Leckagesicherung - Trinkwasser

 

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
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Leckageortung

Systeme zur Leckage-Erkennung, Leckage-Meldung und Leckagesicherung sind nicht nur in Neubauten sondern besonders in Altanlagen sinnvoll bzw. werden von den vielen Versicherungen nach dem ersten Wasserschadensfall vorgeschrieben. Diese Systeme können zentral oder dezentral in besonders gefährdeten Anlagenteilen bzw. sensiblen Räumen eingesetzt werden.
Leckagesicherung
Quelle: Gebr. Kemper GmbH + Co. KG
Leckagesicherung
Quelle: Hans Sasserath & Co. KG
ZEWA-Wasserstop
Quelle: JUDO Wasseraufbereitung GmbH
In hochsensiblen Gebäudeteile im gewerblichen, aber auch privatem Bereich, können die Sicherungen vorgeschrieben werden, damit Wasserschaden vorgebeugt werden kann.
Bei Leckagen in einem Trinkwassersystem, die durch einen Rohrbruch oder an Schwachstellen der Verbindungstechniken entstehen, kann unbemerkt über Stunden oder Tage Wasser in die Räume austreten.

Besonders Versorgungsleitungen in Technikräumen im Keller ohne Bodenablauf, in Dachzentralen oder in Schachtinstallationen sind Bereiche, die besonders geschützt werden sollten.

Diese Systeme werden auch eingesetzt, um einer Verschwendung von Wasser zu vermeiden. Nicht nur geplatzte Leitungen, sondern auch durch defekte Spülkästen, tropfende Armaturen oder geöffnete Gartenanschlüsse können zu einem erheblichen Wasserverbrauch führen. Aber auch bei einer längeren Abwesenheit kann, trotzt einer Überwachung durch den Nachbarn, eine spezielle Urlaubsfunktion sinnvoll sein.
Die Geräte sollten folgende Funktionen haben:
  •  Abschalten bei dem Überschreiten einer Gesamtwassermenge (einstellbar auf 150 l, 300 l, 600 l oder 1200 l) die ohne Unterbrechung entnommen wurde
  •  Abschalten beim Überschreiten eines maximalen Wasserdurchflusses, der wahlweise auf die Werte 1 m³/h, 2 m³/h, 4 m³/h oder 8 m³/h einstellbar ist
  •  Abschalten bei der Entnahme einer Wassermenge, die eine wahlweise Entnahmezeit von 0,5, 1, 3 oder 12 Stunden ohne Unterbrechung überschreitet
  •   Urlaubsschaltung: Wenn in einer eingestellten Zeit keine Wasserabnahme stattfindet, wird abgeschaltet. Hier ist vorher abzuklären, ob während des Urlaubs Wasser gebraucht wird, so z.B. für automatische Bewässerungssysteme oder/und Blumen gießen
verschiedene Systeme
SEPP-Safe Leckagedetektor
Quelle: Seppelfricke Armaturen GmbH
Der SEPP-Safe® Leckagedetektor überprüft die gesamte Trinkwasserinstallation in Gebäuden bis zu einem max. Anschlußwert von 2,5 m³/h. Es werden Rohrbrüchen und kleinste Undichtigkeiten im Rohrnetz frühzeitig erkannt. Bei einer Leckage wird die Wasserzufuhr unterbrochen und die Störung im Display signalisiert.
Es handelt sich um ein lernfähiges System. In einer voreingestellten Lernphase (167 Stunden) wird die individuelle Ge- und Verbrauchsverhalten wie max. Entnahmezeit und max. Entnahmemenge ermittelt.
Bei einer Undichtigkeit oder einem außergewöhnlichem Wasserverbrauch gibt eine Störabschaltung und die Wasserzufuhr wird in der gesamten Hausinstallation geschlossen.
Außerdem stehen folgende Funktionen zur Verfügung:
  •  Tropfen-Überwachung - tropfende Armaturen
  •  Fließzeitüberwachung - Überwachung der max. Entnahmezeit
  •  Volumenüberwachung - Überwachung der max. Entnahmemenge
  •  MIN- Drucküberwachung - Rohrbruch
  •  Urlaubsüberwachung
  •  2 Stundentaste

