Hausbauarten

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
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Bauwerks-
abdichtung

Massivhaus

Fachwerkhaus

Blockhaus

Massivhaus

Kubushaus

Leichtbauhaus

Fertighaus

Modulares und serielles Bauen

Fertighaus

Gebäudetyp E

Recyclinghaus

Häuser in der Zukunft

Plusenergiehaus "Heliotrop"

Wohnhäuser gibt es den unterschiedlichsten Bauweisen. Jede hat Ihre Vor– und Nachteile. Die gängigsten Bauweisen sind

Massivhaus
- gemauertes massives Mauerwerk
- Beton- und Steinelemente (Fertighaus)
- Fachwerkaus
- Blockhaus
Kubushaus
Leichtbauhaus (Holzhaus)
Fertighaus (Holzrahmenhaus / Stahlrahmenhaus)
- Holzelementhaus)
Modulares und serielles Bauen
Gebäudetyp E - schneller und kostengünstiger Bauen

Eine der wichtigsten Voraussetzung für den Werterhalt eines Hauses ist eine fachgerechte Bauwerksabdichtung. Diese besteht in der Hauptsache aus der Außenabdichtung, Sockelabdichtung und Innenabdichtung.


Durchfeuchtungsursachen
Quelle: Getifix GmbH


Eine steigende Bodenfeuchte ist die Gefahr für den Keller bzw. Fundament und Bodenplatte. Hier dringt über die Stellen mit fehlerhaften Abdichtung über Putz, Mauerwerk oder Beton die Feuchtigkeit ein. Auch hygroskopische Feuchte kann durch eine hygroskopische Wasseraufnahme (kapillar aufsteigende Feuchtigkeit) in das Gebäude gelangen. Dabei nehmen Salze Wasser aus der Außen- und/oder Innnenluft auf und lagern es im Baustoff ab. Aber auch durch Kochen, Waschen, Duschen und Zimmerpflanzen entsteht viel Feuchtigkeit, die sich als Kondensat im Inneren des Hauses niederschlägt. Dadurch können Schäden vom Keller bis zum Dach auftreten. Die Feuchtigkeit verschlechtert die Dämmeigenschaften und fördern die Schimmelpilzbildung und/oder Schwammbildung. Neben muffigem Geruch, Flecken an den Wänden und schlechtem Raumklima zersetzt der Pilz die Bausubstanz und kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen (z. B. Asthma, Allergien) führen.

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Bauwerksabdichtung - Außenabdichtung · Innenabdichtung · Sockelabdichtung · Sonderlösungen - Getifix GmbH
Bauwerksabdichtungen - MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG


Massivhaus mit Vorblendung und Wärmedämmung
Massivhaus
Ein Massivhaus kann ein gemauertes bzw. durch Stahlbetonelemente erstelltes Gebäude oder ein Fachwerkhaus (Skelettbau) sein. Sie unterscheiden sich in der Baukonstruktion. Ein Maussivhaus hat keine Trennung zwischen tragender und raumabschließender Funktion. Bei einem Fachwerkhaus wird der vertikale Lastabtrag von einzelnen Stützen und Streben übernommen. Die Zwischenräume (Ausfachung) werden in der Regel mit Mauerwerk gefüllt.
Die massive Bauweise ich immer noch die häufigste Bauweise. Dafür stehen verschiedene Materialien zur Verfügung (Naturstein, Ziegel aus Ton und Lehm, Porenbeton, Kalksandstein oder Leichtbaustein). Bei einigen dieser Steine wird eine zusätzliche Fassadendämmung benötigt, andere besitzen selbst eine ausreichende Wetterfestigkeit und Dämmeigenschaft.

