Feuerlöschanlagen - Sprinkleranlagen

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
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In vielen gewerblichen Gebäuden (Lager, Werkstätten, Tiefgaragen, aber auch Büro- und Verkaufsräumen) sind Rauchmelder, Brandmelde-, Rauch- und Wärmeabzuganlagen nicht ausreichend. Hier wird eine aktive Brandlöschanlage vorgeschrieben. Am häufigsten werden Sprinkleranlagen mit den vorgenannten Anlagen kombiniert.

Quelle: Minimax GmbH & Co. KG
Was zeichnet eine Sprinkleranlage aus?

Eine Sprinkleranlage besteht aus einem Rohrnetz, dass in verschiedenen Gebäudeabschnitten (Brandabschnitte, Schutzbereiche) installiert ist. Die Rohrleitungen sind entweder trocken (Trockensystem) oder mit unter Druck stehendem Wasser (Nasssystem) ausgeführt. Diese Löschwasserleitungen enthalten Löschdüsen (Sprinkler), die im Normalzustand geschlossen sind.

Bei der Planung einer Sprinkleranlage sind verschiendene Punkte mit den örtlichen Brandschutzbehörden, der Bauaufsicht und den Wasserversorgungsunternehmen (WVU) abzustimmen. Die Planungsgrundlagen sind in der DIN 1988-600, DIN EN 1717, DIN 14462. DIN EN 12845 und DIN EN 806 vorgegeben.

Sprinkler

Quelle: Minimax GmbH & Co. KG

Die Sprinkler gibt es entsprechend dem Einsatzgebiet in verschiedensten Ausführungen. Die Auslösetemperaturen der Sprinklerampullen gibt von 57 °C bis 141 °C.

Ein Dichtkegel, der von einer Glasampulle in seiner Position gehalten wird, verschließt die Austrittsöffnung des Sprinklers. Die Flüssigkeit in der Glasampulle dehnt sich bei Erwärmung aus. Steigt die unmittelbare Umgebungstemperatur eines Sprinklers durch eine Brandeinwirkung um etwa 30 °C über den zu erwartenden Höchstwert, zerspringt die Glasampulle. Das unter Druck stehende Löschwasser wird freigegeben, es prallt auf den Sprühteller und verteilt sich flächendeckend und gleichmäßig über den Brandherd.

Trockenanlage
In frostgefährdeten Bereichen (Garagen, Vordächer) und hochtemperierten Räumen (Trockner) werden Trockenanlagen installiert. In dem Rohrnetz vom Alarmventil bis zum Sprinkler befindet sich Druckluft. Öffnet ein Sprinkler durch Hitzeeinwirkung, wird das Alarmventil angesteuert und das Rohrnetz mit Wasser gefüllt.
Nassanlage
In Bereichen, in denen keine Frost- und überhitzungsgefahr besteht, werden Nassanlagen installiert. Das komplette Rohrsystem ist mit Wasser unter hohem Druck (10 bar) gefüllt. In diesen Anlagen steht das Wasser sofort an den Sprinklern an und bei dem Öffnen eines Sprinklers tritt sofort Wasser aus.

Trennstation
Die Trinkwasserverordnung (§17 Satz 2) und die DIN EN 1717 schreiben die physikalische Trennung von Trinkwasser (Leitungswasser) und Betriebswasser Kategorie 5 (Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch die Anwesenheit von mikrobiellen oder viruellen Erregern übertragbarer Krankheiten darstellt) zwingend vor.

Trennstation

Quelle: Minimax GmbH & Co. KG

Wenn eine Nassanlage mit einer Trinkwasserinstallation verbunden ist, dann darf kein Stagnationswasser in die Trinkwasseranlage gelangen. Der Einbau eines Rückflussverhinders reicht in Altanlagen nicht aus. Es müssen System- oder Rohrtrenner nach DIN EN 1717 eingebaut werden. In Neuanlagen sind nach DIN 1988-600 (Trinkwasserinstallationen in Verbindung mit Feuerlösch- und Brandschutzanlagen) nur Systemtrenner BA zulässig.

Die Forderungen für Normung von Direktanschlussstationen (DAS - Trennstation) nach der DIN 1988-600 ist, dass das in Fließrichtung hinter der DAS in der Wasserlöschanlage sich befindende Wasser wie die Flüssigkeitskategorie 5 nach DIN EN 1717 zu betrachten ist. Danach sind für diesen Sonderfall unter Beachtung der hier getroffenen Festlegungen nur die DAS nach DIN 14464 mit DVGW-Prüfzeichen zulässig ist.