Wasserleck Protect System

Das Wasserleck Protect System arbeitet mit Bewegungsmeldern und Sensoren (868 MHz ISM Frequenzband). Hier ist das Absperrventil im Normalzustand geschlossen und öffnet nur auf Grund eines Funköffnungssignals eines Melders und der Drucksensor erkennt kleinste Leckagen (auch eine tropfende Zapfstelle).
Die Wasserversorgung des Geschirrspülers und der Waschmaschine wird durch Funkmelder mit Aquastop-, Durchfluss- und Wassersensor auch bei Abwesenheit der Bewohner garantiert. Die Wasserversorgung von automatisch arbeitenden Einrichtungen (Hygienespülungen, Heizungsnachspeisungen, Kühlschränken mit Wasseranschluss, Außenzapfstellen) wird durch Durchflusssensoren gesichert.


Wasserleck Protect System
Quelle: Pipe Systems GmbH

Funktionsbeschreibung
Der Absperrhahn befindet sich in der Geschlossen-Stellung und wird mit Funksignalen geöffnet und auch wieder geschlossen.
Die Bewegungsmelder erkennen die Anwesenheit einer Person und senden ein Funksignal an die Steuerung, der Absperrhahn öffnet. Nachdem sich keine Person in dem durch den Bewegungsmelder überwachten Bereich mehr aufhält, erfolgt über Funk das Schließsignal.
Die Sensoren der Aquastop-Melder am Geschirrspüler und an der Waschmaschine erkennen das sich am Aquastop / Magnetventil bildende Magnetfeld und senden ein Funksignal zur Öffnung des Absperrhahns. Nach dem Schließen des Magnetventils folgt über Funk das Schließsignal. Die Wassermelder senden ein Funksignal an die Steuereinheit, den Absperrhahn zu schließen, falls Wasser detektiert wird.
Die Durchflusssensoren erkennen das Öffnen von Ventilen für automatische Hygienespülung, Heizungsnachspeisung, Kühlschränke mit Wasseranschluss, Außenzapfstellen und veranlassen das Öffnen des Absperrhahns.
Die Freischaltung der Außenzapfstellen erfolgt alternativ auch durch Funksignal über die Fernbedienung.
Der Drucksensor prüft den Druck in der Leitung in den Zeiträumen, in denen kein Melder Wasser angefordert hat und sendet bei Druckabfall ein Alarmsignal an die Steuereinheit. Die Steuereinheit schließt den Absperrhahn und gibt ein akustisches Alarmsignal.
Der Alarmzustand kann durch Betätigen des Reset-Knopfes an der Steuereinheit aufgehoben werden und versetzt die Anlage in den normalen Betriebszustand.


Schlauchplatzsicherung


Bauteile - Schlauchplatzsicherung


Aquastop - Geschirrspüler

Aquastop / Schlauchplatzsicherung
Es ist nicht nur umständlich, dauernd den Wasserzulauf zu Geschirrspüler oder Waschmaschine auf- und zuzudrehen, es wird auch vergessen, das Wasser nach dem Programmdurchlauf (2 bis 3 Stunden) wieder zu schließen. Die Folge kann ein Wasserschaden durch das Platzen des Zulaufschlauches sein. Heutzutage werden Aquastop-Systeme (mechanisch, elektrische, elektronisch) eingebaut.

Bei der Schlauchplatzsicherung wird ein Druck im Zulaufschlauch aufgebaut. Dort sind drei Kanäle, die über Gummischeiben und Federn miteinander verbunden sind. Bei normal aufgebautem Druck besteht ein Gleichgewicht und das Wasser fließt gleich stark durch alle drei Kanäle. Die Schlauchplatzsicherung schließt bei einem Wasserdurchfluss von 18 und mehr Liter/Minute und bei einem Mindestfließdruck von 2 bar. Bei geringeren Undichtigkeiten des Schlauches oder der Schlauchverbindung reagiert die Schlauchsicherung nicht. Deshalb sollte der Wasserzulauf geschlossen werden, wenn die Maschine nicht benutzt wird.
Wenn der Wasserdurchfluss nach Einbau der Schlauchplatzsicherung gesperrt bleibt, dann wurde die Wasserzulaufarmatur zu schnell geöffnet.
Betriebsbereitschaft herstellen:

