Fernkälte

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC

Speicher
Speicher
Kaskadenschaltung
Kaskadenschaltung

Infolge der Erderwärmung durch den Klimawandel muss immer häufiger im Sommer gekühlt werden. Auch im privaten Bereich werden zunehmend Klimaanlagen installiert. Deswegen hat neben der Fernwärme auch die Fernkälte eine immer größere Bedeutung. Dies ist besonders in gewerbliche Räumen der Fall.
Fernkälte lässt sich gut mit Fernwärme kombinieren. Als Kältequellen gibt es verschiedene Möglichkeiten (Grundwasser, Fließgewässer, Kühltürme, Kältemaschinen [Windstrom, PV-Strom]). Fernkältesysteme können in der Zukunft auch regenerative Energien in Kälte umwandeln. Durch Sektorenkopplung mit Windkraftanlagen lässt sich Windstrom nutzen, der sonst abgeregelt werden müsste und kann ein Beitrag zur Integration Erneuerbarer ins Energiesystem und zur Netzstabilität leisten. Im Vergleich zur Kühlung über dezentrale, konventionelle Hausklimaanlagen spart Fernkälte bis zu 70 % des Stromverbrauchs und reduziert auch die CO2-Emissionen entsprechend.
Ein Fernkältesystem funktioniert wie ein Fernwärmesystem. In einem Kältekraftwerk wird Wasser abgekühlt und über gut gedämmte Rohrleitungen an die angeschlossenen Verbraucher geliefert. Ein Fernkältenetz funktioniert wie bei der Fernwärme als Kreislauf. Das Wasser wird mit einer Vorlauftemperatur von ca. 6 bis 8 °C zu den angeschlossenen Gebäuden gepumpt. Dort nimmt das Wasser durch die Klimatisierung Wärme auf und fließt im Rücklauf mit ca. 12 bis 15 °C zum Kältekraftwerk zurück. Dort wird die aufgenommene Wärme mittels Kältemaschinen wieder entzogen und erneut ins Netz eingespeist.

.
Fernkältewerk
Quelle: hamburg.de GmbH & Co. KG / Fernkälte Geschäftsstadt Nord GbR


Rückkühlwerke des Fernkältewerks in der Hamburger City Nord
Quelle: Vattenfall GmbH

Power-to-Kälte
Bei dieser Sektorenkopplung (Kühlung aus Windstrom) wird das Fernkältewerk in der Hamburger City Nord mit einer neuer Maschinentechnik mit einer EFRE-Förderung umgerüstet. So kann Windstrom in Zukunft für die Erzeugung von Kälte für Büros und Rechenzentren genutzt werden. Schon 1968 war das Fernkältewerk in der City Nord bundesweit die erste öffentliche Fernkälteanlage, die eine zentralisierte Form der Kälteversorgung bietet. Noch heute versorgt das Werk fast alle klimatisierten Gebäude der Bürostadt über ein zwölf Kilometer langes Leitungsnetz. Die Betriebsführung erfolgt durch die Wärme Hamburg im Auftrag der Fernkälte Geschäftsstadt Nord GbR. Die Kälte wird nicht nur für ein angenehmes Arbeitsklima in den angeschlossenen Büros benötigt, sondern auch für sensible Rechenzentren und Serverräume.

Um das Werk zukunftsfähig auszubauen, wurde das Fernkältewerk mit insgesamt vier neuen Kältemaschinen ausgestattet. Durch den Einsatz dieser Anlagen wird zum einen der Strombedarf des Fernkältewerks reduziert, was eine Reduzierung der CO2-Emissionen um rund 900 Tonnen pro Jahr bedeutet, zum anderen erlauben die Maschinen einen flexibleren und energieeffizienteren Betrieb. Die hohe Flexibilität der neuen Kältemaschinen erlaubt es dem Fernkältewerk besser auf das unbeständige Stromangebot erneuerbarer Energiequellen zu reagieren. Das 12 Kilometer lange Kältenetz wird hierbei als Speicher genutzt und ermöglicht so eine strommarktorientierte Erzeugung von Kälte. Damit leistet das Fernkältewerk zukünftig mittels Sektorenkopplung einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Stromnetze.

