Blitzschutz
(nicht nur für Solaranlagen)
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Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
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Äußerer
Blitzschutz

Blitzkugel-
verfahren

innerer
Blitzschutz

Blitzschutz
Abgasanlagen

KEU
KEU
Oekostrom
EEG
Oekostrom
Oekostrom
Netzsysteme

Da die Kupferleitungen in den Kollektoren über den Vor- und Rücklauf der Solarleitung, auch aus metallischen Rohren, mit der Solarpumpe und dem Speicher verbunden sind, reicht der übliche Blitzschutz bei thermischen Solaranlagen nur auf eine Blitzschutzdose für den Kollektorfühler nicht aus. Über die Steuerleitungen der Solarpumpe besteht eine Verbindung zur Regelungselektronik.

Bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage oder spätestens nach einem Blitzschaden stellt sich die Frage, ob der Blitzschutz für die Photovoltaik-Anlage notwendig ist. Hier sind die baulichen Gegebenheiten der PV-Anlage und des Gebäudes, auf dem diese installiert wird, zu berücksichtigen. Eine Beschreibung der Schutzmaßnahmen sowie eine Entscheidungshilfe enthält die Blitzschutz-Norm DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) im Beiblatt 5 "Blitz- und Überspannungsschutz für PV-Stromversorgungssysteme".

Sowohl direkte Blitzeinschläge als auch Überspannungen durch Ladungsverschiebungen gefährden die Hauselektroanlage, Regelungselektronik und Kommunikationsleitungen. Deswegen ist der innere Blitzschutz in Kombination mit einer äußeren Blitzableitung (Dreistufiges Schutzkonzept) bietet erst einen sicheren Schutz.

In der DIN EN 62305 (VDE 0185-305) 2006-10 "Blitzschutz" und den Beiblättern zur Normenreihe sind die Vorgaben für den Blitzschutz festgelegt und die DIN 18014:2007-09 "Fundamenterder" befasst sich u. a. mit der Erdung von Blitzschutzanlagen.

Das Risiko eines direkten Blitzeinschlages wird durch die Montage eines Kollektorfeldes auf einem geneigten Dach nicht erhöht. Bei der Montage auf einem Flachdach sieht es anders aus. Hier sind die Kollektoren die höchsten Punkte und daher potenzielle Einschlagpunkte. Hier sind Schutzmaßnahmen notwendig. Ausreichenden Schutz bietet die Erdung der metallenen Komponenten über eine außen verlegte Erdungsleitung (unter Beachtung des Trennungsabstands zu anderen metallischen Bauteilen), die mit dem Fundamenterder oder einer anderen geeigneten Erdungseinrichtung verbunden wird (Potentialausgleich).

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Blitze - Gewitter
Zusätzlich zum Regen, Starkregen, Graupel, Hagel und Sturmböen sind Blitze und Donner typische Begleiterscheinungen eines Gewitters. Blitze sind elektrische Entladungen (Funkenentladung, kurzzeitiger Lichtbogen ) zwischen Gewitterwolken  (Cumulonimbus) und der Erdoberfläche (Land und Wasser) oder zwischen Wolken bzw. Wolkenteilen. Der Donner ist die Schallwelle, die bei der Entladung eines Blitzes entsteht.

Flächenblitz

 

Blitz zwischen Wolken

 

 

 

Gewitter können durch eine Warmfront oder Kaltfront entstehen. An heißen Sommertagen kann es zu Wärmegewittern kommen. Dabei erhitzt die Sonne feuchte Luft in Bodennähe. Da die Warmluftblase leichter ist als die Luft in ihrer Umgebung, steigt sie in kältere Höhen und bilden die typischen Gewitterwolken. Durch die Ladungstrennung entsteht eine elektrische Spannung, die bis zu eine Milliarde Volt erreichen kann. Wenn das elektrische Feld stark genug ist, entlädt es sich explosionsartig in Form eines Blitzes. Ein Kaltfrontgewitter kann entstehen, wenn Warmluft mit einer Kaltluftfront aufsteigt.
Ein Blitz kann kurzzeitig im Blitzkanal eine Temperatur von max. 30.000 °C erreichen. Dabei erhitzt sich die Luft und dehnt sich schlagartig aus. Dabei entsteht eine Druckwelle (Schallwelle), die als Donner hörbar ist. Die Entfernung eines Gewitters ist messbar, weil die Strecke zwischen dem sichtbaren Blitzschlag (Lichtgeschwindigkeit - 300 km pro Sekunde) und dem Wahrnehmen des Donners ca. 333 m pro Sekunde (Schallgewindigkeit) beträgt. Bei einem Blitz von Wolke zu Wolke bzw. innerhalb einer großen Wolke wird der Donner als langanhaltenes Grollen wahrgenommen.

