Stahlrohr
Stahlrohr

Rohre in Heizungs-, Trinkwasser-, Regenwasser-, Solar-, Kühl-, Öl-, Abgas- und Abwasseranlagen sind Hohlkörper, die normalerweise einen kreisrunden Querschnitt haben. In speziellen Einsatzfällen kommen Rohre mit rechteckigen, vieleckigen und ovalen Querschnitten zum Einsatz. In anderen Bereichen werden auch Rohre verwendet, so z. B. als Gerüste und Geländer, im Maschinenbau (Achsen, Wellen), in Rohrpostsystemen. Rohrleitungen in lüftungstechnischen Anlagen werden als Luftleitungen oder Kanäle bezeichnet.
In den Rohrleitungen werden Flüssigkeiten (Wasser, Dampf bzw. Kondensat, Solar- und Kühlflüsigkeiten, Kältemittel, Abwasser), Gase (Erdgas, Propan, Butan, Sauerstoff, Stickstoff, Dampf, Abgas bzw. Rauchgas) oder rieselfähige Brennstoffe (Holzpellets, Hackschnitzel, Späne, Kohlestaub) transportiert.
Die Rohrarten können nach folgenden Materialien eingeteilt werden:
  • Stahl
  • Kupfer - Messing
  • rostfreier Stahl (Edelstahl)
  • Gusseisen
  • Blei
  • Aluminium
  • Kunststoff - Kunststoff und Metall
  • Beton und Stahlbeton
  • Kunstharzbeton
  • Faserzement
  • Keramik
  • Steinzeug - Steingut
  • Glas
  • Holz
Die Rohrgrößen werden in den entsprechenden Normen nach dem Nenndurchmesser (Nennweite [DN - diameter nominal]) festgelegt. Außerdem werden für die Abmessungen auch die Begriffe Innendurchmesser (ID - inside diameter), Außendurchmesser (OD - outside diameter) und die Wanddicke und für die Belastbarkeit hauptsächlich der Nenndruck (PN - pressure nominal) verwendet. Alle Werte sind einheitslose Normbezeichnungen, aber werden letztendlich in mm bzw. bar angegeben.
Stahlrohre
Stahlrohre werden auch heutzutage noch für größere Nennweiten (ab ca. DN 50) in allen Bereichen der haustechnischen Anlagen eingesetzt. Da Stahlrohre äußerst vielseitig verwendet werden können, kommen sie nicht nur für Rohrleitungen sondern auch für die vielfältigsten Konstruktionselemente zum Einsatz. So werden sie von kleinsten Durchmessern für Brems- oder Hydraulikleitungen über den Einsatz in Dampfkesseln oder Druckbehältern bis hin zu Durchmessern von mehr als einem Meter für Pipelinesysteme bis zu 18 m Lieferlänge eingesetzt. Außerdem können sie, wie alle Stahlprodukte, nahezu ohne Qualitätsverlust eingeschmolzen und wiederverwendet werden.

Das Rohrsortiment umfasst Rohre für untergeordnete Konstruktionen, Geländerrohre, Konstruktionsrohre, Gewinderohre, Siederohre, Druckleitungsrohre, Präzisionsstahlrohre oder auch Spezialrohre für Trennwandkonstruktionen und Sonderposten für Durchbrechungen, Stützrohre, Spül- oder Schutzrohre, Förderleitungen, Abwasser oder Lüftungsrohre.