  1. Wasserzulaufhahn schließen
  2. Schlauchplatzsicherung ca. ½ Umdrehung lösen (zur Belüftung)
  3. Schlauchplatzsicherung wieder festschrauben

Weitere Funktionsstörung:
Wenn der Ventilkegel klemmt (z. B. durch Fremdkörper) und sich daher beim Belüften nicht vom Sitz abhebt, dann ist die Wasserzulaufarmatur zu schließen. Danach den Wasserzulaufschlauch abschrauben und den Ventilkegel mit einem Stift anheben.
Je nach Wasserhärte bzw. unreinem Wasser (z. B. Sandpartikel in der Wasserzuleitung), sollte die Schlauchplatzsicherung mindestens vierteljährlich auf Funktion überprüft werden..

Im einfachen Aquastop sperrt ein Ventil den Wasserzulauf direkt unterhalb der Gerätearmatur (wandseitig) ab, wenn zu viel Wasser durch den Zulaufschlauch austritt. Wenn sich der Druck plötzlich verändert (z. B. der Schlauch rutscht vom Aquastop, der Schlauch platzt), schließt das Ventil sofort. Aber an einem kleinen Leck läuft nicht genug Wasser aus, sodass sich der Druck maßgeblich verändert. Deswegen funktioniert das bei kleineren Leckagen nicht. Ein anderes System ist so aufgebaut, dass in einem doppelwandigen Schlauch das austretende Wasser nach oben zum Aquastop-Kasten läuft. Hier wird ein Mechanismus ausgelöst, der den Zulauf schließt. Um den Aquastop wieder zurückzusetzen, können die verschiedenen Systeme mit einem Druckknopf ausgestattet sein.
Bei dem Watercontrol-System (WCS) wird der geplante Wassereinlauf in der Waschmaschine über einen Wasserstandsensor überwacht. Wird der geplante Wasserstand nicht erreicht, stoppt der Zulauf. Wenn im inneren des Gerätes Wasser austritt, wird das Zulaufventil im Gerät geschlossen und das Wasser abgepumpt. In diesen Waschmaschinen ist eine Bodenwanne verbaut, die mit einem Schwimmerschalter ausgestattet ist, der zusätzliche Defekte innerhalb der Maschine erkennt. Da kein Magnetventil direkt an der Gerätearmatur installiert ist, kann dieses System keine Schäden am Zulaufschlauch erkennen und auch keine Schäden verhindern, bei Maschinen die nur mit diesem System ausgestattet sind, sollte auf jeden Fall ein mechanischer Aquastop Schlauch verbaut werden.
Das Waterproof-System (WPS) ist eine Weiterentwicklung des Watercontrol-Systems. Hier ist die Waschmaschine ist mit einem zusätzlichen Magnetventil mit Doppelschlauch direkt an der Gerätearmatur ausgestattet. In diesem Fall führt der äußere Schlauch direkt zur Waschmaschine. Sollte der innere Druckschlauch einen Defekt aufweisen, wird das Wasser zur Maschine geleitet und das Wasser fließt direkt in die Bodenwanne, der Schwimmerschalter reagiert und auch das Magnetventil direkt am Wasserhahn wird geschlossen. Dieses System bietet genauso viel Sicherheit wie der mechanische Aquastop Schlauch, allerdings wird es bei einem Defekt des Magnetventils sehr teuer.


Kapazitive Sensoren
Konduktive Sensoren
Wassersensor
Quelle: Jola Spezialschalter K. Mattil & Co. KG

Die Leckage-Erkennung und Leckage-Meldung von leitfähigen Flüssigkeiten beschränkt sich nicht nur auf Wasserschäden. Es gibt viele Bereiche in der Haustechnik und Industrie, in denen verschiedenartige Anwendungsfälle vorkommen.

Um einen Leckageschutz fachgerecht ausführen zu können, sind ausreichende Kenntnisse notwendig, um das jeweils passende System einsetzen zu können.