Damit es keine Probleme mit der Stagnation ud der entsprechenden Hygiene gibt werden größeren Anlagen Trennstationen installiert.

Diese Trennstation ist eine Sicherungsarmatur, mit der man eine Sprinkleranlage direkt an das Trinkwassernetz anzuschließen darf. Mit dem integrierten Alarmventil, der Überwachungs- und Steuerzentrale, stellt die Trennstation eine vollwertige Wasserversorgung ohne Behälter, Pumpe, Druckhaltung und Schaltschrank dar.

Trennstation - Sprinkleranlagen
Minimax GmbH & Co. KG

Quelle: Minimax GmbH & Co. KG

Schutzatmosphären-Trennstation maximat T50
Quelle: Minimax Mobile Services GmbH & Co. KG

Es gibt eine neuartige Alternative zu den bisherigen Lösungen, mit der sich die Löschwasseranlage platzsparend und einfach imontierbar über eine Schutzatmosphären-Trennstation vom Trinkwasser trennen lässt. Diese bereits in der Praxis bewährte Anlage hat eine Aufstellfläche von lediglich 0,32 m2. Dabei wird sie direkt in das vorhandene Rohrsystem integriert und bietet durch ihr integriertes UVC-Licht eine chemikalienfreie Trennung und Desinfektion innerhalb der Schutzatmosphären-Trennstation. Durch das System wird der Versorgungsdruck des Hausanschlusses ohne spürbare Druckverluste an die Löschanlage weitergegeben. Dieser mögliche Druckverlust ist so minimal, dass zusätzliche Pumpenanlagen nur noch selten in der Sanierung notwendig werden. Die Trennstation erfüllt sämtliche in der DIN EN 1717 beschriebenen Anforderungen, also dem Schutz vor Rückfließen, der sicheren Trennung von Löschwasser und Trinkwasser, dem Schutz vor äußeren Einflüssen, der Wahl der Werkstoffe, der Abwehr der Gefahren aus der Stagnation und den Vorgaben zur Wartung.

Schutzatmosphären-Trennstation + Video - Minimax Mobile Services GmbH & Co. KG

Genutetes Rohrleitungssystem

Genutetes Rohrleitungssystem

Quelle: Victaulic Europe

Bei dem genuteten Rohrleitungssystem von Victaulic werden die Rohre ohne Schweißen, Flanschen oder Gewindeschneiden verbunden. Das System ist für rollgenutete oder gefräste Standardrohre oder rollgenutete dünnwandige Rohre ausgelegt. Die Bearbeitung der Rohrenden kann entweder als Vorfertigung in der Werkstatt oder auf der Baustelle mit den entsprechenden Werkzeugen durchgeführt werden.

Das System ist für Brauch- bzw. Betriebswasser ausgelegt und eignet sich besonders in Sprinkleranlagen, die meistens große Nennweiten benötigen. Aber auch in der Heizungs- und Klimatechnik, für Versorgungsrohrleitungen, Prozessrohrleitungen und im Bergbau kann die Verbindungstechnik eingesetzt werden. Die Dichtungselemente gibt es von 34 °C bis +121°C und die selbstkraftschlüssigen Verbindungen sind je nach Ausführung für Betriebsdrücke bis 172 bar möglich.

Kupplung und Nutarten

Quelle: Victaulic Europe

Nur mit der richtigen Vorbereitung und den von Hersteller vorgegebenen Werkzeugen ist dieses Verfahren zum Verlegen von Rohrleitungen möglich. Dabei muss das Kupplungsgehäuse in die Nuten greifen. Die Nut dient als Aussparung im Rohr, die zum einen für genügend Tiefe zum sicheren Einrasten der Gehäusehälften und zum anderen für eine ausreichende Wandstärke für die angegebenen Nenndrücke sorgt.

Die Fräsnutwerkzeuge von Victaulic sind zum Einsatz an dickwandigen Standardrohren aus Metall, Grauguss, Kugelgraphit oder Kunststoff ausgelegt. Rollnutwerkzeuge sind für Rohre mit normaler Wandstärke, dünner Wandstärke und einige Typen von extrastarken Rohren geeignet.

Die starren Kupplungen und Übergangskupplungen ein patentiertes Design mit schrägen Passflächen, bei denen die Federn des Kupplungsgehäuses über den gesamten Rohrumfang in die Nut greifen und damit starr auf dem Rohr sitzen. Die Gehäusehälften gleiten auf den schrägen Passflächen. Durch diese Gleitanpassung werden die Federn in einen Gegenkontakt an der inneren und äußeren Kante der Nut gezwungen, wodurch die Verbindung bei der Montage auf den maximal zulässigen Rohrendabstand geschoben wird.