Blitze - Arbeitskreis Meteore e.V.
Echtzeit Blitzkarte - Blitzortung.org
Regen- und Blitzradarbilder - WetterOnline

Äußerer Blitzschutz
Technische Anlagen auf Gebäudedächern (z. B. Metallschornsteine, Solar- Lüftungs- oder Satellitenempfangsanlagen) werden mit einer äußeren Blitzschutzanlage abgesichert. Ein Haus mit Spitzdach erhält in der Regel auf dem First sowie an den Orten einen Blitzableiter zur Regenrinne. Fallrohre sind nicht ausreichend blitzstromtragfähig.

Zum äußeren Blitzschutz gehören eine Erdungsanlage, Ableitanlage und Fanganlage, die den Blitzstrom sicher zur Erde ableiten. Es wird mit Hilfe einer Vermaschung ein Faradayscher Käfig um das zu schützende Bauwerk errichtet wird. Wie z. B. eine Fangeinrichtung berechnet und erstellt wird, kann nur ein Fachmann planen, damit die Gebäudeversicherung im Versicherungsfall auch bezahlt.

Ihre Oberfläche muss elektrisch leitfähig sein und müssen an Luft korrosionsbeständig sein. Üblich sind Aluminiumlegierungen, nichtrostender Stahl (V2A) oder Kupfer. Die Materialstärke der Fangeinrichtungen muss gewährleisten, dass die große Energie von Blitzen nicht zum Abschmelzen der Fangeinrichtungen führt.

Eine Ableitung des Energiestromes eines Blitzeinschlages sollte möglichst auf kurzem, direktem Wege ins Erdreich vonstatten gehen. Der Fundamenterder muss von guter Qualität sein. Wenn kein Fundamenterder vorhanden ist, dann muss ein Ringerder installiert werden. Die Anschlüsse müssen trenn- und prüfbar sein.
Die Kollektoren und deren Befestigung sind so zu integrieren, dass auch das Kollektorfeld vor einem direkten Blitzeinschlag geschützt ist, wenn eine Blitzschutzanlage als äußerer Blitzschutz vorhanden ist. Die gesamte Kollektorfläche ist innerhalb der Maschen der Blitzschutzanlage einzusetzen, dabei ist nach allen Seiten ein Sicherheitsabstand von ca. 0,5 m vom Kollektorfeld zu den ableitenden Teilen der Blitzschutzanlage einzuhalten.
Der Bestandsschutz für veralterte und nicht mehr normgerechte Blitzschutzanlagen erlischt mit der Montage neuer Kollektoren. Das Blitzschutzkonzept bzw. die Blitzschutzanlage muss komplett überarbeitet werden.
Die Kollektorfühler könen durch Überspannungsschutzdose gegen induzierte Überspannungen geschützt werden. Bei ortsnahen Blitzen können in der Fühlerleitung Spannungsspitzen induziert werden, die zur Zerstörung des Fühlers führen. Mithilfe von Schutzdioden werden diese Überspannungen auf einen hinnehmbaren Wert begrenzt. Das Gehäuse ist üblicherweise als Aufputzdose ausgeführt und dient  gleichzeitig der ordnungsgemäßen Verbindung zwischen Kollektorfühler und weiterführender Fühlerleitung.
Äußerer Blitzschutz
Quelle: Blitzschutz Kunisch e. K.
Sicherheitsabstand
zur Blitzschutzanlage
Quelle: Viessmann Werke GmbH & Co. KG
Blitzkugelverfahren
Quelle: Viessmann Werke GmbH & Co. KG
Wenn die Kollektoren auf dem Flachdach eines Gebäudes mit Blitzschutzanlage aufgeständert werden, dann müssen die Fangstangen der Blitzschutzanlage die Kollektoroberkanten ausreichend überragen.
Zur Überprüfung kann das "Blitzkugelverfahren" angewendet werden. Dabei wird eine gedachte Kugel über die zu schützende Anlage gezeignet. Die Oberfläche der Kugel darf nur die Fangstangen berühren. Der Radius der Kugel wird durch die Blitzschutzklasse bestimmt.
.
Bei der Befestigung von thermischen Kollektoren und PV-Kollektoren sind die statischen Anforderungen (DIN1055) zu beachten. Hier sind besonders die Lastannahmen zu berücksichtigen, die in den jeweiligen Windlast- und Schneezonen angegeben sind. Die DIN EN 1991 1-3 (inkl. Nationaler Anhang) und  DIN EN 1990 (inkl. Nationaler Anhang) definieren die Einwirkungen, die aus dem Lastfall Schnee resultieren.
In den Rand- und Eckbereichen von Dächern sind spezielle Befestigungssysteme einzusetzen, da die hier auftretenden Windlasten (Sog [Lee] und Druck[Luv]) deutlich höher sind als im restlichen Dachbereich. Der Mindestabstand von den Kollektoren bis zum äußeren Dachrand soll ein Meter betragen.
Natürlich muss das Dach die zusätzliche Last der Kollektoren und der Befestigungssysteme tragen können. Dies ist besonders bei der Flachdachmontage zu beachten, wenn Ballastbefestigungssysteme verwendet werden. Die Kollektoren und die Rohrdurchführungen müssen so angebracht werden, dass die Regen-, Wind- und Luftdichtheit der Gebäudehülle gewährleistet bleibt. Das setzt eine fachgerechte Montage der passenden Befestigungssysteme voraus.