Wie funktioniert Fernkälte?
Hamburger Energiewerke GmbH

Fernkälte ist ökologisch und nachhaltig, wenn die natürliche Kälte von Flüssen, Grundwasseroder Düker genutzt werden kann. Das ist z. B in München-Sendling der Fall: Die neu entstehende Kältezentrale nutzt unter anderem das kühle Wasser des Isarwerkkanals, um die Fernkälte zu erzeugen. Da es sich um ein geschlossenes System handelt, gibt es keinen unmittelbaren Eingriff in die Wasserökologie. Das neue Fernkälte-Projekt in München hat auch zahlreiche positive städtebauliche Auswirkungen. Durch die zentrale Fernkälteversorgung werden weitere Kühlaggregate auf Dächern der Innenstadt vermieden.
Dieses Kältesystem verbessert sich das innenstädtische Mikroklima, da Fernkälte im Gegensatz zu dezentralen Hausklimaanlagen ohne die Emission von Abwärme in die im Sommer ohnehin aufgeheizte Innenstadt auskommt. Fernkälte trägt dazu bei, der der Gesamterwärmung Münchens entgegenzuwirken und den wachsenden Kältebedarf in der Großstadt umweltschonend zu decken. Im Endausbau wird am Energiestandort Süd Kühlenergie von 36 Megawatt erzeugt. Das entspricht etwa dem Kühlungsbedarf von vor Ort gewonnene Wärme aus der Geothermie wird auch in der am Energiestandort Süd entstehenden großen Fernkältezentrale mitgenutzt. Der Ausbau des Münchner Fernkältenetzes macht die neue Fernkältezentrale zur größten in Europa.

Fernkälte mittels Stadtbach und Kältezentrale
Quelle: Stadtwerke München GmbH

Grundwasserkälte über Düker bzw. Brunnen
Quelle: Stadtwerke München GmbH

Fernkälte: Klimatisierungssystem der Zukunft
Stadtwerke München GmbH

Fernkälte: Netz, Erzeugung & Lösung bei Ausfall
Johannes Partz, Lindenfield GmbH

Fernkälte
Bundesverband Geothermie e.V.

Fernkälte
Danfoss GmbH

Flexrohr für Wärme-, Kälte- und Wassernetze

.

.
.
Quelle:

.

Nahwärmesysteme zur Wärme-, Kälte- und Wasserversorgung Uponor Ecoflex
Uponor GmbH

Vorgedämmte Rohrleitungen + Leitungen für Heizung, Kälte, Sanitär- und Thermalleitungen
Thermaflex GmbH

Flexiblen und starren Nahwärmerohre und Fernwärmerohre
BRUGG Rohrsystem AG

Das Rohrsystem Radius® FibreFLEX PN 10
ENERPIPE GmbH

 