Flexible Kupplung

Quelle: Victaulic Europe

Eine starre Verbindung lässt keine Expansion/Kontraktion oder lineare Bewegung zu. Mit den Kupplungen werden die Rohrenden auf den maximal zulässigen Abstand gedrückt, dies muss bei der Montage entsprechend berücksichtigt werden.

Flexible Kupplungen für genutete Rohre lassen eine kontrollierte angulare und lineare Bewegung sowie Drehbarkeit an allen Verbindungen zu, mit denen Expansion, Kontraktion, Setzungen, Vibration, Geräusche und andere Bewegungen des Rohrleitungssystems aufgefangen werden können. Diese Merkmale bieten Vorteile bei der Planung von Rohrleitungssystemen, müssen aber bei der Ermittlung der Abstände und Positionierung von Aufhängung und Abstützung berücksichtigt werden.
Victaulic Kupplungen bieten bessere vibrationsdämpfende Eigenschaften als flexible Metallschläuche und Gummikompensatoren. Unabhängige Vibrationstests haben bestätigt, dass drei hintereinander angeordnete Victaulic Kupplungen, die sich in der Nähe einer Vibrationsquelle befinden (Pumpe, Kältemaschine) eine bessere Vibrationsdämpfung für Rohrleitungssysteme bietet.

Beide Arten von Kupplungen sind für roll- oder fräsgenutete Standardrohre geeignet und bieten Sicherheit durch volles Eingreifen des Kupplungsgehäuses in die Nut über den gesamten Rohrumfang, wodurch höhere Nenndrücke und Endbelastung gewährleistet sind.

Erläuterung zu den kritischen Rollnut- und Fräsnutmaßen

Quelle: Victaulic Europe

Montagehandbuch - Victaulic®-System

Planungs- und Installationshandbuch für Löschwassereinrichtungen von Wandhydrantenanlagen sowie Unterflur- und Überflurhydranten

Trennstation - Sprinkleranlagen

Undercover-Sprinkler  - Minimax

Löschwasserentnahmestellen
Löschwasserentnahmestellen sind alle Stellen, an denen im Falle eines Feuers Wasser als Löschmittel entnommen werden kann. Hierzu zählt die Entnahme aus dem Trinkwasserversorungsnetz (Hydrant) und natürliche Stellen (Bäche, Flüsse, Teiche, Seen, Sielzüge und Gräben) sowie künstliche Entnahmestellen (Löschwasserbehälter, Feuerlöschteich, Löschwasserbrunnen, mobile Löschwasserbehälter).
Neben Feuerlöschteichen und Löschwasserbrunnen werden Löschwasserbehälter (unterirdische, überdeckte Speicher) für die vom Trinkwassernetz unabhängige Versorgung mit einer oder mehreren Löschwasserentnahmestellen eingebaut. Sie gewährleisten zusätzlich zum örtlichen Trinkwassernetz (Hydranten) eine ausreichende Löschwasserversorgung für die Feuerwehren.

Der Brandschutz in Deutschland ist rechtlich gesehen Ländersache, daher gibt es 16 Brandschutzgesetze. Jedes Bundesland hat sein eigenes Brandschutzgesetz.
Um eine gefahrlose Entnahme an diesen Entnahmestellen zu gewährleisten, sind verschiedene Anforderungen gestellt.


Trümmerschatten
Quelle: Rainer Schwarz, KHK i. R.

Im Allgemeinen gilt:
Im Falle eines Brandes ist zu beachten, dass Entnahmestellen, welche im Trümmerschatten des betroffenen Objektes liegen, nicht für die Löschwasserentnahme herangezogen werden können. Als nötiger Abstand der Entnahmestelle zum Gebäude ist in sämtliche Richtungen mindestens eine Firsthöhe anzusetzen. Zu den Gebäudeseiten wird von der Gebäudemitte aus gemessen. Jedoch gilt, dass je nach Gebäudeform, z. B. bei sehr flachen und breiten Gebäuden, der Trümmerschatten individuell zu beurteilen ist.

Besonders bei der Neuanlegung von Entnahmestellen ist daher auf ausreichend Abstand zu den umstehenden Gebäuden zu achten. Soll beispielsweise eine im Trümmerschatten befindliche Grube zu einem Löschwasserbehälter umfunktioniert werden, so ist die Entnahmestelle (Saugstutzen/Saugschacht) mittels Verrohrung vom Gebäude weg, außerhalb des Trümmerschattens zu realisieren.