Auch Abgasanlagen benötigen einen Blitzschutz, eine Erdung und einen Schutzpotentialausgleich. Leitfähige Einrichtungen, die in Verbindung zur Abgasanlage stehen (z. B. Flughindernisbefeuerung, Bühnen, Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen sowie Treppen und Leitern), sind in das Blitzschutzsystem einzubeziehen. Der Schutzpotentialausgleich des metallenen Verbindungsstücks sollte grundsätzlich am tiefsten Punkt der Abgasanlage (z. B. im Keller) erfolgen.

Aufgrund der vielfältigen Anforderungen empfehle ich, das Merkblatt durchzuarbeiten.

Merkblatt: Blitzschutz an Abgasanlagen - Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V. / VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V

In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, wann braucht eine PV-Anlage an der Dachkante eine Blitzschutzanlage?
Wenn ich mir in der Nachbarschft die Anlagen ansehe, dann haben viele keinen Blitzschutz und das bezieht sich auch auf Abgasanlagen.


Muss z. B. diese Anlage einen Blitzschutz haben?


Befestigung an der Dachkante und Außenwand


Anzahl aller registrierten Blitze pro Monat und Jahr und Erdblitzdichte Deutschland - 2004 bis 2013

Anzahl der Blitze in Deutschland nach Bundesländern in den Jahren 2020 und 2021
[Blitzdichte pro km²]

Blitzkarte Europa - aktuell

Ein Faradayscher Käfig ist ein von Metallstreben bzw. einem Metallgitter umgebener Raum (z. B. Auto, Flugzeug). Treffen auf diesen Metallkäfig elektrische Ladungen (z. B. Blitzeinschlag), so verteilen sich die elektrischen Ladungen auf dem Metallkäfig und dringen nicht in den Innenraum ein. So ist man dort vor einem Blitzschlag geschützt.
Blitz-Fangeinrichtungen (Stangen, Drähte, Seile, Metallteile), die als Einschlagstellen vorgesehen sind, schützen Anlagen. Dabei muss der Raum nicht vollständig von Metall umschlossenen sein. Hierdurch werden dem Blitz leichte Ziele angeboten, die einem Einschlag standhalten.
Eine Abschirmung von Kabeln (Übertragungskabel für Computer oder Antennenkabel) sind von einem Drahtgeflecht aus Kupfer umgeben. Dadurch können keine elektrischen Felder von außen die übertragenen Daten beeinflussen. Diese Abschirmung nach dem Prinzip des Faradaykäfigs bewirkt eine störungsfreie Datenübertragung.
Blitzkugelverfahren