Neben der Stein auf Stein-Bauweise oder aus Stahlbetonelemente (Fertighaus) gibt es auch Massivhäuser mit Holz (Fachwerkaus) und die Stamm auf Stamm-Bauweise (Blockhaus). Aufgrund dieser Optionen und Baumaterialien gibt es einige Vor- und Nachteile, die der Bauherr abwägen muss.
Die meisten Massivhäuser besitzen einen guten Schallschutz, weil die Masse bzw. das Gewicht einer Wand das wichtigste Kriterium für den Schallschutz ist und die Masse die Grundlage für die Stabilität ist. Da in Deutschland aber alle Bauweisen, also auch Leichtbauhäuser, die gleichen Normen erfüllen müssen, sind diese den Massivbauten gleichzusetzen.Aber massive Wände sind überall tragfähig. Deswegen können an diesen Wänden überall schwere Gegenstände (z. B. Wandschränke) aufgehängt werden. Im Fertighausbau (Holzrahmenhaus, Holzelementhaus) ist das nicht der Fall. Massivhäuser besitzen einen höheren Wiederverkaufswert, weil die Mehrheit der Bauherren Häuser in Massivbauweise bevorzugen.
Ein häufig genannter Nachteil bei einem Massivhaus ist, dass es teurer als ein Fertighaus sein soll. Aber ein massives Typenhaus aus Beton- und Steinelemente mit einfacher Ausstattung ist in der Regel günstiger als ein Holzelementhaus der gleichen Größe mit individuellem Grundriss und hochwertiger Ausstattung. Nach der heutigen EnEV haben Massivhäuser eine schlechte Wärmedämmung mit Standardsteine. Hier muss eine zusätzliche Fassadendämmung angebracht werden. Die Hauptnachteile der Massivhäuser sind eine längere Bauzeit der gemauerten Häuser und sie müssen austrocknen.

U-Werte typischer Außenwände und Energiesparmöglichkeiten
- Werner Eicke-Hennig, Energieinstitut Hessen

Wärmedämmung von geneigten Dächern
- Werner Eicke-Hennig, IWU - Institut Wohnen und Umwelt

Energieeinsparung an Fenstern und Außentüren
- W. Eicke-Hennig, R. Born, IWU - Institut Wohnen und Umwelt


Fachwerkhaus mit handwerklichen Schnitzarbeiten

Quelle: Fuhrberger Zimmerei Betriebsgesellschaft mbH

Fachwerkhaus
In Deutschland gibt es in jeder Altstadt historische Fachwerkhäuser. Aber die Fachwerkbauweise (Holzskelettbau) wird auch heute noch eingesetzt. Diese Häuser sind sehr hochwertig und auch nicht preiswert.

Fachwerkhaus - altbewährte Konstruktion - immowelt GmbH
Fachwerk Forum - Fachwerk.de
Die Nachhaltigkeit beim Fachwerkhaus im Fokus behalten
- Town & Country Haus Lizenzgeber GmbH


Alle wichtigen Bauteile eines Fachwerkhauses
Quelle: Samuel Schneider (BAUBEAVER)
7 Fachwerkhaus Lektionen
- Super Artikel von Samuel Schneider (BAUBEAVER)


Blockhaus

Ferienhaus

Blockbohlenprofile
Quelle: Polar Life Haus

Blockhaus
Wegen der sehr guten Werte bezüglich der "Grauen Energie" werden Holzbauten, und hier besonders Blockhäuser, im Vergleich mit anderen Bauweisen (Massivbau) seit Jahrhunderten  in sehr kalten Regionen (z. B. Skandinavien, Alpenländer) gebaut. Sie sind ökologisch, energiesparend, natürlich, schadstofffrei und besonders leicht zu verarbeiten. Neben der guten Ökobilanz haben sie gegenüber der Massivbauweise eine gleich hohe oder sogar höhere Lebensdauer. Bei der Produktion von Blockhäusern werden weit weniger fossile Brennstoffe verbraucht, als für die Herstellung anderer Baumaterialien (Steine, Beton, Dämmstoffe). Die bei der Verarbeitung entstehenden Holzreste können zur Energiegewinnung genutzt werden. Hier benutzt z. B. der Blockhaus-Anbieter Polar Life Haus als Rohmaterial Polarfichten und Polarkiefern aus den mittelfinnischen Regionen.
Mit großformatigen Elementen oder Vollholzbauweise (Blockhaus) sind auch luft- und winddichte Häuser (Blower-Door-Test) im Passivhaus-Standard zu realisieren. Durch moderne Holzverarbeitungstechniken können lamellierte Blockbohlen mit einer Dicke von bis zu 60 cm und spezielle Blockbohlenprofile hergestellt werden. Dadurch sind auch die Anforderungen der EnEV ohne zusätzlich Dämmmaßnahmen zu erreichen.
Das Naturprodukt Holz reguliert auf ganz natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit und bietet im Sommer ein angenehm kühles Raumklima und im Winter behagliche Wärme. Die Luftqualität in einem Blockhaus ist spürbar frisch und angenehm, da das Holz das Raumklima ausgleicht, die Luft filtert und reinigt. Aufgrund der atmungsaktiven Wandbeschaffenheit kann sich kein Kondenswasser bilden und Schimmelbildung und Raumluftproblemen wird entgegengewirkt.

