Brandschutzklappen - Brandschutzventile

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
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Brandschutzklappen und Brandschutzventile sind automatische Absperrvorrichtungen in raumlufttechnischen Anlagen, die das Ausbreiten von Feuer und Rauch über Lüftungsleitungen bzw. Lüftungskanäle in andere Brandabschnitte verhindern. Da sie nichtgeregelte Bauprodukte nach der Bauregelliste B Teil 2 sind, sind sie zulassungspflichtig.
Schutzwirkung von Brandschutzklappen
Quelle: Trox GmbH
Die Verantwortung für den Brandschutz liegt in der Hand der Architekten und Planer, die die praxisgerechten Schutzziele der Landesbauordnungen (LBO) umsetzen müssen. Hier haben die Brandschutzklappen in Kombination mit Rauchauslöseeinrichtungen und Brandmeldesystemen einen bedeutenden Anteil.
 Wohnhäuser mit mehr als 2 Vollgeschossen und große Gebäude werden in Brand- und Rauchabschnitte unterteilt, damit diese im Brandfall das Feuer und der Rauch räumlich und zeitlich begrenzt werden kann. Die Übertragung von Feuer und Rauch aus dem betroffenen Brandabschnitt auf andere wird ausgeschlossen, wenn  die Wände und Decken die notwendige Feuerwiderstandsfähigkeit aufweisen. Wenn Luftleitungen durch diese Wände und Decken geführt werden, dann müssen die Brandschutzklappen die gleiche geforderte Feuerwiderstandsdauer aufweisen.
Um die Funktionssicherheit der Brandschutzklappen dauerhaft sicherzustellen, ist eine regelmäßige Funktionsprüfung vorgeschrieben. Hier reicht ein Auslösen und Wiederöffnen und bei Brandschutzklappen mit Federrücklaufantrieb auch fernbetätigt aus. Eine regelmäßige Reinigung der Brandschutzklappen im Rahmern der Wartung der raumlufttechnischen Anlage ist auch notwendig.
Verschiedene Brandschutzklappen (-Ventile)
Quelle: Trox GmbH
 
Die Brandschutzklappen werden entweder thermomechanisch mit Schmelzlot oder thermoelektrisch mit Federrücklaufantrieb betätigt.
Thermomechanisch mit Schmelzlot
In der Grundausführung werden die Klappen mit thermomechanischen Auslöseeinrichtungen ausge-stattet. Diese bewährten Systeme bestehen aus zwei Messingplättchen, die mit einem speziellen Lot (Schmelzlot) miteinander verbunden sind. Steigt im Brandfall die Temperatur in der Luftleitung bis zur Nenntemperatur (72 °C) des Schmelzlotes an, lösen sich die beiden Messingplättchen. Dadurch wird die Arretierung entriegelt und durch Federkraft schließt sich die Brandschutzklappe.
Die Position des Handgriffs zeigt die Stellung des Klappenblattes an. Endschalter sind erhältlich.
Thermoelektrisch mit Federrücklaufantrieb
Die motorisierte Brandschutzklappen enthalten thermoelektrische Auslöseeinrichtungen und einen Federrücklaufantrieb. Der im Luftstrom positionierte Temperaturfühler unterbricht bei Erreichen der Auslösetemperatur (72 °C oder 95 °C) die Versorgungsspannung des Federrücklaufantriebes. Der Federrücklaufantrieb bewirkt nun das Schließen der Brandschutzklappe. Ein zweiter Temperaturfühler überwacht die Umgebungstemperatur. Ein Testschalter ermöglicht die einfache Funktionsprüfung vor Ort.
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Die Stellung des Klappenblattes ist an einem Zeiger des Federrücklaufantriebes ablesbar. Zwei Endschalter sind im Antrieb integriert.
Quelle: Trox GmbH
Überströmklappe mit bauaufsichtlicher Zulassung
Quelle: Trox GmbH
Überströmklappe

Öffnungen zur Luftüberströmung in feuerwiderstandsfähigen inneren Wänden oder Decken stellen im Brandfall immer ein Risiko dar. Aus diesem Grund sind für derartige Überströmdurchlässe Überströmklappen vorgeschrieben, die bei Bränden automatisch schließen. Die notwendigen Öffnungen werden mit der Lüftungsplanung oder im Zusammenhang mit dem Brandschutzkonzept durch die Bauaufsichtsbehörde genehmigt. Für den Verschluss dieser Öffnungen musste bis heute eine Zustimmung im Einzelfall bei der obersten Bauaufsichtsbehörde eingeholt werden.

