Flow30

Heizungsauslegung mit Zukunft

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC

Die Planung einer Flächenheizung kann entweder nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik durchgeführt werden oder wesentlich fortschrittlicher nach dem flow30-Prinzip. Eine besonders komfortable, energiesparende und zukunftssichere Heizungsauslegung hilft beim Einsatz erneuerbarer Energien für die Heizung.

Diese Kernanforderungen an die Planung nach dem flow30-Prinzip müssen alle gemeinsam umgesetzt werden:

• Maximal 30 °C Vorlauftemperatur in allen Heizkreisen
• Maximal 30 mbar Druckverlust im schlechtesten Heizkreis
• Maximal 30 % Längenunterschied zwischen kürzestem und längstem Heizkreis
30 % der Heizkreise mit Einzelraumreglern
• Minimal 30 mm Rohrdurchmesser für die Anbindung der Heizkreisverteiler

Das sind die Voraussetzungen zum Gelingen des flow30-Prinzips:
Je niedriger die Vorlauftemperatur einer Heizungsanlage, desto leichter kann dieses Temperaturniveau erreicht werden. Egal ob Wärmepumpe oder Solarthermie: Moderne Heiztechniken profitieren von einer möglichst niedrigen Vorlauftemperatur durch einen besonders sparsamen Energieverbrauch. Durch das niedrige Temperaturniveau im Heizkreis sinken die Stillstands- und Verteilungsverluste, gerade im Altbau, wo die Leitungen zum Wärmerzeuger meist außerhalb der thermischen Hülle (Keller) liegen.
• Haben alle Heizkreise einen niedrigen Druckverlust, dann muss die Umwälzpumpe nur wenig Energie für den Wärmetransport aufwenden und kann gleichzeitig einen für Wärmepumpen optimalen Durchfluss sicherstellen.
• Werden alle Heizkreise ungefähr gleich lang ausgeführt, dann fällt der hydraulische Abgleich leicht, da kürzere Heizkreise nur wenig eingedrosselt werden müssen.
Einzelraumregler, die unabhängig voneinander schalten, stören den gleichmäßigen Durchfluss und würgen im Extremfall den Durchfluss ab. Der Selbstregeleffekt kann bei der besonders niedrigen Vorlauftemperatur die Einzelraumregler ersetzen, die nur noch in Räumen mit wechselnder Nutzung notwendig sind. So entfallen Investitionskosten und Stromverbrauch für Einzelraumregler, Stellventile und Maßnahmen, um den Mindestdurchfluss sicherzustellen: Puffer, Mischergruppen und Überströmventile, die die Effizenz einer Wärmepumpe einschränken.
• Ein großer Rohrdurchmesser zwischen Wärmeerzeuger und Heizkreisverteiler hilft für die Erreichung eines niedrigen Druckverlusts und garantiert auch bei Nutzungsänderung Zukunftssicherheit.


flow30-Prinzip
Ing. Arne Dietmar Komposch, RGK e.U.
Programmiert von Alexander-David Beck

Im HaustechnikDialogForum wird über 'Flow30' diskutiert

Ein Beitrag zum Thema:
Moin,
flow30 ist der Versuch, das Thema optimaler Heizflächenauslegungen in das Bewusstsein zu rücken. Bisher wird eine FBH nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik ziemlich lausig ausgelegt - und das ist den meisten nicht bewusst. Weder den Planern noch den Handwerkern und erst recht nicht den Auftraggebern.
Planer und Handwerker machen halt Dienst nach ("wieso, das ist doch üblich so?") und die Bewohner merken erst beim Blick auf die Stromrechnung oder wenn die WP viel zu früh den Verdichtertod stirbt, dass das vielleicht hätte besser gemacht werden können.
Die flow30-Regeln sind der Versuch, das Thema auf möglichst einfache Art und Weise greifbar zu machen:
- Für den Auftraggeber, der einfach nur eine flow30-Heizung verlangt und das Ergebnis der Planung dann einfach überprüfen kann.
- Für den Planer, der anhand einfacher Regeln eine ziemlich gute Heizflächenauslegung hinbekommt und sich sinnvoll mit dem Auftraggeber darüber unterhalten kann.
- Für den Handwerker, dem der hydraulische leichter gelingt und den später weniger Ärger wegen zu hoher Stromrechnung oder zu kurzer Lebensdauer der WP trifft.
In dem Moment, wo sich entweder der Planer oder der Handwerker nicht an die flow30-Regeln hält, kann das der Auftraggeber leicht nachvollziehen und eine Erklärung verlangen. Geringfügige Abweichungen sind kein Problem - so lange das allen Beteiligten bewusst ist und der Auftraggeber darüber aufgeklärt wurde.
Die Planungen eines gewissen Ingenieurbüros, die mir hier im Forum begegnet sind, sind dadurch aufgefallen, dass dort immer 20/24 Grad Raumtemperatur angenommen wird und alle Räume mit Fliesen ausgestattet werden. Keine Ahnung was vorher vereinbart wurde, aber in meinen Augen zeigt sich dort ein Kommunikationsproblem, da das vollkommen an der Realität vorbei geht. Eine Heizflächenauslegung ist nunmal eine individuelle Sache und kann nicht nach Schema F durchgeführt werden. Die Wünsche des Auftraggebers müssen vorher sinnvoll abgefragt werden und die Ergebnisse sollten gemeinsam besprochen werden. Auch sollte eine spätere Nutzungsänderung einzelner Räume möglich sein.
Wer flow30 bestellt, der kann sich sicher sein, zumindest eine 95 %-Prozent-Auslegung zu bekommen. Auch auf anderen Wegen lässt sich eine sehr effiziente Flächenheizung realisieren, das ist dann aber schwerer kommunizier- und nachprüfbar.
Viele Grüße
crink

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