Wasserführende Stahlrohre

DIN EN 10255 DIN 2440 / 2441 - mittelschwere und schwere Gewinderohre
nahtlos und geschweißt
Einsatzgebiete
- Flüssigkeiten bis 25 bar
- Gas und Luft bis 10 bar
Werkstoffe EN / DIN

1.0026 S 195T (St 33)
·Lieferlängen
- nahtlos DN 8 bis DN 150 > 6 m
- geschweißt DN 8 bis DN 150 > 6 m; DN 25 bis DN 50; 7, 7,5, 8 m

Gewinderohr DIN EN 10255 (mittelschwer [M] / schwer [H], Stahl) alte Norm > DIN 2440/2441
 Nennweite (DN)
Rohrgewinde (Zoll)
 Außendurchmesser da (mm)
Wanddicke s (mm)

Innendurchmesser
di (mm)

Inhalte
(l/m)

     
M
H
M
H
M
H
8
R 1/4
13,5
2,35
-
8,8
-
0,07
-
10
R 3/8
17,2
2,35
2,90
12,5
11,4
0,12
0,10
15
R 1/2
21,3
2,65
3,25
16,0
14,8
0,20
0,17
20
R 3/4
26,9
2,65
3,25
21,6
20,4
0,37
0,33
25
R 1
33,7
3,25
4,05
27,2
25,6
0,58
0,51
32
R 1 1/4
42,4
3,25
4,05
35,9
34,3
1,01
0,92
40
R 1 1/2
48,3
3,25
4,05
41,8
40,2
1,37
1,27
50
R 2
60,3
3,65
4,50
53,0
51,3
2,21
2,07
65
R 2 1/2
76,1
3,65
4,50
68,8
67,1
3,72
3,54
80
R 3
88,9
4,05
4,85
80,8
79,2
5,13
4,93
100
R 4
114,3
4,50
5,40
105,3
102,5
8,71
8,41
125
R 5
139,7
4,85
5,40
130,0
128,9
13,27
13,05
150
R 6
165,1
4,85
5,40
155,4
154,3
18,97
18,70

DIN EN 10224 DIN 2460 - Wasserleitungsrohre aus allgemeinem Baustahl
nahtlos und geschweißt
Einsatzgebiete

- Transport von Wasser einschließlich Trinkwasser
Herstellverfahren
- nahtlos
- geschweißt mit Längs- oder Spiralnaht
Werkstoffe EN / DIN
1.0252 L 235 (St 37.0)
1.0419 L 355 (St 52.0)
Abmessung
- nahtlos DA 88,9 bis 508 mm
- geschweißt DA 88,9 mm (DN 80) bis 2.020 mm (DN 2000)
Wanddicke
- nahtlos bis 11 mm
- geschweißt bis 17,5 mm
Lieferlänge
- nahtlos 5 bis 7 m oder doppelte Länge
- geschweißt 6 und 12 m, Sonderlängen bis 16m

Leitungsrohre für Gas und brennbare Flüssigkeiten
DIN EN 10208 / DIN 2470-1, DIN 1626, 1629, 17172

Nahtlose Stahlrohre für Druckbeanspruchungen
DIN EN 10216-1 bzw. DIV EN 10216-3 / DIN 1629
DIN EN 10216-2 / DIN 17175
DIN EN 10216-3 / DIN 1629
Geschweißte Stahlrohre für Druckbeanspruchungen
DIN EN 10217-1 / DIN 1626
DIN EN 10217-2

Siederohre nach DIN EN 10220  bzw. DIN EN 10216 - 1 (nahtlos, schwarz, normalwandig) - (alt > DIN 2448 / DIN 1629) oder nach DIN EN 10220 bzw. DIN EN 10217 - 1 (geschweißt, schwarz) (alt > DIN 2458 / DIN 1626)
Siederohre, die in der Praxis auch nahtlose Stahlrohre genannt, werden in der Regel ab einer Nennweite von DN 32 eingesetzt. Hier kommen hauptsächlich Rohre zum Einsatz, die einen kleineren Außendurchmesser gegenüber den Gewinderohren gleicher Nennweite haben. So sind spätere Verwechslungen mit dem Gewinderohr ausgeschlossen, da auf ein Siederohr aufgrund der geringeren Wanddicke keine Gewinde geschnitten werden dürfen.