Zu der Ermittlung von Eintrittstellen für einen direkten Blitzeinschlag wird das Blitzkugelverfahren angewendet, das in der IEC 62305-3 beschrieben wird. Das Verfahren legt den gefährdeten Blitzeinschlagbereich als Kugel fest, dessen Mittelpunkt die Spitze des Blitzes ist. Die Oberfläche der Kugel stellt eine Äquipotentialfläche eines elektrischen Feldes dar. Die Wahrscheinlichkeiten werden in vier Blitzschutzklassen festgelegt. Dabei liegt der Scheitelwert eines Blitzstroms unterhalb einer vorgegebenen Stromstärke. Eine Blitzkugel mit einem bestimmten Radius wird einer entsprechenden Blitzschutzklassen zugeordnet.

Jede Blitzschutzanlage muss einer Überprüfung nach dem Blitzkugelverfahren standhalten können. Dabei wird an einem maßstäblichen Modell oder mit Hilfe einer maßstäblichen Zeichnung der Anlage das Blitzkugelverfahren durch Abrollen einer Kugel dargestellt.
Ein Blitz schlägt nicht in die zu schützende Anlage ein, sondern wird von den nach dem Blitzkugelverfahren konstruierten Fangeinrichtungen abgefangen.
Schutzklasse
Radius der Blitzkugel
Abstand der Ableiter
Blitzstrom
Sicherheit max.
I
20 m
10 m
200 kA
99 %
II
30 m
10 m
150 kA
98 %
III
45 m
15 m
100 kA
97 %
IV
60 m
20 m
100 kA
97 %
Die Fangwahrscheinlichkeit ist bei kleineren Blitzströmen geringer. Die Blitzschutzklasse I ergibt den besten Blitzschutz.

Innerer Blitz- und Überspannungsschutz
Nicht nur durch Blitzeinschläge und Überspannungen aus der äußeren Umgebung des Gebäudes, sondern auch Schaltungen im Elektroversorgungsnetz oder witterungsbedingte Netzüberspannungen können zu Schäden an der Hauselektroanlage führen. Das gilt auch für Kommunikationsleitungen. Diese Störungen aus dem Netz können durch einen Überspannungsgrobschutz (Blitzstrom-Ableiter [Typ 1]) direkt am Hauseinspeisepunkt abgefangen werden.
Damit bei einem Blitzschlag nicht gefährlichen Spannungen im Gebäude kommen kann, werden die metallenen Einrichtungen* an der Stelle, wo sie ins Gebäude eintreten, mit der "Haupterdungsschiene" bzw. Hauptpotentialausgleichschiene verbunden (Potentialausgleich).

  • *
  • Fundamenterder bzw. Blitzschutzerder
  • Gas-Hausanschluß
  • Warm- und Kaltwasserrohrleitungen
  • Heizungsrohrleitungen
  • weitere erdverlegte Anlagen (z. B. Tankanlagen)
  • Schirme und Erdungsleiter der informations- und kommunikationstechnischen Leitungen und Anlagen (z. B. Telefon, Kabelfernsehen)
  • Daten-Netzwerk (Schirmung)
  • Antennen
  • weitere Potentialausgleichsschienen
  • weitere Metallteile im Gebäude (z.B. Aufzug)
  • der grün-gelbe Leiter der Stromversorgung
  • Stahlkonstruktionen


Potentialausgleich


Spannungsabbau an den Schutzelementen
Quelle: Brieselang.NET e.K.

