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Tauchrohre/Tauchhülsen |
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Einbau
von Tauchrohren |
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Das
Tauchrohr (Tauchhülse)
ist eine dünnwandige Rohrhülse
mit einem einseitigen Rohrgewinde (R 1/4
bis R 3/4), die normalerweise aus Messing
oder Kupfer und bei höheren Messtemperaturen
aus Stahl oder Edelstahl gefertigt. ist. Es nimmt den Fühler
eines Temperaturmessgerätes (Thermometer, Thermostat)
auf. |
Damit die zu messende Temperatur
möglichst genau erfasst werden kann, muss das Tauchrohr
so angebracht werden, dass es möglichst vollständig
in der zu messenden Flüssigkeit (Heizungs-, Kühl-
und Trinkwasser, Solarflüssigkeit) umspült wird.
Ein geschlossenes Tauchrohr sollte grundsätzlich
mit Öl bzw. Glyzerin
oder Wärmeleitpaste gefüllt
werden, damit ein guter Kontakt des eingestecktem Fühler
zur Wandung des Tauchrohres erreicht wird. In Heizungsanlagen
gibt es auch Tauchrohre, die sich bei dem Reinschrauben
eines Thermometerfühlers zur Wasserseite öffnen,
wodurch der Fühler vom zu messendem Wasser umspült
wird. |
Aufgrund
der nach der EnEV geforderten Dämmschichtdicken
ergeben sich oftmals längere Schweißmuffen bzw.
T-Stücke. Hier muss besonders auf die richtige Länge
der Tauchrohr und den entsprechenden Fühlern geachtet
werden, damit nicht nur die Temperatur des Materials (Muffe,
Fitting) gemessen wird. |
Wenn eine
Temperatur besonders genau und schnell gemessen werden kann,
z. B. bei Wärmemengenzähler in Fernheizungsübergabestationen,
werden häufig sehr lange Messfühler eingesetzt.
Diese werden dann in Wärmetaschen
schräg eingebaut. |
Neuerdings
gibt es auch tauchrohrfreie Messvorrichtungen, bei denen
die Fühler direkt in die zumessende Flüssigkeit
geschoben wird. |
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Messvorrichtung
ohne Tauchrohr |
Quelle:
Inocal
Wärmetechnik GmbH |
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Bei
dieser Messvorrichtung wird kein
Tauchrohr benötigt, weil der Messfühler
direkt in das Messmedium geschoben wird. Dadurch kann
der Fühler auf die passende Länge
in das Rohr eingebracht und fixiert werden. Durch
die spezielle Konstruktion wird die Temperatur besonders
genau und ohne Fremdwärme gemessen. Auch der
Austausch des Fühler ist möglich, weil sich
die Verbindung zum Wasser automatisch schließt.
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Diese
neue Messvorrichtung ersetzt Tauchhülsen
oder herkömmliche Verschraubungen und erlaubt
Direktmessungen in der Flüssigkeit, was besonders
bei computergestützten Temperaturaufzeichnungen
gewünscht wird. |
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Übertragungsverhalten
eines Temperaturfühlers |
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Zur
Messung einer Temperatur
in Rohrleitungen sollte der Fühler
immer in einer Tauchhülse (Tauchrohr),
die möglichst tief in der Flüssigkeit angeordnet
werden muss, eingebaut werden. Wenn die Tauchhülse
nicht von der Flüssigkeit durchströmt wird
(öffnen bei dem Einschrauben des Fühlers)
ist, dann sollte der Luftraum zwischen der Hülse
und dem Fühler mit einer Wärmeleitpaste
oder Öl bzw. Glyzerin
verfüllt werden, um eine gute Wärmeleitung
zu erreichen. Aber auch die Zeitkonstante des Fühlers
hat einen Einfluss auf die Güte der Messung. |
Das
Fühlersignal muss an der richtigen
Stelle (Messort - mindestens 10
x D hinter der Mischeinrichtung) aufgenommen
werden, Dabei darf das Signal nicht durch Fremdeinflüsse
verfälscht werden. Deshalb müssen der Messort
(nicht belüftet, nicht zu heiße Umgebung)
und die Fühlerzuleitungen nach
den Vorgaben der Regelungshersteller montiert und
ausgewählt werden. Dabei sind die Anforderungen
an die Regelung (Stabilität, Toleranz) zu berücksichtigen.
Hier unterscheidet man zwischen einer punktförmige
Messung (entsprechende Fühler) und einer
durchschnittsbildenden Messung. |
Das
Aufnehmen von Messwerten
in Tauchhülsen wird durch die Wandung der Tauchhülse,
den Luftspalt zwischen Tauchhülse und Messelement
und der Zeitkonstante des Fühlers verzögert.