POLAR LIFE HAUS


Kubushäuser - West - Ostansicht


Kubushäuser - Ost - Westansicht

Kubushaus
Das Kubushaus (Wohnwürfel) hat die Form eines Würfels. In seiner strengsten Ausprägung besteht es aus vier gleich großen Seiten und einem Flachdach ruht. Der Ursprung vom Kubushaus war der Bauhausstil. Leider lassen nicht alle Bebauungspläne den Bau zu. Die Gebäude können als Fertighaus oder Massivhaus errichtet werden. Manche Baufirmen bieten den Kubus auch als kleines Modulhaus an, welches komplett vormontiert per Tieflader geliefert wird.
Das Haus bietet sich besonders auf kleinen Grundstücken an. Das moderne Flachdach ermöglicht die Nutzung aller Räume im Obergeschoss ohne Dachschrägen und das Dach kann als Terrasse genutzt werden. Natürlch kann dort auch ein begrüntes Dach oder ein Dachgarten angelegt werden, wenn auf dem Grundstück nicht genug Gartenfläche vorhanden ist. Besonders geeignet sind diese Dächer auch für das Installieren einer Solarthermie- und/oder Photovoltaikanlage, weil die Module optimal zur Sonne ausgerichtet werden können.

Kubushaus und Wohnwürfel sind voll im Trend
Fertigbau Informationsdienst GmbH

Kubushaus: Effizient, aber nicht immer erlaubt
immowelt GmbH
Kubushaus bauen
Büdenbender Hausbau GmbH

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Quelle:

Leichtbauhaus
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Leichtbauweise: 5 Mythen im Faktencheck
- André Borbe, Redaktion Haus.de

Wohnhaus in Stahl-Leichtbauweise
- Karmod Vorgefertigte Bautechnologien

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Quelle:

Fertighaus
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Was ist ein Fertighaus? - Die Grundlagen verständlich erklärt - Thomas Müller, pw-Internet Solutions GmbH

Serielles und modulares Bauen


Fertige Raumteile in der Montagehalle


Raumteile müssen vor Ort nur noch zusammengebaut werden
Quelle: McMakler GmbH

Serielles oder modulares Bauen ist das Bauen mit hoch standardisierten, industriell vorgefertigten Modulen verstanden. Hier kommen unterschiedliche Aspekte zusammen. Serielle Planung von Gebäuden, in der Regel mit gleichen Grundrissen. Dabei gibt es Wiederholungen von Materialien und Elementen oder die Typisierung von Konstruktionen. Bei dem industriellen Bauen werden viele Bauelemente in Fertigungshallen hergestellt.und auf der Baustelle zusammengesetzt. Hier ist aber der Begriff “Plattenbau” nicht angebracht, weil es sich dabei um eine Massivbauweise mit Betonplatten handelte.
Nach Angaben der Bauwirtschaft haben die reinen Baukosten ein Niveau erreicht, dass bezahlbare und klimagerechte Wohnungen mit der konventionellen Bauweise kaum noch zu errichten sind. Hier ist ein Umdenken angesagt. Serielles Bauen, Vorfertigung (Prefab, Prefabrication), Elementbauweise, Modulbauweise, Baukastensysteme, Typenprojekte oder Systembau (industrialisiertes Bauen) gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Serielles Bauen: Zurück in die Zukunft?
McMakler GmbH

