Abgleich von Flüssigkeits- und Luftsystemen

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
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Flüssigkeiten (Wasser, Frostschutzgemische) und Luft bzw. Gase nehmen, wie die meisten Menschen, den Weg des geringsten Widerstandes. Damit die entsprechenden Anlagen (Heizung, Trinkwasserinstallation, Erdkollektor, Solaranlage, Kühlanlage, Lüftungsanlage [KWL, RLT-Anlage]) ordnungsgemäß bzw. wunschgemäß funktionieren, müssen deren Volumenströme einreguliert (Voreinstellung) werden. Das ist die Aufgabe der verschiedenen Abgleiche.

   
 
   
 
   
Der (statischer) hydraulische Abgleich (HA) ist für Ein- und Zweifamilienhäuser oder kleine Wohnungen die kostengünstigste Methode. Hier ist das Preis-Leistungs-Verhältnis aufgrund des geringen Komponentenaufwands, besonders im Bestandsbauten, von Vorteil. Auch bei Fußbodenheizungen ist ein statisches Grundkonzept ausreichend, da die Trägheit dieser Systeme einen dynamischen Abgleich nicht rechtfertigen.
Aber hier kann auch eine Kombination eines statischen und dynamischen mit abschließenden thermischen Abgleich notwendig werden.

Der dynamische (automatische) Abgleich (DA) ist besonders in großen Anlagen mit Heiz- und Kühlfunktion in Mehrfamilienhäusern, Büro- und Industriegebäuden, in denen Einzelraumregler (Thermostatventile) an den Heizflächen aktiv sind, sinnvoll, weil es oft zu Problemen mit den richtigen und notwendigen Durchflussmengen kommt, wenn die Ventile fest (statisch) voreingestellt sind.

Der thermische Abgleich (TA) - Feinjustierung - ist ausschlagebend für die energiesparende Beheizung der Räume. Die Berechnung der Raumheizlasten, die Heizflächenauslegung und somit auch die Voreinstellung der Heizflächen (HA) beziehen sich auf kahle Räume und ist letztendlich reine Theorie, weil man nicht weiß, ob alle Fakten, die berechnet wurden, auch wirklch so ausgeführt werden bzw. wurden. Außerdem erfasst die Raumheizlastberechnung nach DIN EN 12831 keine Wärmegewinne in den Räumen. Dadurch sind die berechneten Heizlasten immer zu hoch. Für die Bewohner ist aber eine Einstellung nach dem Einzug ausschlaggebend, denn dann sind die Räume eingerichtet. Durch die Einrichtungen (Wandschränke und -regale, Möbel, Bodenbeläge) ändern sich die Raumheizlasten, also auch die im HA vorgesehenen Werte.
Wenn eine Kontrollierte Wohnungslüftung (KWL) vorhanden ist, dann sollte diese im Normalbetrieb eingeschaltet sein. Hoffentlich ist diese auch pneumatisch abgeglichen (Pneumatischer_Abgleich).
 
Wer es "smart" mag, der kann sich einmal mit dem digitalen hydraulischen Abgleich (DHA) befassen. Das blossom-ic Smart Home System mit selbstlernenden digitalen hydraulischen Abgleich kann in Ein-/Zweirohr-Heizungsanlagen und Flächenheizungen eingesetzt werden. Mit dem System ist in Bestandsanlagen keine Berechnung der Gebäudeheizlast mehr erforderlich. Ein Gateway übernimmt in Kombination mit der intelligenten Software automatisch und selbstlernend den hydraulischen Abgleich. (So nennt es der Hersteller)
 
Grundsätzlich ist in verzweigten Zirkulationssystemen ein hydraulischer Abgleich und somit auch ein thermischer Abgleich der einzelnen Stränge untereinander vorzusehen. Die meisten Zirkulationsleitungen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen, vor allen Dingen kleine Anlagen, sind hydraulisch und thermisch nicht abgeglichen. Der Grund liegt wohl darin, dass der Sinn der Abgleiche nicht bekannt ist.
 
Für ein einwandfreies Funktionieren einer Lüftungsanlage müssen die Volumenströme richtig eingestellt werden, d. h. jeder Luftauslass soll nur die Luftmenge bekommen, die der Kanalnetzberechnung entspricht. Außerdem ist der pneumatische Abgleich (PA) nicht nur nach der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) Teil C – ATV DIN 18379 vorgeschrieben, sondern auch Grundvoraussetzung für eine effizient arbeitende Anlage. Natürlich gehört diese Leistung in den Rahmen der Einregulierungsarbeiten nach Fertigstellung der Anlage. Über die Einregulierung muss ein Inbetriebnahmeprotokoll ausgefertigt werden.
Der pneumatische Abgleich sollte möglichst unter den Betriebsbedingungen durchgeführt werden. Also unter den Bedingungen, die bei der Berechnung zugrunde gelegt wurden bzw. wenn der Betreiber eingezogen ist.

Viele Störungen (z. B. Strömungsgeräusche, Ausfall von Anlagenteilen) während des Betriebes einer Anlage lassen sich vermeiden, wenn man sich bei der Auslegung (Berechnung), der ersten Inbetriebnahme und beim Nachjustieren ein wenig mehr Zeit nimmt.

Ein wenig anders bzw. neu denken
flow30: Heizungsauslegung mit Zukunft
- RGK e.U. - Alexander-David Beck
Bund
esförderung für effiziente Gebäude
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle - BAFA

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