Siederohre nach DIN EN 10220  bzw. DIN EN 10216 - 1 oder DIN EN 10217 - 1 (alte Norm > DIN 2448/2458)
Nennweite (DN) *
Außendurchmesser da (mm)

Wanddicke s
(mm)

Innendurchmesser
di (mm)

Inhalte
(l/m)

   

 DIN EN
10216

DIN EN
10217 - 1

DIN EN
10216

DIN EN
10217 - 1

DIN EN
10216

DIN EN
10217 - 1

32
38
2,6
2,3
32,8
33,4
0,84
0,88
40
44,5
2,6
2,3
39,3
39,9
1,12
1,25
 
48,3
2,6
2,3
43,1
43.7
1,46
1,50
 
51
2,6
2,3
45,8
46,4
1,65
1,69
50
57
2,9
2,3
51,2
52,4
2,06
2,16
 
60,3
2,9
2,3
54,5
55,7
2,33
2,44
 
63,5
2,9
2,3
57,7
58,9
2,61
2,72
 
70
2,9
2,6
54,2
64,8
3,24
3,30
65
76,1
2,9
2,6
70,3
70,9
3,88
3,95
 
82,5
3,2
2,6
76,1
77,3
4,55
4,69
80
88,9
3,2
2,9
82,5
83.1
5,35
5,42
100
108
3,6
2,9
100,8
102,2
7,98
8,20
 
114,3
3,6
3,2
107,1
107,9
9,01
9,14
125
133
4,0
3,6
125
125,8
12,27
12,43
 
139,7
4,0
3,6
107,1
132,5
13,62
13,79
150
159
4,5
4,0
150
151
17,67
17,91
 
168,3
4,5
4,0
159,3
160,3
19,93
20,18
 
193,7
5,6
4,5
182,5
184,7
26,16
20,79
200
219,1
6,3
4,5
206,5
210,1
33,49
34,67
* die Auflistung  beginnt ab DN 32, da in der Praxis diese Rohre in der Regel erst ab dieser Nennweite eingesetzt werden
Da bei der Montage von Stahlrohren die Verbindungen hauptsächlich durch Schweißen (Autogen-, Elektro- und Schuzgasschweißen) hergestellt werden, sind hier besondere fachliche Fertigkeiten erforderlich. Geräte und Armaturen werden durch lösbare Verbindung mit Gewinden oder Flanschen hergestellt. Auch hier sind Fachkenntnisse notwendig.


Megapress-Verbindung
Quelle: Viega GmbH & Co. KG

Mit dem Pressverbindungssystem "Megapress" können auch dickwandige Stahlrohre (DIN EN 10220 [alt > DIN 2448 - Siederohr], DIN EN 10255 [alt > DIN 2440 / 2441 - mittelschwere und schwere Gewinderohre]) mit Pressfittings verbunden werden.
Die Megapress-Fittings sind aus Zink-Nickel-beschichtetem Stahl gefertigt und in den Dimensionen DN 15 bis DN 50 lieferbar. Für die Haltekraft der Verbinder sorgt der integrierte Schneidring. Die Dichtheit nach dem Verpressen garantiert ein spezielles Profil-Dichtelement aus EPDM, das sogar die unebene Oberfläche eines lackierten Stahlrohres ausgleicht. Verarbeitet werden die Fittings mit Viega Presswerkzeugen in Kombination mit abgestimmten Pressbacken und Pressringen. Die SC-Contur der Viega Fittings stellt darüber hinaus sicher, dass bereits bei der Dichtheitsprüfung versehentlich nicht verpresste Verbindungen auffallen.