Seriellen Bauen bezieht sich auf die Herstellung von Bauteilen oder Gebäudeteilen in großer Stückzahl und deren Montage vor Ort bezeichnet. Dabei werden die Bauteile nach einem vordefinierten Standard produziert, so dass sie in verschiedenen Bauvorhaben eingesetzt werden können. Vorgefertigte Bauteile (Bauelementelemente) sind z. B. Decken, Wände, Fassadenelemente (mit Fenstern, Türen oder Wärmedämmung), Treppen oder Balkonanlagen. Diese Bauart wird vorrangig bei großflächigen Bauprojekten (Wohnsiedlungen, Gewerbeimmobilien) eingesetzt.
Modulares Bauen (Modulbau) bezieht sich auf die Herstellung vorgefertigter Module, die vor Ort zu einem fertigen Gebäude zusammengesetzt werden. Die Module können in verschiedenen Größen und Konfigurationen hergestellt werden, z. B. als fertige Wohneinheiten mit Vorinstallationen (Küche und Bad) als eigenständige Einheiten oder kombiniert zu größeren Gebäuden. Diese Bauart wird vorrangig für kleinere Projekte (Einfamilienhäuser, individuelle Projekte [Bürogebäude}) eingesetzt. Auch Minihäuser und Tiny-Häuser können in Modulbauweise vorgefertigt und als fertiges Einzelgebäude errichtet werden. Zunehmend sollen auch größere Wohngebäudekomplexe in Modulbauweise errichtet werden.

Vorteile und Nachteile gegenüber konventionellen Bauweisen

Vorteile:
• Da die Bauteile vorgefertigt werden, können die Bauzeiten erheblich verkürzt werden.
• Durch die Serienfertigung und standardisierte Bauteile können Kosten eingespart werden
• Die vorgefertigten Bauteile sind exakt aufeinander abgestimmt und passgenau, was zu ei- ner höheren Präzision im Bau führt. Je nach Witterung ist es nicht immer möglich die gleiche Präzision zu erreichen, wie bei einer Vorfertigung in der Halle.
• Nachhaltigkeit beim Einsatz von nachhaltigen Materialien und Technologien: Je nach Konzept, können einzelne Module zudem rückgebaut und wiederverwendet werden.
• Geringe Staub- und Lärmbelästigung durch die Baustelle vor Ort
• Kürzere Bauzeiten verringern darüber hinaus die Risiken für plötzliche Kostensteigerungen durch singuläre Ereignisse wie Lieferkettenstörungen oder Material- und Personalmangel
Nachteile:
• Durch die Standardisierung der Bauteile können Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt sein.
• Änderungen an den vorgefertigten Bauteilen können aufwendiger sein als bei klassischen Bauweisen.
• Die vorgefertigten Bauteile müssen transportiert werden, was logistische Herausforderungen bedingen kann.
• Da die Bauteile von spezialisierten Herstellern gefertigt werden, kann eine Abhängigkeit entstehen.

Quelle: Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages

Der markanteste Unterschied des seriellen Bauens gegenüber der konventionellen Errichtung von Gebäuden ist die Vorverlagerung der Produktion von der Baustelle in eine Werkstatt oder Fabrik.

Die Vorteile sind:
Witterungsunabhängige Fertigung, auch im Winter und bei schlechtem Wetter,
• computergestützte und/oder automatisierte Abläufe,
Einsatz moderner Herstellungstechniken, zum Beispiel Roboter oder 3D-Druck,
hohe Herstellungspräzision und gleichbleibende (Industrie-)Qualität der Elemente und Module,
Reduktion von Abfällen und damit Materialeinsparung bzw. Ressourcenschonung,
exakte Terminplanung, Vermeidung von Leerlauf,
verbesserte Qualität durch Wiederholung und Lerneffekt bei den Mitarbeitern,
keine gegenseitige Behinderung von Gewerken auf der Baustelle, 
deutlich verringerte Bauzeiten durch Vorverlagerung der Produktion,
optimierte Bauabläufe durch termingetreue Anlieferung,
reduzierter Platzbedarf und weniger Aufwand für Lagerhaltung durch Beschickung der Baustelle „Just-in-time“,
schnelle und wenig fehleranfällige Montage durch klar definierte Schnittstellen zwischen den Elementen und Modulen,
• hohe Vorfertigungsgrade der Elemente reduzieren den im konventionellen Bauen extrem zeit- und lohnaufwändigen Ausbau (Installationen und Leitungsführungen für die Haustechnik, aber auch Bauteile wie Fenster oder Türen sollten bereits in der Werksfertigung integriert werden), 
• großes Potenzial hinsichtlich der Demontierbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Bauteilen im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Quelle: bba bau beratung architektur - Konradin Medien GmbH