 

 

 

Übespannungen durch Blitzschlag in das Gebäude oder in der Nähe können durch mehrere hintereinander geschaltete Schutzgeräte (ÜSP - Surge Protective Device SPD [Grobschutz Typ 1 < 4 kV, Mittelschutz Typ 2 < 2,5 kV, Feinschutz Typ 3 < 1,5 kV) unschädlich gemacht werden. So besteht selbst für empfindliche Elektronik keine Gefahr mehr.
Dreistufiges Schutzkonzept
Gegen energiereiche Störungen schützen Blitzstrom-Ableiter (Typ 1). Diese verhindern das Eindringen von Blitzströmen in das Gebäude über die zu schützende Leitung. Dabei treten aber immer noch Überspannungen auf.
Diese werden durch Überspannungs-Ableiter (Typ 2), die die Störspannung auf ein im Allgemeinen ausreichend niedriges Niveau absenken.
Bei besonders empfindlichen Geräten werden spezielle Überspannungs-Ableiter (Typ 3) eingesetzt, die die Störspannung noch weiter absenken auf niedrigeres Niveau .

Innerer BlitzschutzVorbeugender Blitzschutz - Brieselang.NET e.K.

Die Elektroanlage wird in Blitzschutzzonen eingeteilt. Neben dem Überspannungsgrobschutz sind Überspannungsableiter (Mittelschutz) in den Haupt- und Unterverteilungen empfehlenswert.

Feinschutz
Alle elektronischen Geräte sind durch Überspannugen gefährdet. Das betrifft Telefonanlagen, Computer, Drucker, elektronische Steuerungen usw. Diese Stromkreise sollten mit einer geeigneten Feinschutz-Einrichtung
(Typ 3) abgesichert werden. Feinschutz allein ohne vorgeschaltete Ableiter kann bei auftretenden Überspannungen überlastet sein. Welche Absicherungen im Einzelfall vorgesehen werden, muss in jedem Haus gesondert überprüft werden.
Die meisten Versicherungsgesellschaften schreiben einen Blitzschutz und eine jährliche Wartung der Anlage vor.

Voraussichtlich ab Herbst 2016 ist Überspannungsschutz bei allen neuen Gebäuden verpflichtend.
Die neue DIN VDE 0100-443 beschreibt für Deutschland die Entscheidungskriterien, wann Überspannungsschutzmaßnahmen in Anlagen und Gebäuden vorzusehen sind.
Neu formuliert sind die Kategorien, in denen zur Beherrschung der Überspannungen der Einbau von Überspannungs-Ableitern vorgeschrieben wird. Die zukünftige DIN VDE 0100-443 fordert, dass Überspannungsschutz vorzusehen ist, wenn transiente Überspannungen Auswirkungen haben können auf:

  • Menschenleben, z. B. Anlagen für Sicherheitszwecke und Krankenhäuser.
    Öffentliche Einrichtungen und Kulturbesitz, z. B. öffentliche Dienste, Telekommunikationszentren und Museen.
  • Gewerbe- und Industrieaktivitäten, z. B. Hotels, Banken, Industriebetriebe, Handel, Bauernhöfe
  • Große Menschenansammlungen, z. B. in großen (Wohn-)Gebäuden, Kirchen, Büros, Schulen.
  • Einzelpersonen, z. B. in Wohngebäuden und kleinen Büros, wenn empfindliche Betriebsmittel der Überspannungskategorie I + II installiert sind.
  • Gebäude mit der Klassifizierung „feuergefährlich“ z. B. Scheunen, Werkstätten für Holzbearbeitung.

Entsprechend diesen Kriterien muss in allen neuen Gebäuden, auch in Wohngebäuden, ab Herbst 2016 ein Überspannungsschutz eingebaut werden. Quelle: DEHN + SÖHNE GmbH + Co.KG.

Branchenlösungen und Anwendungen - DEHN + SÖHNE GmbH + Co.KG.
Der Blitzschutz von Gebäuden mit PV-Anlagen - Prof. Dr.-Ing. Alexander Kern / Dipl.-Ing. Frank Krichel

Die Errichtung einer Trinkwasserinstallation und wesentliche Veränderungen an diesen dürfen nur von Installationsbetrieben durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines WVU eingetragen sind.

Arbeiten an und in elektrotechnischen Anlagen dürfen nur von Installationsbetrieben durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines Energieversorgersunternehmens (EVU) bzw. Verteilungsnetzbetreibers (VNB) eingetragen sind. Eine Elektrofachkraft (EFK) bzw. Blitzschutzfachkräfte darf im eingeschränktem fachbezogenen Bereich Bauteile anschließen.