Löschwasserversorgung
Markus Rüsenberg, Dieter Zwirner, Lernunterlage - Landesfeuerwehrschule Baden-WürttembergBevölkerungsschutz und Krisenmanagement

Arbeitshinweise zur Planung und Beurteilung der Entnahmestellen zur Löschwasserversorgung
Vinzenz Riedter, B.Eng., Landkreis Ravensburg - Körperschaft des öffentlichen Rechts

Löschwasserbehälter

Löschwasserbehälter sind unterirdische, überdeckte Speicher, mit denen eine vom Trinkwassernetz unabhängige Löschwasserersorgung möglich ist.
Für den vorbeugenden Brandschutz, der die Durchführung wirksamer Löscharbeiten ermöglichen soll, gehört die Bereitstellung von Löschmitteln in ausreichender Menge. In den meisten Fällen ist Wasser am besten geeignet. Oft ist die Versorgung aus dem Trinkwassernetz nicht vollständig möglich. Deswegen ist eine unabhängige Löschwasserversorgung notwendig. Neben offene Gewässer, Löschwasserteiche und Löschwasserbrunnen sind unterirdische Löschwasserbehälter eine Alternative.
Besonders bei der Neuanlegung der Entnahmestelle ist auf einen ausreichenden Abstand zu den umstehenden Gebäuden zu achten (außerhalb des Trümmerschattens).

Löschwasserentnahmestelle
Löschwasserbehälter

Quelle: Wolf Systembau Gesellschaft m.b.H.

Löschwasserbehälter
Hinweisschilder DIN 4066 B2 und D1

Bei der Berechnung des Löschwasserbedarfs der Entnahme aus Behältern ist die Art der Bebauung ein Faktor. Bei Neuerschließungen ermöglicht ein dezentraler Löschwasserbehälter reduzierte Querschnitte der Trinkwasserversorgungsleitungen.
Die DIN 14230:2021-08 "Unterirdische Löschwasserbehälter" unterscheidet hier kleine (75 – 150 m3), mittlere (150 – 300 m3) und große (über 300 m3) Behältergrößen.

Vorteile
Große Speichervolumen möglich
Lieferung und Montage inklusive aller Zubehörteile nach DIN 14230
Zusätzlicher Anschluss zur Hauswassernutzung möglich (mechanische Filtration vorschalten)
Befüllung mit Trink- oder Regenwasser möglich

Löschwasserbehälter und Löschwassertanks
Alfred Schneider GmbH & Co. Tankbau KG

Löschwasserbehälter nach DIN 14230
Mall GmbH

Löschwasserbehälter – zur Brandbekämpfung
Wolf Systembau Gesellschaft m.b.H.


unterirdischer Löschwasserbehälter
Quelle: Oberbergischer Kreis

Feuerlöschteich


Feuerlöschteich

Feuerlöschteiche wurden (und werden immer noch) in Gemeinden und Baugebieten angelegt, wenn keine kontinuierliche Löschwasserversorgung gewährleistet ist. In den meisten Fällen nutzen die Feuerwehren das Löschwasser über Hydranten des lokalen Wassernetzes. Aber um Beeinträchtigungen der Trinkwasserversorgung bei umfangreichen Löscharbeiten zu vermeiden und/oder wenn die Löschwassermenge nicht ausreicht, wird der Bau von Löschteichen notwendig. Außerdem wird ein Feuerlöschteich notwendig, wenn der nächste Hydrant mehr als 300 Meter von einem Brandobjekt entfernt ist oder sich zwischen dem Gebäude und dem nächstgelegenen Hydranten Hindernisse (stark befahrene Straßen, Bahnlinien, Autobahnen) befinden.


Feuerlöschteich in einen Neubaugebiet

In Deutschland werden als Feuerwehrlöschteich nur künstlich angelegte Gewässer anerkannt, die ausschließlich sauberes Wasser enthalten. Das Wasser darf keinen Kontakt mit Grundwasser haben und das macht die Verwendung einer Folienabdichtung notwendig.
Die Vorgaben sind in der DIN 14210 2019-06 "Künstlich angelegte Löschwasserteiche" festgelegt.