Serielles und modulares Bauen im Gebäudesektor
Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages

Wohngebäude - wirtschaftlich flexibel seriell
GOLDBECK GmbH

Modulares und serielles Bauen – Begriffe und Aspekte
bba bau beratung architektur - Konradin Medien GmbH

Modular und seriell: Wie Bauen schneller und günstiger wird
Steffen Guthardt, DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Bürokratieabbau soll Bauprojekte erleichtern: Das ist geplant
DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Einfach günstig bauen im elsässischen Illzach
Ursula Baus, Bauwelt - Bauverlag BV GmbH

Gebäudetyp E
Neben dem seriellen oder modularen Bauen mit hoch standardisierten, industriell vorgefertigten Modulen wird das Bauen mit dem "Gebäudetyp E" kostengünstiger. Beim Bauen sind die sogenannten "Anerkannte Regeln der Technik" (aRdT) vertragsrechtlich relevant. Damit sind alle Regeln gemeint, die unter Branchenfachleuten als technisch geeignet, angemessen und notwendig erachtet werden, um gut und fehlerfrei zu bauen, und die sich in der Praxis bewährt haben. Aber immer neue Anforderungen an Gebäude bei Komfort, Energieeffizienz, Schallschutz, Brandschutz und vielem mehr, die weit über die für die Sicherheit wirklich notwendigen Standards hinaus gehen, machen das Bauen immer teurer und langsamer.
Teilweise widersprechen sich die Inhalte, die in den aRdT festgelegt sind.
Das Hauptproblem sind die Verwerfungen bei den Lieferketten, explodierende Materialpreise und hohe Zinsen, die die Bauaktivitäten nahezu gelähmt haben, weil die Bezahlbarkeit nicht mehr gegeben ist. Die Frage, die alle umtreibt, ist, wie wieder bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Dabei richtet sich der Blick auf den erstickenden Regelungsdickicht und die Maximalansprüche ans Bauen. Es sind die rund 4.000 Normen im Bauwesen, von denen nur rund 400
gesetzlich als Mindestanforderung vorgeben, an die man sich tatsächlich halten muss. Bei allen anderen Normen ist die Anwendung eigentlich freiwillig.
Auf die Spitze treibt es die Rechtsprechung mit dem sogenannte "Mangel ohne Schaden". Das bedeutet, dass ein Bauherr klagt, weil eine eigentlich freiwillige Norm im Zuge einer Baumaßnahme durch den Bauunternehmer nicht berücksichtig wurde. Wenn das Gericht feststellt, dass es sich bei dieser Norm um eine aRdT handelt, fällt die Entscheidung in den meisten Fällen zugunsten des Klägers. Und das, obwohl am Gebäude kein Schaden entstanden ist. In der Folge kommt es durch diese Rechtsauffassung zu Regressansprüchen. Um die zu vermeiden, werden immer alle Normen, Richtlinien und Herstellerangaben, die eine aRdT sein könnten, eingehalten. Dieser Aufwand wird in der Kalkulation berücksichtigt und ist eine Ursache der Kostenspirale im letzten Jahrzehnt.
Das Vertragsrecht wird auf Bundesebene geregelt, aber das Bauordnungsrecht in den 16 Bundesländern.
Um das zu vereinheitlichen, ist es wichtig, dass die Landesbauministerkonferenz sich auf gemeinsame Standards festlegt. Die Länder Bayern und Niedersachsen gehen bei der Reform ihrer Bauordnung voran und zeigen, was machbar ist.