Hitze
Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen auch in Deutschland zunehmend an. Dies führt vor allen Dingen in den Städten zu einem erhöhten Bedarf an Kühlsystemen. Bevor sich hier immer mehr Einrichtungen eigene Klimageräte anschaffen, bietet sich der Ausbau bzw. Aufbau der Fernkälte an.
Heiße Tage mit Lufttemperaturen über 30 °C und Tropennächte, in denen die Lufttemperatur nicht unter 20 °C fällt, können für den menschlichen Organismus eine große Belastung darstellen, insbesondere, wenn zudem eine hohe relative Luftfeuchte herrscht und wenig oder gar kein Wind geht. Denn bei hohen Temperaturen und eine relative Feuchte über 50 % muss das körpereigene Kühlsystem vermehrt Anstrengungen unternehmen, um die normale Köpertemperatur von ca. 37 °C zu halten. Diese zusätzlichen Belastungen des Herz-Kreislaufsystems sowie ein möglicher Flüssigkeitsmangel durch verstärktes Schwitzen können zu hitzebedingten Erkrankungen (z. B. Hitzeerschöpfung, Hitzekrämpfen, einem Hitzschlag oder Austrocknung) führen, die zum Teil lebensbedrohlich sind.
Eine bessere Kommunikation und informative Unterstützung für Kommunen sind zwei zentrale Säulen der Hitzestrategie (Hitzeschutzplan) des Gesundheitsministeriums.
Inzwischen wird auch die Bundesregierung aktiv. Die Sozialverbände und Karl Lauterbach fordern einen konkreten Hitzeschutzplan mit Maßnahmen gegen die Hitze in Deutschland. Vertretern von Ärzteschaft, Pflege, Sozialverbänden, Ländern und Kommunen trafen sich mit dem Gesundheitsminister. Gemeinsam wollen sie einen Hitzeschutzplan auf den Weg bringen. Darin geht es um die unterschiedlichen Schweregrade von Hitzeperioden und Hitzewellen. Je nach Temperatur soll es dann Hitzemaßnahmen in Deutschland geben. Lauterbach will diesen Maßnahmenkatalog in diesem Sommer vorstellen.

Millionen Menschen in Gefahr: Lauterbach treibt "Hitzeschutzplan" voran
Felix Busjaeger, Frankfurter Rundschau GmbH

Fragen und Antworten zu Hitzewellen - Bundesministerium für Gesundheit
Hitze Service für Kommunen - Bundesministerium für Gesundheit
Gesundheitliche Auswirkungen von Hitze - RKI


Interaktive Karte - ⁠Heiße Tage⁠ 2000-2020
Gesundheitsrisiken durch Hitze - UBA - Umweltbundesamt

Gerichtsurteil: 26 Grad dürfen nicht überschritten werden

>>> hier ausführlicher <<<

 

Kühltag - Kühlgradtag
Vergleichbar zu den Begriffen Heiztag bzw. Heizgradtage bzw. Gradtagszahl (nach VDI 2067), die als Maß zur Abschätzung des Wärmebedarfs in der Heizperiode verwendet werden, wird als Maß zur Abschätzung des Kühlenergiebedarfs die Begriffe Kühltag bzw. Kühlgradtag verwendet.
Der Energiebedarf von Gebäuden mit dem Blick auf Kühlung wird über den wetterbasierten technischen Index "Kühlgradtage" betrachtet. Der Index gibt eine fiktive Größe an, nicht die Zahl der Tage an, an denen Gebäude gekühlt werden. An einem Kühltag liegt die mittlere Tagestemperatur bei > 18,3 °C oder mehr. Kühlgradtage ermöglichen Rückschlüsse auf den wetterbedingten Energiebedarf für die Gebäudekühlung. Dabei handelt es sich um die Summe der täglich ermittelten Differenz zwischen einer angestrebten Raumlufttemperatur von 18,3 °C und der mittleren Tagestemperatur aller Kühltage. Es hat sich herausgestellt, dass sich die Anzahl der Kühltage und Kühlgradtage in den letzten Jahrzehnten aufgrund des Klimawandels stark zugenommen haben.
Es wird beobachtet, dass es zu einer wachsenden Zahl an Sommer- und Hitzetagen (Tageshöchsttemperatur 25 °C bzw. 30 °C oder mehr) und mehr Tropennächten (Minimumtemperatur nicht unter 20 °C) gekommen ist und gleichzeitig die Zahl der Frost- und Eistage (Temperaturminimum bzw. -maximum unter 0 °C) abnimmt.