Anforderungen (Auszüge aus DIN 14210)
Fassungsvermögen
Löschwasserteiche sollen ein Fassungsvermögen von mindestens 1.000 m³ Löschwasser haben. Für Löschwasserteiche mit kleinerem Fassungsvermögen ist der Nachweis der erforderlichen Löschwassermenge zu erbringen.
Wassertiefe
Die Wassertiefe muss mindestens 2 m betragen.
Form
Die Form des Löschwasserteiches (Draufsicht) darf beliebig gewählt und den örtlichen Verhältnissen angepasst sein.
Löschwasser-Entnahmestelle
Zur Löschwasserentnahme muss ein Saugschacht oder mindestens ein Saugrohr vorhanden sein. Dabei muss sichergestellt sein, dass die Entnahmevorrichtung jederzeit eisfrei bleibt. Die Entnahmestelle muss so angeordnet sein, dass sie über eine Zufahrt erreicht werden kann.
Saugrohr
Das Saugrohr muss einen Innendurchmesser von 125 mm haben und darf nicht länger als 10 m sein. Die Einlauföffnung des Saugrohres soll in Höhe des Teichbodens liegen und muss mit einem zylindrischen Sieb aus nicht rostendem Werkstoff abgeschlossen sein. Die freie Siebfläche muss dem 2,5 fachen Wert der Querschnittsfläche des Saugrohres entsprechen. Die Weite der Sieböffnungen muss 6 mm betragen. Als Sauganschluss muss ein Löschwasser-Sauganschluss nach DIN 14244 verwendet werden (A-Festkupplung).
Dichtheit
Die Rohrleitung muss zwischen Einlauföffnung und Sauganschlusskupplung luftdicht sein.
Zufahrt
Die Zufahrt muss den Anforderungen an Feuerwehrzufahrten nach DIN 14090 entsprechen.
Einfriedung
Der Löschwasserteich muss min. 1,25 m hoch so umfriedet sein, dass zwischen der Einfriedung und dem Vorratsraum ein mindestens 1 m breiter, begehbarer Streifen bleibt. Im Zufahrtsbereich muss eine verschließbare mindestens 1 m breite Tür vorhanden sein. Die Tür muss sich mit einem Dreikantschlüssel öffnen lassen.
Pflege und Wartung
Löschwasserteiche sind durch geeignete Maßnahmen so zu pflegen und so zu warten, dass jederzeit »Löschwasser« entnommen werden kann.
Befüllung
In den Löschwasserteich darf kein ungeklärtes Schmutzwasser eingeleitet werden. Wird Niederschlagwasser zum Nachfüllen benutzt, so ist es über einen Sandfang zu leiten. Fließende Gewässer dürfen nicht durch den Löschwasserteich hindurchgeführt werden.
Beschilderung
Nach DIN 14210 (Löschwasserteiche) muss der Löschwasserteich mit einem Schild DIN 4066-B3 dauerhaft und gut sichtbar gekennzeichnet sein.


Feuerlöschteich
Quelle: Oberbergischer Kreis
Löschwasser für Ihre Sicherheit
Oberbergischer Kreis

Der Feuerlöschteich bietet nützliche Reserven
WEBJOKER e.K.

Feuerlöschteich
Rainer Schwarz, KHK i. R.

Löschwasserbrunnen
Löschwasserbrunnen sind Entnahmestellen, mit denen Löschwasser aus dem Grundwasser entnommen werden kann. Je nach Tiefe des Brunnens wird das Löschwasser entweder mittels Pumpe des Feuerwehrfahrzeugs im Saugbetrieb (S) oder mit einer installierten Tiefpumpe (T) entnommen.
Besonders bei der Neuanlegung der Entnahmestelle ist auf einen ausreichenden Abstand zu den umstehenden Gebäuden zu achten (außerhalb des Trümmerschattens).

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Löschwasserbrunnen als Saugbrunnen (S)
und mit Tiefenpumpe und Elektropumpe (T)