Gebäudetyp E
Quelle: Bayerische Architektenkammer

Mit dem "Gebäudetyp E" können die Vertragspartner künftig beim Bauen von kostenintensiven Standards rechtssicher abweichen und zugleich die hohen Sicherheitsstandards beim Bauen einhalten. Die Bundesregierung wird noch in dieser Legislaturperiode die erforderlichen Änderungen im BGB und Baugesetzbuch auf den Weg bringen.
Aber das ist ein Mosaikstein der notwendigen Maßnahmen, um das kostengünstigere Bauen und die Senkung der Mieten auf den Weg zu bringen. Weitere Maßnahmen sind massive Investitionen in den sozialen Wohnungsbau, eine Zinsverbilligung für öffentliche und private Bauherren, Abschreibungserleichterungen für Investoren. Diese wurden in der Geschichte der Bundesrepublik schon mehrfach erfolgreich eingesetzt.

Gebäudetyp-e
Bayerische Architektenkammer

Vorteile des Gebäudetyp E
• Mit dem Gebäudetyp E wird das Planen und Bauen einfacher, günstiger und schneller.
• Auf Standards, die nicht unbedingt notwendig sind, kann verzichtet werden, ohne dass dies Qualität und Sicherheit der Gebäude beeinträchtigt.
• Der Gebäudetyp E kann bei Neubauvorhaben und im Bestand genutzt werden.
• Die zielgerichtete und nutzerorientierte Anwendung von Baunormen führt zu einem effizienteren Einsatz von Materialien, geringeren Planungs- und Baukosten.

Außerdem wird sich der Bund in Verbindung mit den Bundesländern (Bauministerkonferenz) das Baugesetzbuch (BauGB) einer umfassenden Novellierung unterziehen. Damit sollen weitere Beschleunigungsmaßnahmen im Bauordnungsrecht und Bauplanungsrecht umgesetzt werden.

• Das gesamte Aufstellungsverfahren bis zur Planerstellung und Festsetzung soll digitalisiert werden.
• Digitale Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen in den Fachgesetzen als Regelverfahren im Sinne einer Umkehr des Regel-Ausnahme-Prinzips etabliert wertden.
• Schriftformerfordernisse sollen aus den für die Planungs- und Genehmigungsverfahren relevanten Regelwerken soweit möglich gestrichen oder wo angezeigt durch geeignete digitale Tools ersetzt werden.
• Der digitale Bauantrag soll bis spätestens Mitte 2024 umgesetzt werden.
• Zudem soll eine vereinfachte digitale Verfügbarkeit von Umwelt- und Artenschutzdaten. Und so möchte der der Bund in einem ersten Schritt 2023 ein digitales Portal für Umweltdaten einrichten, das in der Folge durch eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Wissensplattform mit planungsrelevanten Umweltdaten ergänzt wird. Der Bund entwickelt Konzepte zur Schaffung eines bundesweiten Umweltdatenkatasters und einer bundesweiten Gutachtendatenbank.

"Gebäudetyp E" - Einfach, experimentell und effizient bauen
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

"Gebäudetyp E" - Leitlinie und Prozessempfehlung (Entwurf)
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
"Gebäudetyp E" soll Bauen einfacher und günstiger machen
Karin Birk, DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Krise im Wohnungsbau: Gebäudetyp E, Nachverdichtung, Nutzungsänderung, Digitalisierung, serielle/modulare Fertigung u.a.
sollen das Bauen vereinfachen und beschleunigen

Dr. Elmar Bickert, Forum Nachhaltige Immobilien
DIN begrüßt Referentenentwurf zum Gebäudetyp-E-Gesetz
Deutsches Institut für Normung e. V.