Split-Wärmepumpe / Klimagerät

Die hohen Temperaturen und lang andauernde Hitzeereignisse führen in den Sommermonaten zu höheren Anforderungen an den Wärmeschutz und Kühlbedarf von Gebäuden. Die Folge ist, dass immer mehr gewerbliche Einrichtungen und private Hausbesitzer eigene Klimageräte einsetzen.
Im Vergleich zur Kühlung über dezentrale, konventionelle Hausklimaanlagen würde der Einsatz von Fernkälte bis zu 70 % des Stromverbrauchs einsparen und auch die CO2-Emissionen entsprechend reduzieren.


Kühlgradtage in der EU 1979-2022

Quelle: Statista GmbH

Hohe Sommertemperaturen und andauernde Hitzeereignisse führen in den Ländern der EU zu steigenden Anforderungen an den Kühlbedarf von Gebäuden: Dies zeigt die Zeitreihe zu den Kühlgradtagen. Zwischen 1979 und 2022 ist der Indexwert für die Kühlgradtage in der EU um mehr als das dreifache angewachsen, von 36,56 auf 139,59. Bei dem Index handelt es sich um eine fiktive Größe, er gibt nicht die reale Zahl der Tage an, an denen Gebäude gekühlt werden müssen.
Quelle: Statista GmbH

Abweichungen der Jahrestemperaturen für Deutschland 1881-2020 vom vieljährigen Temperaturmittel 1961-1990
Quelle: DWD - Deutscher Wetterdienst
Kühlgradtage
Land Hessen - Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)

Kühlgradtage - Umweltbundesamt
Excel-Tool: Gradtagzahlen für Deutschland, Daten bis Mai 2022
TGA+E - Alfons W. Gentner Verlag GmbH & Co. KG
Länder mit den meisten Kühlgradtagen in der Europäischen Union im Jahr 2022
Statista GmbH
Indikatorbasiertes Klimafolgenmonitoring für Baden-Württemberg - Kühlgradtage
Bosch & Partner GmbH: Stefan von Andrian-Werburg

 

Kältespeicher
Ein Kältespeicher (KS) kann eingesetzt werden, wenn es schwankende Bedarfswerte gibt. Sie werden in der Regel zwischen den Kälteerzeugern und den Verbrauchern der Anlage (Pufferspeicher) eingesetzt. Dadurch können die Kälteerzeuger konstant im optimalen Betriebsbereich gefahren werden, um die Temperatur im Kältespeicher zu senken. Und auf der anderen Seite können die Verbraucher die benötigte Kälte bedarfsgerecht aus dem Speicher entnehmen. In diesem Fall arbeiten beide Seiten des Systems vollkommen unabhängig voneinander. Um z. B. Windstrom und/oder Strom von einer Photovoltaikanlage für die Kältemachinen optimal zu nutzen, werden die Speicher auch parallel zum System geschaltet.
Kältespeicher unterscheiden sich in der Bauart. Die einfachste Ausführung sind Wasserspeicher (oberirdische Tanks, Erdtanks). Außerdem werden PCM-Speicher (Speicher mit phasenwechselnden Materialien) und Sorptionsspeicher eingesetzt.

Wasserspeicher
Das Wasser in dem Kältespeicher (ober- und unterirdische Wasserspeicher, Pufferspeicher, Hydraulische Weiche) wird durch eine Kältemaschine abgekühlt (0 - 6 °C). Die angeschlossene Anlage entnimmt das kalte Wasser und bringt das erwarmte Kühlwasser in den Speicher zurück.
Da der Kältespeicher im Gegensatz zu Warmwasserpufferspeichern mit sehr kleinen Temperaturdifferenzen (4 - 6 K) arbeitet, kommt es auf eine stabile Schichtung des Wassers an. Das Wasser am Speicherboden bleibt dabei lange kühl, während sich der Speicher allmählich von oben nach unten erwärmt. Auf diese Weise bekommt die Anlage auch dann noch kaltes Wasser, wenn der Vorrat sehr knapp ist. Ohne Schichtung würde sich hingegen schneller eine mittlere Wassertemperatur einstellen. Die Speicherkapazität würde sinken und die Kältemaschine müsste öfter takten. Erreichen lässt sich die Schichtung durch strömungsberuhigende Bleche oder die Be- und Entladung auf unterschiedlichen Höhen.
Die Speicher benötigen eine sehr gute Dämmung, damit der Wärmeeintrag aus der Umgebung reduziert und Kondensation an der Außenwand verhindert werden.