Megapress: Pressen statt Schweißen

Verzinkte Stahlrohre
Trinkwasserinstallationen wurden bzw. werden immer noch mit verzinkten Gewinderohren (schmelztauchverzinktes Stahlrohr) erstellt. Die Schicht aus Zink schützt das Stahlrohr vor Korrosion, da Zink eine passive Oxidschicht aufbaut. Der Schutz hängt stark von der Wasserbeschaffenheit (pH-Wert, überschüssige Kohlensäure [das Wasser im Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht sein] und zu hohe Temperatur [> 60 °C]) ab. Schwachstellen sind die Gewindeverbindungen und das Nichteinhalten der Fließregel. Hier findet eine Rostbildung statt. Außerdem wächst in der rauen Zinkschicht schnell ein Biofilm.
Die passive Zinkschicht wird von freier Kohlensäure angegriffen und bei einem pH-Wert kleiner als 6,5 oder größer als 9,0 kommt es zu einem dieser Schutzschicht verstärkt abgetragen. In Warmwasserleitungen von über 60°C wird die halbleitende Eigenschaften der Zink-Oxid-Schicht leitend und führt zu Korrosionsprozessen am Stahl. Deswegen dürfen verzinkte Stahlrohre nicht in Warmwasser- und Zirkulationsleitungen verwendet werden. Unabhängig von einer verträglichen Wasserbeschaffenheit ist die ursprüngliche, schützende Deckschicht nach ca. 25 – 30 Jahren weitgehend abgebaut und führt durch den im Wasser enthaltene Sauerstoff zu einer schnellen Korrosion.
Ein weiterer Nachteil ist, dass in Trinkwasserleitungssystemen aus verzinktem Stahlrohr immer eine erhöhte Schwermetallkonzentration (Eisen, Cadmium, Blei) vorhanden ist. Es vor allem Blei und hier wird der seit dem 1. Dezember 2013 gültige Grenzwert von 0,01 mg/l meistens überschritten. Diese erhöhten Bleiwerte ergeben sich , weil den verzinkten Stahlleitungen Blei zulegiert ist, der sich bei dem Korrosionsprozess aus dem Werkstoff löst und in das Trinkwasser gelangt. Auch die Verzinkungsschicht ist mit Blei und Cadmium verunreinigt.
Verzinkte Stahlrohre werden mit Fittings verarbeitet. Zum Korrosionsschutz werden die Temperguss-Fittings verzinkt. Wobei entweder die Schmelztauchverzinkung oder die galvanische Verzinkung angewendet wird. Das Schmelztauchverfahren wird bevorzugt verwendet, weil sich dabei eine gute Oberflächenlegierung mit einer gleichmässige Schichtdicken (mindestens 500 g/m2 bzw. 70 µm) ergibt. Bei der galvanischen Verzinkung bildet sich nur eine Deckschicht (maximal 25 µm) und keine Legierungsbildung mit dem Werkstoff, was in der Praxis zum Abplatzen bei Ausdehnungsvorgängen führen kann. Deswegen sollten verzinkte Fittings und verzinkte Rohre nicht in Heizungs-, Solar- und Warmwasserleitungen eingebaut werden.
Verzinkungsverfahren im Überblick
Wenn verzinkte Stahlrohre in der Trinkwasserinstallation aufgrund von rostigem Wasser nicht oder noch nicht saniert werden sollen, dann kann man eine Innenbeschichtung u. a. durch eine schichtbildende Phosphatierung (Zink -Phosphatierung) herstellen. Eine zentrale Phosphatdosierung kann eingesetzt werden, wenn Korrosionsschäden an Leitungen in überdurchschnittlichem Maß auftreten.
Dieses Verfahren wird bei Stahl, verzinktem oder cadmiertem Stahl und Aluminium eingesetzt. Es dient dem Korrosionsschutz, der Haftvermittlung, der Reib- und Verschleissminderung und der elektrischen Isolation. Man unterscheidet schichtbildende (Zink, Mangan) und nichtschichtbildende (Eisen) Phosphatierungen (Bondern, Parkerisieren). Die Phosphatschicht haftet sehr gut auf dem Untergrund und erlaubt eine gute Verankerung nachfolgender Beschichtungen. Zusätzlich erschwert sie die Unterrostung an schadhaften Stellen der Beschichtung.