Und jetzt kommen die Bedenkenanmelder bzw. Bedenkenträger :>((
(Die Schuld wird den High-End-Standards gegeben, weil es sonst keine Förderung gibt)
Schreiner zweifeln am "Gebäudetyp E"
Steffen Range, DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Bauherren-Schutzbund: "Bewährte Standards nicht aufweichen"
Steffen Range, DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Von den Regeln der Technik abweichen
Roswitha Loibl (Peter Burnickl und Dr. Florian Schrems), RM Rudolf Müller Medien GmbH & Co. KG
Gebäudetyp E für schnelleres bauen: Kritik von Experten
haustec.de - Alfons W. Gentner Verlag GmbH & Co. KG
VDMA-Stellungnahme/Position - Gebäudetyp-E-Gesetz
Stellungnahme zum Referentenentwurf des Gebäudetyp-E (BMJ, Stand 21.06.24) & zur Leitlinie und Prozessempfehlungen Gebäudetyp E (BMWSB, Stand 11.07.24)

Michael Wolfram, Forum Gebäudetechnik VDMA e. V.
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Bürokratie abbauen
Neben dem Bürokratieentlastungsgesetz III, das zur Zeit mit dem Bürokratieentlastungsgesetz IV geändert wird, ist auch mit der Novellierung des Baugesetzbuchs der Bürokrieabbau im Baubereich geplant. Damit soll ein schnelleres und kosteneffizienteres Bauen ermöglicht werden.
Auch mit dem "Gebäudetyp E" können die Vertragspartner künftig auch beim Bauen von kostenintensiven Standards rechtssicher abweichen und zugleich die hohen Sicherheitsstandards beim Bauen einhalten.
Die Bauministerin Klara Geywitz hat die Reform des Baugesetzbuchs auf den Weg gebracht Durch den Abbau von Bürokratie will sie für mehr Wohnungsbau sorgen. Dazu müssen kürzere Fristen, weniger Berichte und einfachere Genehmigungen möglich werden.
Die wichtigsten geplanten Neuerungen:
Flexibilität in den Kommunen
Die Gemeinden sollen besser auf lokale Veränderungen reagieren und schneller Baurechte schaffen können. Das könnte laut Bauministerium zum Beispiel die Errichtung von Anlagen für erneuerbare Energien betreffen oder die Umnutzung leerstehender Gewerbeimmobilien in den Innenstädten.
Dächer aufstocken
In Gebieten mit einem angespannten Wohnungsmarkt soll es künftig möglich sein, Gebäude aufzustocken und zu erweitern, ohne dass der Bebauungsplan geändert wird. Bisher war das nur in Einzelfällen und mit besonderer Begründung möglich.
Bauen in zweiter Reihe
Verdichtetes Bauen soll einfacher werden - zum Beispiel, wenn auf dem Grundstück der Eltern noch Platz für ein weiteres Haus ist, in das dann die Kinder mit ihrer Familie einziehen. Hier sollen die Städte und Gemeinden einfacher von Bebauungsplänen abweichen können..
Schutz vor Umwandlung in Eigentumswohnungen
Eine Sonderregelung soll bis Ende 2027 verlängert werden: Sie besagt, dass Länder besondere Genehmigungen für die Umwandlung einer Mietwohnung in eine Eigentumswohnung verlangen können - allerdings nur in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt..
Fristen für Bebauungspläne
Bisher dauert es oft mehrere Jahre bis ein Bebauungsplan aufgestellt wird. Künftig sollen die Pläne im Regelfall 12 Monate nach Ende der Beteiligungsverfahren veröffentlicht werden. Veraltete Bebauungspläne sollen schneller aktualisiert werden..
Anpassung an Klimawandel
Die Gemeinden sollen sich auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten. Dazu kann zum Beispiel gehören, dass sie begrünte Dächer oder Versickerungssysteme auf einem Grundstück anordnen. Bauherren müssen innerhalb einer bestimmten Frist nachweisen, dass sie Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt, also zum Beispiel Bäume gepflanzt haben..

.Quelle. dpa

bald geht es weiter

Bürokratieabbau soll Bauprojekte erleichtern: Das ist geplant
DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Weniger Bürokratie soll für mehr Wohnungsbau sorgen
Handelsblatt GmbH

Häuser in der Zukunft

Nicht nur der Klimawandel sondern auch der gesellschaftliche und demographische Wandel und der technologische Fortschritt wird das Bauen im Vergleich zu heute massiv verändern.