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Messfehler
wirken sich besonders dann aus, wenn mehrere Messgrössen
(z. B. Temperatur, Windstärke, Sonnenstrahlung)
ein gemeinsames Resultat (Systemtemperatur)
bilden sollen. Wenn nur eine Messgrössen im
Wert oder zeitlich falsch auf die gemeinsame Recheneinheit
übertragen wird, kann das mit dem im Rechner
integrierten Multiplikationsfaktor zur proportionalen
Vergrösserung des Fehlers führen.
Deswegen müssen immer die Einbauvorschriften
der Hersteller beachtet werden,
Nur dann ist die gewünschte verzugsfreie Erfassung
der Messgrösse gewährleistet. Hier sind
besonders die Zeitkonstante der Messeinrichtung,
die Verbindung mit dem Zentralgerät und die
Fühlerplatzierung (Messort) von Bedeutung.
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Anlegefühler |
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Anlege-
/ Oberflächentemperaturfühler |
Quelle:
TITEC Temperaturmesstechnik GmbH |
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Anlegefühler
(Oberflächenfühler) werden
in der Regel mit fest angeschlossener Anschlussleitung
eingesetzt, können aber auch direkt an einem
Gehäuse (z. B. Messumformer)
angebracht sein. Sie werden zur Temperaturmessung
an Oberflächen für verschiedenster
Einsatzgebiete verwendet. Die Form der Fühler
(Vierkant-Klötze, Prismagehäuse, Halbschalen,
Ringgehäuse, Klemmzangen, Handgriff) ist von
dem Einsatzgebiet (Rohrleitungen, Kessel, Speicher,
Wärmetauscher, Maschinenteilen, Kühlkörper,
Gehäuse, Werkzeugen) abhängig. Sie können
durch Rohrschellen, Kabelbinder, Anschrauben und Kleben
an der Oberfläche befestigt werden. Sie können
mit allen gängigen Sensoren
(Pt100, Pt500, Pt1000, Ni1000, NTC, KTY und Thermoelementen
der Typen K, J, L) gefertigt werden. |
Wenn
keine Muffen vorhanden sind, können zur Messung
der Temperatur an Rohrleitungen
oder Speicherwandungen auch
Anlegefühler verwendet werden, dessen
Form den Messorten angepasst und mit Spannbändern
angebracht werden. Mit den entsprechenden Sensoren
sind die Fühler auf alle gängigen Regel-
und Anzeigesysteme aufschaltbar. |
Zwischen
der Messwandung und dem Fühler
sollte eine Wärmeleitpaste verwendet
werden, damit eine bessere Wärmeübertragung
stattfindet. Die Fühler sollten grundsätzlich
auf der Oberseite eine Rohres montiert werden, damit
evtl. Schwitz- oder Tropfwasser nicht eindringen kann.
Die Schnelligkeit der Messung ist vom Rohrmaterial und der Güte der Befestigung abhängig. |
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Wärmeleitpaste |
Quelle:
JÜRGEN ARMACK GMBH |
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Wärmeleitpasten
werden zur besseren Wärmeübertragung
auf Temperaturfühler, Thermostate
oder Sensoren im Heizungs-, Sanitär-,
Kühl- und Solaranlagen zum Einsatz. Die Paste
wird in Tauchrohren (Tauchhülsen)
und bei Anlagefühlern verwendet.
Auch bei dem Einsatz von Einfriergeräten,
gewährleisten sie eine bessere "Kälteübertragung"
an dern Klemmschellen. |
Die
Wärmeleitpasten sind bei den
verschiedenen Pastenhersteller unterschiedlich. Sie
müssen eine gute Wärmeleitfähigkeit
haben und für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet
sein. Die einfachen Wärmeleitpasten enthalten
Silikonöl und Zinkoxid, hochwertige Pasten Aluminium-,
Kupfer-, Graphit- und Silberbestandteile. Für
spezielle Einsätze werden auch silikonfreie Pasten
eingesetzt. Der normale Temperaturbereich
liegt zwischen -30 °C bis +200
°C. |
Wärmeleitpasten
aus Flüssigmetall leiten die
Wärme erheblich besser. Da sie elektrisch leitfähig
sind, müssen sie mit Vorsicht angewandt werden.
Sie dürfen nicht auf Aluminiumkühlkörper verwendet werden, da es zu einer Lokalelementbildung
kommt und die Oxidschicht zerstört.
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Bei
der Montage von Kühlkörpern
werden auch Wärmeleitkleber
verwendet. Diese Zweikomponentenklebstoffe
werden auf der Basis von Epoxid- oder Silikon hergestellt.
Die Wärmeleitfähigkeit wird dabei über
keramische oder metallische Füllstoffe (Al2O3,
AlN) hergestellt. Gegenüber der Wärmeleitpaste
ist die Wärmeleitfähigkeit geringer.
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