Präzisionsstahlrohr

"Präzisionsstahlrohr" ist die Sammelbezeichnung für alle kaltgefertigten Stahlrohre, die den entsprechenden Normen entsprechen.
- DIN EN 10305-1 (DIN 2391-1 + 2) nahtlose, kaltgezogene Präzisionsstahlrohre
- DIN EN 10305-2 (DIN 2393-1 + 2) geschweißte, kaltgezogene Präzisionsstahlrohre
- DIN EN 10305-3 (DIN 2394-1 + 2) geschweißte, maßgewalzte Präzisionsstahlrohre
- DIN EN 10305-4 (DIN 2391/C + DIN 1630 + DIN 2445-2) nahtlose, kaltgezogene HPL-Rohre (Hydraulik- und Pneumatikrohre)
Präzisionsstahlrohre/HPL-Rohre ( Hydraulik- und Pneumatikrohre) zeichnen sich aus durch
- besondere Maßgenauigkeit von Außen- und Innendurchmesser oder Wanddicke
- eine ziehtechnisch glatte Oberflächenbeschaffenheit
- definierte mechanische Eigenschaften
- eine hohe Abmessungsvielfalt

Präzisionsstahlrohr
Die Präzisionsstahlrohre waren schon Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts ein Bestandteil des Mannesmannpressfittingsystems (heute Mapress [Geberit]).
Aufgrund der glatten Oberfläche der Rohrwandung ergibt sich eine geringe Reibung des durchströmenden Mediums (Heizungswasser, Wasser-Glykol-Gemisch, Gas, Flüssiggas, Hydrauliköl, Luft) und dadurch niedrige Druckverluste. Die Rohre werden nahtlos, warmgewalzt oder/und längsnahtgeschweißt hergestellt und veredelt (kalt nachbehandelt).
Durch das Kaltziehen bzw. Kaltwalzen wird die Festigkeit des un- oder niedriglegierten Stahls erhöht, wodurch aber die Dehnung (und Verformbarkeit) abnimmt. Durch eine Wärmebehandlung werden die kaltgewalzten bzw. kaltgezogenen Rohre bei unterschiedlichen Temperaturen geglüht, um unterschiedliche Gefügezustände und Härtegrade zu erreichen.
Die Rohre werden ohne und mit Oberflächenschutz (Verzinkungen, Grundierungen, Phosphatierungen und Kunststoffummantelungen) geliefert.
Aufgrund der hohen Mßgenauigkeit   können die Präzisionsstahlrohre mit Pressfittings, Schneidring- oder Klemmringverschraubungen und dickwandige Rohre durch Schweißen oder Hartlöten verbunden werden.
Kupferrohr
Das Kupferrohr hat in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zunehmend das Stahlrohr in kleineren Heizungsanlagen und das verzinkte Stahlrohr in der Trinkwasserinstallation abgelöst. Heute wird das Kupferrohr in Heizungs- und Trinkwasseranlagen immer mehr von den Kunststoff-, Verbund- und Edelstahlrohren abgelöst. In Ölanlagen wird weiter das Kupferrohr bevorzugt. Bei hohen Anforderungen an die Sicherheit, so z. B. bei der Gasversorgung oder bei außergewöhnlichen Temperaturbeanspruchungen in thermischen Solaranlagen wird heute fast ausschließlich Kupfer als Werkstoff für Leitungen in Gebäuden verwendet.
Da das Einsatzspektrum der Kupferrohr sehr breit ist, gut verarbeitet werden können, sie eine lange Haltbarkeit haben und gesundheitlich unbedenklich sind, werden die Rohre von vielen Fachfirmen immer noch bevorzugt eingesetzt.
Die Anforderungen an die Eigenschaften, die Zusammensetzung, die Lieferbedingungen und die Prüfung von nahtlosen Rundrohren aus Kupfer mit einem Außendurchmesser von 6 mm bis 267 mm sind in der DIN EN 1057 festgelegt. Diese Rohre werden in folgenden Bereichen eingesetzt:
• Kalt- und Warmwasserverteilungssysteme (einschließlich Regenwassernutzung)
• Heizungs- und Kühlsysteme (einschließlich Fußboden-, Wand- und Deckensysteme)
• Verteilung gasförmiger und flüssiger Hausbrennstoffe
• Solaranlagen
• Löschwasserleitungen und Sprinkleranlagen
• Druckluftanlagen
• Betriebswässer
• Abwasserentsorgung (z.B. Druckleitungen für Abwasserhebeanlagen)
Kupferrohre von 10 bis 54 mm Durchmesser müssen im Abstand von höchstens 60 cm wiederkehrend über ihre Länge gekennzeichnet sein. Rohre mit einem Durchmesser von 6 mm bis unter 10 mm oder über 54 mm müssen zumindest an beiden Enden in ähnlicher Weise sichtbar gekennzeichnet sein.
Kennzeichnung verschiedener Kupferrohre
Quelle: Deutsches Kupferinstitut e.V.