Die technischen Vorgaben sind in der DIN 14220:2022-07 "Löschwasserbrunnen" festgelegt.
In der Regel werden die Löschwasserbrunnen als Saugbrunnen betrieben. Wenn aber der abgesenkte Wasserspiegel tiefer als 7,50 m unter Gelände ist, dann ist die maximale geodätische Saughöhe der Feuerwehrpumpe (TS8) überschritten. Der Brunnen muss dann mit einer Tiefenpumpe (Unterwasserpumpe) ausgerüstet werden, damit die Feuerwehrpumpe unterstützt werden kann. Die Unterwasserpumpe sollte sowohl mit Strom als auch über ein Notstromaggregat betrieben werden können, falls im Brandfall der komplette Strom ausfällt bzw. abgeschaltet werden muss.
Die Löschwasserbrunnen werden nach Ihrer Ergiebigkeit unterteilt ("Klein" - Kennzahl 400 [400 bis 800 l/min], "Mittel" - Kennzahl 800 [über 800 bis 1600 l/min], "Groß" - Kennzahl 1600 [über 1600 l/min]. Die Ergiebigkeit der einzelnen Brunnen muss über einen Zeitraum von 3 Stunden gewährleistet sein.
Die Feuerwehrzufahrt muss für eine zulässigen Gesamtmasse von 16 Tonnen und einer Achslast von 10 Tonnen geeignet und ausgeschildert sein. Die Bewegungsfläche vor der Entnahmestelle muss eine Fläche von 7 Meter x 12 Meter aufweisen. Sofern die zu befahrene Fläche nicht klar erkennbar ist (mit Gras bewachsene Flächen), muss die Zuwegung gut sichtbar durch Baken oder ähnliche Gegenstände gekennzeichnet werden.

Löschwasserbrunnen
PORSCH Wasser- und Umwelttechnik GmbH
Information des Kreises Stormarn zu Löschwasserbrunnen
Brandschutzdienststelle Kreis Stormarn / Fachwart Löschwasser des Kreises Stormarn Kreisfeuerwehrverband

Löschwasserbrunnen in Neumünster
Mengel Landtechnik & Brunnenbau GmbH

Löschwasserbrunnen
Stadtverwaltung Neuss

Pumpen + Brunnen

Mobile Löschwasserversorgung
Nach Aussage der Feuerwehr ist eine Entfernung zwischen einem Brandort und der nächsten Entnahmestelle (Hydrant) von 75 m gerade noch darstellbar. Oft reicht auch der Druck in dem Trinkwasserversorgungsnetz nicht aus. Wenn keine natürliche Stellen (Bäche, Flüssen, Teiche, Seen, Sielzüge und Gräben) oder künstliche Entnahmestellen (Löschwasserbehälter, Feuerlöschteich, Löschwasserbrunnen, mobile Löschwasserbehälter) vorhanden sind, dann bietet sich der Einsatz von mobilen Entnahmestellen (mobile Löschwasserbehälter [Faltbassin, Faltbecken, mobiler Löschteich]) an, weil Tanklöschfahrzeuge nur maximal 5.000 Liter Wasser bereitstellen können.

Da mobile Löschwasserbehälter (Faltbassin, Faltbecken, mobiler Löschteich) mehr Wasser als Tanklöschfahrzeuge fassen können, werden sie zunehmend eingesetzt. Sie fassen ca.15.000 Liter Wasser. Dagegen können die größten Tanklöschfahrzeuge maximal 5.000 Liter Wasser bereitstellen. Normalerweise wurden sie nur zur Überbrückung gedacht, bis die Feuerwehr mit Wasser aus einem Hydranten oder einer anderen Wasserentnahmestelle löschen konnte. Inzwischen werden sie als mobiler Löschteich eingesetzt, wenn keine fest installierte Wasserversorgung vorhanden oder zu weit vom Brandort entfernt ist. Dies ist besonders bei ausgedehnten Waldflächen wichtig, um Waldbrände effektiv zu bekämpfen.
Die Faltbecken werden durch Tanklöschfahrzeuge, Tank-Fahrzeuge und/ Hubschrauber auf- bzw. nachgefüllt.

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Teichbefüllung
Quelle: Freiwillige Feuerwehr Pleckhausen

Neue Idee bei Waldbränden: Westerwälder Feuerwehr setzt auf mobile Teiche
Bruno Nonninger, SWR Aktuell
Großvolumiger Behälter mit zusammenlegbarem Gerüst
AAAgiler GmbH

Löschwasser-Tankfahrzeug
Da auf der Halbinsel Eiderstedt im Kreis Nordfriesland in den Sommermonaten immer mehr Sielzüge und andere offene Wasserstellen (Graften, Gräben, Tränkekuhlen) ausgetrocknen, stehen diese zur Löschwasserentnahme nicht mehr zur Verfügung. Außerdem ist das öffentliche Trinkwasserversorgungsnetz in der Tourismus-Saison sehr stark belastet. Dann können die Hydranten das notwendige Löschwasser nicht mehr zur Verfügung stellen.