Es handelt sich dabei um eine Brandschutzklappe in Verbindung mit einer zugelassenen Rauchauslöseeinrichtung, die im Brandfall die Übertragung von Feuer und Rauch durch die Bauteilöffnung verhindern.

Brandschutzventil BV90
Quelle: Wildeboer Bauteile GmbH
Das Brandschutzventil BV90 (F90 - Feuerwiderstandsdauer 90 Minuten) ist für den Einbau als Zuluft- und Abluftdurchlass in massiven Wänden und Decken, leichten Trennwänden, Schachtwänden, Lüftungsleitungen und in selbständig feuerwiderstandsfähige Unterdecken aus allen gängigen Baustoffen, einschließlich Metalldecken, geeignet.  Die spezielle Bauart erlaubt hohe, stufenlos einstellbare Volumenströme.
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Brandschutzventil - Wildeboer Bauteile GmbH

 

Aufbau eines Brandschutzventils BV90
Quelle: Wildeboer Bauteile GmbH
1 Einbaugehäuse
2 Montagelasche (Maueranker)
3 Ventilteller
4 Auslöseelement 70°C
5 Verriegelung
6 Einstellhülse
7 Kontermutter
8 herausnehmbare Drosselscheibe
9 Distanzhalter zur Befestigung des Endschalters und Sicherung des Abstandes für die Auslösung
10 Endschalter (wahlweise) für Ventilstellung ZU, IP67, Wechsler 250V~ / 24V-, 5A, 1 m Anschluss kabel 3 x 0.5 mm²
11 Anschlussstutzen für Lüftungsleitung
12 Lüftungsleitung
13 Dämmschichtbildende Dichtung; erforderlich für mörtelfreien Einbau
14 Markierung der Ventilstellung
Funktion
Der Ventilteller (3) ist in Luftrichtung geführt. Das Auslöseelement (4) hält den Ventilteller gegen die Kraft eingebauter Federn in Offenstellung. Im Brandfall reißt die Abdeckplatte des Auslöseelements und die eingebaute Feder drückt den Ventilteller (3) gegen das Gehäuse (1). In dieser geschlossenen Stellung arretiert die Auslöseverriegelung (5).
Einstellung Volumenstrom
Zur zwischen den vier Markierungen (14) stufenlos möglichen Volumenstrom einstellung ist das Ventil durch Linksdrehung des Ventiltellers (3) vollständig aus dem Einbaugehäuse (1) herauszuschrauben. Dann Kontermutter (7) durch Linksdrehung lösen. Unterseite der Einstellhülse (6) auf oder zwischen die dem gewünschten Volumenstrom entsprechende Markierung drehen. Kontermutter (7) anziehen. Ventil durch Rechtsdrehung des Ventiltellers (3) vollständig (bis zum Festanschlag) in das Einbaugehäuse (1) einschrauben. Eine Volumenstromeinstellung über die Markierung 4 hinaus sollte vermieden werden, da dann die Verriegelung einrastet und der Ventilteller erreicht beim Einschrauben in das Einbaugehäuse die geschlossene Stellung! Lösen der Verriegelung
Funktionsprüfung / Instandhaltung
• Eine Betriebsanleitung zu BV90 Brandschutzventilen ist im Internet verfügbar.
• BV90 Brandschutzventile müssen vom Eigentümer der Lüftungsanlage betriebsbereit und instandge halten werden. Es ist die Funktion der Brandschutzventile periodisch und in halbjährlichen Abständen zu überprüfen. Ergeben aufeinanderfolgende Prüfungen keine Män gel, darf die nächste nach einem Jahr erfolgen.
• BV90 Brandschutzventile, Baureihe BV91 sind wartungsfrei. Sie können auf grund der Kapselungen und besonderen Eigenschaften ohne laufende Arbeiten zum Erhalt und zur Gewährleistung der Funktion auskommen.
• Fehlerhafte Funktionen bedürfen entsprechender Reparaturen bzw. Instandsetzungen. Es sind Original- Ersatzteile zu verwenden.
• Hygienisch bedingte Reinigungen der Lüftungsanlagen sind betriebsabhängig durchzuführen und betreffen stets auch Brandschutzventile.

ABC der Brandschutztechnik - Adolf Würth GmbH & Co. KG
Brandschutz im Hochbau DIN 4102 - Fachdozent Dipl.-Ing. E. Kogler, FH Köln, Fakultät 06
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