Seit dem 1. April 2000 werden in Deutschland nur noch halbharte Kupferrohre angeboten. Diese Rohre werden mit einem spezielles Fertigungsverfahren hergestellt. Die Rohre werden erst weichgeglüht und dann halbhart gezogen.
Diese halbharten Kupferrohre lassen sich im Gegensatz zu dem harten Kupferrohren ohne vorheriges Ausglühen bearbeiten (aufweiten, aushalsen). Außerdem können sie mit den herkömmlichen Biegegeräten (auch mit den Handgeräten) in allen Dimensionen kalt gebogen werden. Nachteilig wirkt sich der Transport und die Lagerung aus. Bei unvorsichtiger Handhabung können sich die Rohr deformieren.
Die halbharten Rohre werden wie die harten Rohren verarbeitet. Also ist in der Trinkwasserinstallation das Hartlöten, das Warmbiegen, das Aufmuffen und das Aushalsen bei vorherigem Ausglühen bis zu einer Rohrgröße von 28 x 1,5 mm weiterhin verboten.

Kupferrohre
Die Anforderungen an Kupferrohre für Installationszwecke werden in folgenden Regelwerken beschrieben:
DIN EN 1057 "Nahtlose Rundrohre aus Kupfer für Wasser- und Gasleitungen für Sanitärinstallationen und Heizungsanlagen“
DVGW-Arbeitsblatt GW 392 "Nahtlosgezogene Rohre aus Kupfer für Gas- und Trinkwasser-Installationen und nahtlosgezogene, innenverzinnte Rohre aus Kupfer für Trinkwasser-Installationen; Anforderungen und Prüfungen“
RAL-RG 641/1 Güte- und Prüfbestimmungen (Gütebedingungen) für das Gütezeichen "Kupferrohr/RAL“ der Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V.
• DIN EN 13349 "Vorummantelte Rohre aus Kupfer mit massivem Mantel"
Die Verwendung von Kupferrohren und -fittings für die Trinkwasser-Installation ist in sauren Wässern (< pH 7,0) nicht zulässig. Wenn die Anforderungen der DIN 50930-6 (Beeinflussung der Trinkwasserbeschaffenheit) eingehalten werden, kann Kupfer aber ohne weitere Einzelfallprüfung eingesetzt werden, wenn der pH-Wert des Trinkwassers größer oder gleich pH 7,4 ist, oder im Bereich von pH 7,0 bis kleiner pH 7,4 der TOC-Wert ([total organic carbon] gesamter organisch gebundener Kohlenstoff) 1,5 mg/l (g/m3 ) nicht übersteigt.

Quelle: Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V.