Dänisches Tank-Fahrzeug
Quelle: NDR Schleswig-Holstein Magazin

Um das Wasserproblem zu lösen, haben sich die Wehrführer von 10 Gemeinden damit befasst. Gülle-Fahrzeuge haben sich nicht als geeignet erwiesen, da diese im Notfall schlecht erreichbar sind und nicht als Feuerwehrfahrzeuge erkannt werden. Die Wehrführer haben sich in Dänemark und in den Niederlanden informiert. Dort wurden Milchtankwagen umgebaut, um das Löschwasser zu transportieren.

Da Milchtankwagen 12.000 Liter transportieren können, also viel mehr als normale Löschfahrzeuge, wurden zwei Milchtankwagen schnell gefunden. Nun sollen diese recycelten Milchtankwagen umgebaut werden. Der Unterbau der Fahrzeuge wird neu gemacht und die landwirtschaftliche Pumptechnik eingesetzt. Güllepumpen sind sehr leistungsstark (4.000 Liter in der Minute) und werden für die Löschwasser-Tankfahrzeuge benutzt.
Die Löschwasser-Tankfahrzeuge werden das Wasser an einem Sielzug oder an Hydranten aufnehmen und dann zur möglichen Einsatzstelle fahren. Aber oft sind Tank-Fahrzeuge zu schwer, um an alle Brandorte ranzukommen, dann gibt es Löschwasser-Zwischenlager mit mobilen Faltbassins (Mobile Löschwasserbehälter, mobiler Löschteich). Von dort werden dann Schlauchleitungen zum Brandort gelegt. Um schnell an die notwendige Löschwassermenge zu kommen, gibt es zwei Standorte für ein Löschwasser-Tankfahrzeug. Damit soll der westliche und östliche Teil Eiderstedts abdeckt werden. Vorgesehen sind die Orte Tetenbüll und Kating.
Leider wird das Projekt (bis zu 350.000 €) nicht gefördert, weil die neuen Feuerwehr-Löschfahrzeuge nicht einer bundesweit vorgeschriebenen DIN-Norm entsprechen, gibt es keine Zuschüsse vom Land. Die Bürokratie lässt grüßen >((


© OpenStreetMap contributors
Standorte - Tank-Fahrzeuge auf Eiderstedt
Mit umgebauten Milchlastern und Güllepumpen gegen Großfeuer
Waldbrandlöschfahrzeuge - Extreme Gegner erfordern extreme Strategien
Carsten Rauterberg, Schleswig-Holstein Magazin - NDR

Waldbrand-Löschfahrzeug
Im unwegsamen, abschüssigen Gelände sind die "normalen" Feuerlöschfahrzeuge nicht einsetzbar. Hier kommen singlebereifte Allradfahrgestelle und elastisch gelagerte Aufbauten zum Einsatz. Diese sind extrem geländegängig und robust, Selbstschutzeinrichtungen machen sie extrem sicher und eine leistungsfähige Löschtechnik extrem erfolgreich.

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Waldbrand-Löschfahrzeug
Quelle: Magirus GmbH

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Waldbrandlöschfahrzeuge - Extreme Gegner erfordern extreme Strategien
Carsten Rauterberg, Schleswig-Holstein Magazin - NDR

Hydrant

Mit einem Hydrant wird Wasser aus einem Wasserverteilungssystem entnommen. Wasserversorger stellen Hydranten an festgelegten Stellen den Städten und Gemeinden zur Verfügung. Die Nutzer sind die Feuerwehr, öffentliche Betriebe (z. B. Stadtwerke, Straßenmeisterei) und Privatpersonen (z. B. Bauherren, Gartenbesitzer, Straßenreinigungsfirmen, Festveranstalter). Dadurch haben diese auch einen Zugang zum öffentlichen Wasserleitungsnetz (Sammelwasserversorgung).
Ein Überflurhydrant ist oberirdisch fest installiert und hat mehrere Abgänge mit genormten Kupplungen (Nenngröße A, B oder C), deren Art von dem Durchmesser der Zuleitung abhängig sind. Die Fördermenge des Hydranten ist für die Feuerwehr von Bedeutung. Die Fördermenge in Liter/Minute ergibt sich aus dem 12- bis 15-fachen des Nenndurchmessers (z. B. H 100 > min. 1200 l/min bis max. 1500 l/min).
Zur Wasserentnahme wird mit dem Innendreikant am Hydrantenschlüssel ein Dreikant am Hydrantenkopf der gesamte Kopf gedreht und der Ventilkegel geöffnet und die in der Säule enthaltene Luft entweicht durch das einströmende Wasser über ein Entlüftungsventil (Merkbolzen).
Die Unterflurhydranten befinden sich unterhalb einer Hydrantenkappe, die in die Straße eingebaut wird. Der Deckel der Hydrantenkappe wird mit dem Schieberschlüssel ausgehoben und zur Seite geschwenkt, wodurch der Hydrantenfuß zugänglich wird.
An den Unterflurhydrant wird ein Standrohr angeschlossen. Der Nachteil eines Unterflurhydranten ist, dass sie von Kraftfahrzeugen zugeparkt werden können oder durch Schnee oder Eis festgefroren sind. Das Festfrieren des Deckels in der Hydrantenkappe kann durch Einfetten beider Teile oder durch Einfügen einer Plastikfolie vermieden werden.
Die Bezeichnung und des die genaue Lage des Unterflurhydranten wird durch spezielle Hinweisschilder angegeben. Sie geben die seitliche und die Entfernung nach vorne vom Schild in Metern an. Die Fördermenge in Litern/Minute) ergibt sich aus dem 7- bis 10-fachen des Nenndurchmessers (z. B. H 40 > min. 280 l/min bis max. 400 l/min).