Das kapazitive Messprinzip wird bevorzugt für die Detektion von elektrisch nicht leitfähigen (isolierenden) Flüssigkeiten eingesetzt. Es können jedoch auch elektrisch leitfähige Flüssigkeiten detektiert werden. Elektrisch nicht leitfähige Flüssigkeiten sind hauptsächlich organische Flüssigkeiten wie Öle und Lösungsmittel. Eine Elektrodenanordnung bildet einen Messkondensator, wobei das Dielektrikum entweder Luft oder Flüssigkeit ist. Die Dielektrizitätskonstante von Luft ist 1 und die Dielektrizitätskonstante der zu delektierenden Flüssigkeit ist größer. Für die kapazitiven Sensoren muss die Dielektrizitätskonstante größer als 2 (Type CPE) bzw. 1,8 (Typen OWE und COW) sein.

Das konduktive Messprinzip wird für die Detektion von elektrisch leitfähigen Flüssigkeiten eingesetzt. Es ist für die Detektion von elektrisch nicht leitfähigen Flüssigkeiten nicht geeignet.
Elektrisch leitfähige Flüssigkeiten sind hauptsächlich wässrige Lösungen von Salzen, Säuren oder Laugen. Die Moleküle dieser Stoffe dissoziieren im Wasser zu positiven und negativen Ionen, welche der wässrigen Lösung die elektrische Leitfähigkeit verleihen. Der konduktive Leckage-Detektor erkennt, wenn eine elektrisch leitfähige Flüssigkeit präsent ist, und es erfolgt ein Meldesignal. Die Messung erfolgt mit Wechselstrom, damit eine präzise Ansprechempfindlichkeit sichergestellt ist und galvanische Prozesse an den Elektroden unterbunden werden. Der konduktive Leckage-Detektor enthält eine integrierte Auswertelektronik mit galvanisch getrennten Stromkreisen.

 
In besonders sensiblen Anwendungsfällen kann eine Leckagesonde in Verbindung mit einem geeigneten Auswertegerät zur konduktiven Leckageüberwachung von elektrisch leitfähigen Flüssigkeiten eingesetzt werden. Hier können bei Prozesstemperaturen von -20 °C bis +60 °C Leitfähigkeiten ab 1 µS/cm erfasst werden. Die Leckagesonden sind auch für die Leckagesicherung mit Leitungsüberwachung gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) zugelassen. Dieses System kann nur über ein Auswertegerät eine Warnmeldung ausgeben.
Leckagesonde
Quelle: IST e. K.
Waterswitch
Quelle: Kemo-Electronic GmbH
Ein fachfaches System ist ein Gerät, das "Alarm" über einen Relaiskontakt gibt, wenn die Sensor-Drähte mit Wasser in Berührung kommen.
Bei dem Modul "Waterswitch" werden die beiden Kabel mit 2 blanken Metallteile rostfrei verbunden. Die Schraubenköpfe müssen dort montiert werden, wo die Luftfeuchtigkeit überwacht werden soll.
Auf der einen Seite kann die elektrischen Energieversorgung mit einem 9 V Steckernetzteil (stabilisiert und eine Leistung von mindestens von 100 mA) oder einer größeren Batterie durchgegeführt werden. Auf der anderen Seite kann entweder ein akustischer oder optischer Alarm aktiviert oder ein trinkwasserzugelassenes Magntventil durch ein sekundäres Relais geschaltet werden.
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Die beschriebenen Geräte dürfen nur durch entsprechendes, qualifiziertes Fachpersonal eingebaut, angeschlossen und in Betrieb genommen werden!

Die Errichtung einer Trinkwasserinstallation und wesentliche Veränderungen an diesen dürfen nur von Installationsbetrieben durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines WVU eingetragen sind.

Arbeiten an und in elektrotechnischen Anlagen dürfen nur von Installationsbetrieben durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines Energieversorgersunternehmens (EVU) bzw. Verteilungsnetzbetreibers (VNB) eingetragen sind. Eine Elektrofachkraft (EFK) darf im eingeschränktem fachbezogenen Bereich Bauteile anschließen.

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