Hagelschlag
 

Da es bei vielen Gewittern auch zu Hagelschlag kommt, ist die Hagelbeständikeit der Kollektoren bzw. der Beschattungssysteme ein wichtiger Faktor bei der Auswahl.

Kollektoren und die Beschattungsysteme (Dachfenster, Terrassen, Wintergarten) sind durch Hagelschlag je nach Region und Kollektortyp verschieden stark gefährdet. Es sind deshalb nicht alle Kollektoren für jeden Standort gleich gut geeignet. Das Schadenpotential ist von der Häufigkeit eines Hagelschlages und den dabei auftretenden Korngrössen abhängig.
Wenn ein Hagelsturm vorbeigezogen ist, dann müssen die Kollektoren auf eventuelle Schäden kontrolliert werden. Vakuumröhrenkollektoren sind besonders leicht zu prüfen, da die Röhren anlaufen, wenn das Vakuum nicht mehr vorhanden ist. Dadurch können defekte Röhren leicht identifiziert und ausgetauscht werden. Bei Flachkollektoren wird die Glasabdeckung zerstört. Schwieriger ist es bei Solarzellen bzw. PV-Modulen. Glasschäden an den Modulen sind leicht zu erkennen. Wenn aber der Hagel keine sichtbaren Spuren hinterlassen hat, ist es schwieriger, die defekten Module herausfinden. Auf jeden Fall muss die Anlage überprüft werden. Hier kann eigentlich nur noch ein Sachverständiger helfen und defekte Module identifizieren. Danach können die beschädigten Kollektoren oder Module erneuert werden.

Quelle: Paradigma

Die Kollektoren sollten nach DIN EN 12975-2 auf ihre Hagelbeständigkeit mit einer Korngöße von 25 mm geprüft sein. Auch die Steilheit der Kollektoren kann einer Beschädigung entgegen wirken, wobei großer Winkel am wirkungsvollsten ist, was bei einer Anlage mit Heizungsunterstützung sowieso der Fall sein sollte.


Quelle: Bausachverständiger Dipl. Bauing. Schmalfuß

Hagelgefährdung in Europa

Klassierung von I = geringe Gefährdung bis V = hohe Gefährdung

Quelle Swiss Re

Schwere Hagelstürme in Deutschland und Europa
Michael Kunz, Susanna Mohr & Heinz Jürgen Punge

Videoclip: Hagel - Wie man Gebäude davor schützt -
Baulicher Bevölkerungsschutz für alle Wetterlagen

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Gebäudeversicherung
Gebäudeschäden (eine gebrochene Wasserleitung, ein Wohnungsbrand, ein Blitzschlag, ein vom Sturm abgedecktes Dach) werden gemeinsam im Rahmen einer einzigen Police (verbundenen Gebäudeversicherung [VGV]) abgedeckt. > mehr

Quelle:TA Trust Agents Internet GmbH

Die Beiträge zur Gebäudeversicherung hängen von der Versicherungssumme ab, die vom Gebäudewert bestimmt wird.
Die Wertermittlung beruht auf der fiktiven Basis des Jahres 1914 ("Wert 1914"). Die Grundlage ist, was die Errichtung des Gebäudes im Jahre 1914 (in Goldmark) gekostet hätte. Daraus wird der Versicherungsbeitrag auf heutige Verhältnisse bezogen (gleitender Neuwertfaktor). Dieser setzt sich aus dem Baupreisindex (zu 80 %) und dem Tariflohnindex (zu 20 %) zusammen.