Wasserstandrohre""/
Wasserstandrohre

Quelle: Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG

Wasserstandrohr
Mit dem Standrohr wird Wasser aus dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz über Unterflurhydranten entnommen. Es besteht aus
- einem langen Standrohrunterteil mit einem Griffstück
- einer Klauenmutter am Fuß des Rohres mit einem Dichtring
- einem kurzen Standrohroberteil mit Stopfbuchse und Stopfbuchsbrille
- zwei Niederschraubventile mit ein bis zwei Festkupplungen
Zunehmend werden die Standrohre mit einem Rückflussverhinderer oder einem Rohrtrenner BA mit Belüfter ausgestattet, damit das Zurückfließen von Wasser aus dem angeschlossenen Schlauch verhindert wird.
Auf dem Hydrantensitz wird das Standrohr mit dem Griffstück durch Rechtsdrehen befestigt, wobei die Klauenmutter in der Klaue des Unterflurhydranten festgehalten und hochgeschraubt wird. Damit das Standrohroberteil in eine günstige Lage gedreht werden kann, wird die Stopfbuchsbrille ist durch zwei Schrauben mit dem Griffstück verbunden. Die Schlauchleitungen werden mit Festkupplungen an das Standrohr angeschlossen. Die Niederschraubventile müssen im geöffnetem Zustand den gesamten Durchflussquerschnitt freigeben.
Standrohre werden nicht nur für die Feuerwehr eingesetzt. Auch die Wasserversorger (z. B. SWN Stadtwerke Neumünster) stellen für die Trinkwasserversorgung bei Großveranstaltungen (z. B. Volksfeste, Messen), Baustellenwasser und Gärten zur Verfügung. In der Regel sind sie dann mit einem Wasserzähler, mit bis zu sieben Auslaufventilen aus Messing, einem Probeentnahmeventil, Rückflussverhinderer oder Systemtrenner BA mit Belüfter ausgestattet.
Um ein Standrohr verwenden zu können, wird ein Schieberschlüssel benötigt, mit dem der Hydrantenschacht und der Hydrant geöffnet werden.

Standrohre für die Feuerwehr sind mit zwei B-Festkupplungen nach DIN 14 375 genormt. Sie wiegen nicht mehr als 7,5 kg und sind bei 25 bar auf Dichtigkeit geprüft, die Absperrorgane jeweils auf 16 bar. Standrohre mit zwei C-Festkupplungen sind nicht genormt. Bevor die Schlauchleitung an den Hydranten angeschlossen wird, muss dieser über das Standrohr gespült werden, damit Steine und Verunreinigungen aus der Leitung die Pumpe nicht schädigen können. Außerdem muss das Standrohr gegen den Straßenverkehr gesichert werden.

Schlauchkupplung (Storzkupplung)
Die Schlauchkupplung (Storzkupplung) wird zum Verbinden von Feuerwehrschläuchen und Armaturen (Schlauchanschlußventile, Stützkrümmer, Standrohre, Verteiler, Saugkörbe) verwendet. Deswegen nennt man diese Verbindungsart auch Feuerwehrkupplung.
Schlauchkupplungssysteme

      • Druckkupplung
      • Saugkupplung
      • Festkupplung
      • Blindkupplung


STORZ-Kupplungssortiment

Quelle: ERIKS Holding Deutschland GmbH

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Rauchmelder - Rauchwarnmelder

Brandmeldeanlagen

Rauch- und Wärmeabzuganlage

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