Kältespeicher mit strömungsberuhigter Be- und Entladung
Quelle: Forstner Speichertechnik GmbH

Kältespeicher (KS) arbeiten mit kleinen Temperaturdifferenzen (4 - 6 K) und arbeiten deswegen mit einem hoher Volumenstrom mit großen Rohrquerschnitten und Speichern. Da die räumlichen Da die Speicher oft zu klein dimensioniert sind, müssen sie eine sehr gute Temperaturschichtung im Speicher haben. Mit thermohydraulischen Schichtweichen bzw. objektspezifisch berechneten und gefertigten Schichtungseinbauten wird eine perfekte geschichtete Be- und Entladung garantiert. Der Kältespeicher wird damit zur strömungsberuhigten Zone und zum optimalen Kältepuffer.
Da bei den niedrigen Temperaturen an der Behälteroberfläche es zur Kondensation kommen kann, ist eine spezielle Oberflächenbehandlung und sehr gute Dämmung notwendig. Als Korrosionsschutz wird eine 2K-Epoxy-Zinkstaubfarbe als Speichergrundierung verwendet. Kältespeicher können je nach Anforderungsprofil natürlich auch aus rostbeständigem Edelstahl 1.4301(V2A) gefertigt werden.

Kälterspeicher (KS)
Forstner Speichertechnik GmbH

Sorptionsspeicher
Die Adsorptionswärmepumpe bzw. Adsorptionskältemaschine arbeitet mit einem festen Lösungsmittel, dem "Adsorbens", an dem das Kältemittel ad- bzw. desorbiert wird. Dem Prozess wird Wärme bei der Desorption zugeführt und bei der Adsorption entnommen. Da das Adsorbens nicht in einem Kreislauf umgewälzt werden kann, kann der Prozess nur diskontinuierlich ablaufen, indem zwischen Ad- und Desorption zyklisch gewechselt wird.

Funktionsprinzip einer Adsorptionskältemaschine
Eine Adsorptionskältemaschine besteht aus zwei mit Sorptionsmittel (Zeolithe, Silikagel, Aktivkohle) gefüllten Arbeitskammern, einem Kondensator und einem Verdampfer. Als Sorptionsmittel wird Silicagel und als Kältemittel Wasser eingesetzt. Der Prozeß arbeitet mit Unterbrechungen und geschlossen.
Ein Arbeitszeitraum hat folgende Arbeitstakte:
1. Das an das Silicagel angelagerte Wasser wird im Wärmeübertrager unter Wärmezufuhr ausgetrieben.
2. Das Wasser wird im Kondensator verflüssigt und Wärme an das Kühlwasser abgeführt.
3. Das Kondensat wird in den Verdampfer eingesprüht und bei starkem Unterdruck verdampft. Dabei wird Wärme aus dem Kaltwasser entnommen und dieses dabei auf die für die Anlage erforderliche Temperatur abgekühlt.
4. Im Wärmeübertrager wird der Wasserdampf adsorbiert und die entstehende Wärme an das Kühlwasser abgeführt.
Durch einfaches Umkehren des Heiz- und Kühlwasserkreislaufs zwischen den Wärmeübertragern werden die Funktionen Austreiber und Adsorber am Ende eines Arbeitszeitraumes vertauscht und der Prozess beginnt von neuem. Im Auslegungszustand dauert ein Arbeitszeitraum 400 Sekunden.
Zwischen zwei Arbeitszeiträumen liegt noch eine Umschaltphase von 20 Sekunden, so dass der Gesamtzeitraum sieben Minuten dauert. Während der Umschaltphase werden beide Kammmern in Reihe durchströmt, so dass auch noch Wärme zurückgewonnen wird.
Im Normalfall wird hierbei nur die sensible Wärme für die Kammeraufheizung zurückgewonnen. Wenn jedoch nur ein geringer Temperaturhub erforderlich ist, beginnt die Adsorption bereits in der Umschaltphase, so daß nicht nur sensible Wärme, sondern auch Adsorptionsenthalpie zurückgewonnen werden kann.