So wird Klimawandel die Temperaturen bis 2050 um 2,8 bis 5,4 °C steigen lassen. Das führt zu einer Überhitzung in den Städten und in den Gebäuden führen. Relativ genaue Prognosen rechnen im Verlauf der 2050er Jahren mit ungefähr 7.000 hitzebedingten Todesfällen pro Jahr, was eine Verdreifachung des aktuellen Durchschnitts bedeutet. Deshalb wird in den nächsten 30 Jahren ein CO2-freies Wohnen gesetzlich verordnet werden müssen.

Die passive solare Architektur ist nicht neu, sie wird in allen Teilen der Erde schon seit Jahrtausenden angewandt. Ein Beispiel mag das antike Griechenland vor rund 2.500 Jahren geben, das damals ebenfalls in einer Energiekrise steckte. Als Lösung für das Problem des immer knapper und teurer werdende Brennholzes wurde die verglaste Südfläche mit weitüberstehendem Vorbau entwickelt. Sokrates beschrieb dies so: "In Häuser, die nach Süden blicken, dringt die Sonne im Winter durch die Vorhalle bis in die Wohnräume vor und wärmt sie. Im Sommer jedoch hält das Dach der Vorhalle die Sonne ab und spendet kühlenden Schatten."  mehr > hier ein paar Beispiele   Quelle: Buch der Synergie - Achmed A. W. Khammas

Ein Beispiel ist das Plusenergiehaus "Heliotrop"

Heliotrop®
Holzkonstruktion des Heliotrop
Drehkranz
Heliotrop-Solarpanel
Quelle: Rolf Disch

Plusenergiehaus "Heliotrop"

Das Hauskonzept entspricht dem Prinzip der Sonnenblume. Diese Blume dreht ihre Blütenköpfe und Blätter nach dem Sonnenstand von Osten nach Westen. Die Frucht bleibt in der Oststellung stehen.
Dem drehbaren Solarhaus Heliotrop® liegt die Idee zugrunde ein Gebäude zu konstruieren, das höchsten Ansprüchen an Architektur und Umweltschutz genügt und dennoch ohne lästige Einschränkungen seinen Bewohnern exklusiven Wohnkomfort bietet.
Das Heliotrop® ist nicht nur ein architektonisch außergewöhnliches Wohn- und Geschäftshaus, es repräsentiert vielmehr ein Konzept, das in jeder Hinsicht so ressourcenschonend wie möglich vorgeht. Erstmals wurde der zukunftsweisende Plusenergiehausstandard zu einem einzigartigen Wohnerlebnis komponiert.
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Das Grundgerüst des Hauses, das aus Fichten-Brettschichtholz besteht, windet sich in einer Höhe von  6 m zylinderförmig um eine 14 m hohe, tragende Zentralsäule, in der die Elektrostationen untergebracht sind. Die Räume sind über eine Wendeltreppe an der Zentralsäule zu erreichen.

Die Wohn- und Arbeitsräume sind umlaufend, ansteigend in einer 18-eckigen Spiralkonzeption angeordnet und sind so alle miteinander verbunden. Die optimale Ausrichtung nach dem Sonnenstand wird durch einen Drehkranz mit Schwenklager und einem Elektromotor möglich. Eine passive Kühlung kann bei Bedarf durch das Drehen der großen Glasflächen des Hauses aus der Sonne erfolgen.
Auf der zentralen Säule ist über der Dachterrasse ein zweiachsig nachgeführtes Fotovoltaik-Solarkraftwerk angebracht, das fünf bis sechsmal soviel Strom erzeugt, als im Haus selbst verbraucht wird. Dadurch wird es zu einem Plusenergiehaus. Durch die Konstruktion des Hauses wird das Haus durch die Sonne, Vakuumröhren-Kollektoren und einem Erdwärmeaustauscher beheizt und Trinkwasser erwärmt. Hierzu kann auch ein Pufferspeicher eingesetzt werden.
Dass in diesem Haus auch die Abfälle und Fäkalien kompostiert und das Abwasser durch eine Teichklärung wiederverwendet werden, ist wohl auch eine Selbstverständlichkeit.
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Dach- und Kellerdämmung
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Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitauf-wändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmah-nung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.
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