuständig. Weitere Gebiet sind die Ausgabe von Informationen und die Durchführung von Fort- und Weiterbildung und Prüfungen in verschiedenen Fachgebieten.

1865: Urknall der technischen Sicherheit in Deutschland - TÜV SÜD AG
TÜV-Nord
TÜV-Süd
TÜV-Rheinland
TÜV-Hessen
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