Adsorbtionskältemaschine
Quelle: GBU - Glaser

Kältespeicher mit phasenwechselndem Material (PCM)


Wärmekapazität verschiedener Materialien
Quelle: Rubitherm Technologies GmbH

Phasenwechselmaterialien ([phase change material] PCM - Latentwärmematerial) können zur Wärme- und Kältespeicherung (Latentwärmespeicher) und zur Begrenzung von Temperaturspitzen (Überhitzungsschutz) eingesetzt werden. Durch die Nutzung des Phasenwechsels (fest-flüssig oder flüssig-fest) verfügt das Material über ein hohes Speichervolumen, da die Wärmekapazität um ein vielfaches höher (ca. 4mal) ist als herkömmliche Materialien bzw. Medien.
Durch den Phasenwechsel verschiedener Materialien (Wasser oder Paraffine) werden deutlich mehr Energie freigesetzt als die Temperaturerhöhung um wenige Kelvin. Deshalb eignen sich phasenwechselnde Materialien (PCM) zur Wärme- als auch zur Kältespeicherung. Eine Kältemaschine entzieht Wasser Wärme und kann dieses vereisen (Phasenwechsel von flüssig zu fest). Um den Kältespeicher (Eisspeicher) zu entladen, erwärmt die angeschlossene Anlage den Speicher mit dem wärmeren Rücklauf der Kühlflüssigkeit. Dabei taut das Eis und der Kühlflüssigkeit viel Wärme entzogen wird. Dabei kühlt das Wasser ab und fließt mit niedrigeren Temperaturen in die Anlage zurück.

Latentwärmespeicher

Kältespeicher: Arten, Funktion, Vorteile & Kosten
Johannes Partz, Lindenfield GmbH

4-Leiter-System: Heizen und Kühlen mit vielen Vorteilen
Johannes Partz, Lindenfield GmbH

Wärme- und Kältespeicher
Stefan Gschwander, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

Eis-Energiespeichersystem

 

Eis-Energiespeichersystem

Die wichtigste Wärmequelle eines Eisspeichersystems ist ein unterirdischer Eisspeicher, in dem Wasser kontinuierlich gefroren und wieder aufgetaut wird und einer Sole/Wasser-Wärmepumpe. Durch die Kombination kann sie nicht nur dem Erdreich Wärme entziehen, sondern auch dem Wasser und der Umgebungsluft. Eis-Energiespeicher-Systeme werden vor allem in Gebäuden mit hohem Wärme- und/oder Kältebedarf, besonders gewerbliche und kommunale Zwecke (Fernwärme, Fernkälte) sowie Baugebiete mit Einfamilienhäusern (z. B. Nahwärme, Nahkälte) eingesetzt.


Beispielhafte Darstellung eines Eis-Energiespeichersystems
Quelle: Viessmann Climate Solutions SE

>>> hier ausführlicher <<<

Klimaanpassungsgesetz

Nahwärmesysteme zur Wärme-, Kälte- und Wasserversorgung Uponor Ecoflex
Uponor GmbH

Vorgedämmte Rohrleitungen + Leitungen für Heizung, Kälte, Sanitär- und Thermalleitungen
Thermaflex GmbH

 

Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.
das neue Videoportal von HaustechnikDialog mit vielen interessanten Informationen und Anleitungen aus der Haustechnik
Videos aus der SHK-Branche
SHK-Lexikon

 

Besucherzaehler