Versicherungsprämie = Wert 1914 x gleitender Neuwertfaktor x Beitragssatz

Dadurch wird eine dynamische Beitragsanpassungen entsprechend der allgemeinen Baupreis- und Einkommensentwicklung ermöglicht und eine Unterversicherung vermieden.
Faktoren In die Wertermittlung des Gebäudes einfließen:

  • der Gebäudetyp: Dachform, Etagenzahl, Unterkellerung;
  • die Wohnfläche: Summe der Flächen von relevanten Dach-, Ober-, Erd- und Kellerräumen;
  • zu berücksichtigende Nebengebäude: Garage, Carport, Gartenhaus usw.;
  • die Bauausführung: verwendete Baumaterialien bei Außenwänden, Dach und Innenausbau;
  • der Standort: spielt bei der Elementarversicherung eine wichtige Rolle, ist aber auch für den anzuwendenden Baupreisindex beim gleitenden Neuwertfaktor von Bedeutung.
Faktoren, die die Beitragshöhe beeinflussen:

  • der Umfang des vereinbarten Versicherungsschutzes: Leistungserweiterungen und Zusatzschutz erhöhen zwangsläufig die Beiträge. Ein Beispiel hierfür ist die Versicherung einer Photovoltaikanlage, die oft nicht automatisch berücksichtigt ist, aber gegen Aufpreis einbezogen werden kann;
  • vereinbarte Selbstbeteiligungen: dadurch wird die Versicherung günstiger, dafür müssen Schäden bis zur vereinbarten Höhe selbst getragen werden. Typische Selbstbeteiligungen sind 500 € oder 1000 €;
  • die Zahlungsweise: am vorteilhaftesten ist die Zahlung als Einmalbeitrag pro Jahr, bei unterjähriger Zahlungsweise werden vielfach Zuschläge erhoben.

Bei Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen ist eine erweiterte Gebäudeversicherung immer sinnvoll. Mit einem speziellen Risikoschutz (z. B. Sturm, Blitzschlag, Hagelschaden, Schneelast, Überspannung, Feuer, Marderverbiss, Vandalismus, Diebstahl) können sich Hausbesitzer finanziell gegen Schadensfolgen absichern.
Diese Anlagen werden von der Versicherung unterschiedlich eingestuft, da sich der technische Aufbau der Solaranlagen stark unterscheidet. So werden die Kollektoren einer Solarthermie-Anlage durch transparente Glas- oder Kunststoffscheiben abgedeckt, die relativ problemlos ausgetauscht werden können. Wichtig ist, dass die Höhe der Versicherungssumme dem Neuwert von Haus und Anlage entsprechen, also auch die Solaranlage berücksichtigt. Deswegen sollte der Hausbesitzer mit der Versicherung klären, ob Versicherungsschutz ausreicht.
Die Technik einer Photovoltaik-Anlage ist erheblich komplizierter. Die Zellkörper sind nur sehr schwer trennbar in Kunststoff oder Gießharz eingebettet. So werden sie zwar gegen alle Wetter gut geschützt, aber bei einem Schaden bleibt nur der komplette Austausch des ganzen Photovoltaik-Moduls bzw. einer Solarzelle. Wird die Photovoltaik-Anlage nachträglich installiert, sollte der Hausbesitzer mit der Versicherung sprechen und den Versicherungsschutz anpassen lassen, um so die Gefahr der Unterversicherung zu vermeiden. Inzwischen gibt es auch spezielle Photovoltaik-Versicherungspakete, deren Risikoschutz deutlich umfangreicher ist als der einer einfachen Gebäudeversicherung.
Wer bei Schäden durch Feuer oder Überspannungen auf der sicheren Seite sein will, sollte für die Solaranlage eine Allgefahren-Versicherung abschließen, die fast alle Schäden abdeckt. Das sind in der Regel Diebstahl, Zerstörung oder Beschädigung der Solaranlage durch unvorhersehbare und nicht abwendbare Ereignisse. In der Elektronikversicherung für Photovoltaik-Anlagen ist auch eine Entschädigungsleistung für den Nutzungsausfall enthalten, der für die Betreiber einer Photovoltaik-Anlage zum finanziellen Problem werden kann. Denn bei einem Defekt an der Anlage kann sich der Ertragsausfall schnell auf eine Summe von mehreren tausend Euro addieren, die zur Kredittilgung fest eingeplant waren.
Viele Versicherungen verlangen einen Nachweis einer Blitzschutzanlage, den Nachweis einer Wind- und Schneelastberechnung und die Hagelbeständigkeit der Kollektoren nach DIN EN 12975-2.

Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.
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