Schutzschicht - Kupferrohrleitungen
In Kupferohren, durch die ständig (sauerstoffhaltiges) Wasser (Trinkwasser, Brunnenwasser) fließt, entsteht auf der Oberfläche eine Schutzschicht (Kupfer(I)-oxid [CO2O] > anthrazitbraun), die das Material vor Korrosion schützt. Bei den meisten Wässern wird die Oberfläche der Oxidschicht dann mit den Salzen und Gasen, die im Wasser enthalten sind, reagieren. Auf der Schutzschicht bildet sich meistens eine grüne Deckschicht, die hauptsächlich aus basischen Kupferkarbonaten und weniger aus Kupferchloriden und -sulfaten besteht.
Diese Deckschichten haben unterschiedliche Farbtöne (grün bis beige), die von der Wasserbeschaffenheit und den Betriebsbedingungen (Kalt- und Warmwasser) abhängig sind. Die Oxidschichtbildung findet in allen sauerstoffhaltigen Wässern statt und können so auch in sehr weichen und salzarmen Wässern (Regenwasser oder deionisiertem Wasser) vorhanden sein.
Wenn diese Schutz- und Deckschicht zerstört wird, kann an diesen Stellen Lochfraß entstehen.
Kohlenstoff- und Oxidfilme, Stillstandszeiten zwischen Befüllen der Anlage und dem regelmäßigen Betrieb, Restwasser in den Leitungen nach Druckprobe und Entleerung der Leitung, aber auch Partikel, Flussmittelreste, durchgelaufenes Lot und Verarbeitungsfehler können die Schutzschicht zerstören.

 

 

 

Rohrleitungssysteme für Kühl- bzw. Kälteanlagen
Es gibt zwei verschiedene Rohrleitungssysteme, mit denen im sub- und transkritischen Bereich (unterhalb und oberhalb des kritischen Punkts des Kältemittels) alle Anforderungen abgedeckt werden können Hier gibt es das Edelstahl-Presssystem NiroTherm (z, B. für Glykol) und die Hochdruck-Lötfittings RefHP für CuFe2P-Rohr für CO2-Kühlanlagen. Kältemittel CO2 (R744), das zunehmend eingesetzt wird, benötigt höhere Betriebsdrücke. Hier werden spezielle Hochdruck-Fittings Serie 29000 RefHP angeboten. Die Lötfittings und Rohre bestehen aus dem besonders stabilen Kupfer-Eisen-Werkstoff CuFe2P. Sie widerstehen Drücke von bis zu 130 bar und können in einem umfangreichen Bereich bei Betriebstemperaturen zwischen -196 °C bis +150 °C eingesetzt werden.
Die Hochdruck-Lötfittings bieten gegenüber Edelstahl oder Messing z. B. den Vorteil, dass keine professionelle WIG-Schweißer benötigt werden. Lötfittings können von fast jedem installiert werden, der fachgerecht hartlöten kann. Dies senkt die Kosten erheblich. RefHP-Fittings werden durch Hydroforming hergestellt, wodurch Schwachstellen vermieden werden und ein stärkeres, zuverlässigeres Endprodukt entsteht. Messing-Lötfittings müssen im Gegensatz zu RefHP-Fittings sehr langsam und vorsichtig erwärmt werden.
Die CuFe2P-Fittings und CuFe2P-Rohre müssen mit Silberhartlot mit mind. 2 % Ag verbunden werden. Die Verwendung eines Flussmittels FH 10 nach DIN EN 1045 für das Löten mit Kupferlegierungen (z. B. Messing) wird vom Hersteller empfohlen. Die Verarbeitung der Fittings muss unter Beachtung aller relevanten Technischen Regeln und Vorschriften, insbesondere der DIN EN 378-2 "Kälteanlagen und Wärmepumpen" müssen detailliert befolgt werden. Die SANHA RefHP Hochdruckfittings sind mit der Gravur "SA CuFe" sowie der jeweiligen Abmessung gekennzeichnet. Dank ihres Eisenanteils lassen sie sich mit einem einfachen Neodymmagneten leicht von "normalen" Kupferfittings unterscheiden.

Die RefHP Fittings sind kompatibel mit allen vier am Markt angebotenen CuFe-Rohrtypen:

SANHA RefHP (Hochdruck-Lötfittings) | Kupfer - Verarbeitungstipp - Löten

In Kälteanlagen dürfen nur Rohre und Bauteile, die den Regelwerken der Kälte- und Klimatechnik (z. B. DIN EN 378-1 - 2021-06) entsprechen, eingesetzt werden. Nur dann können technische und rechtliche Gewährleistungsanforderungen erreicht werden. So ist z. B. Kupfer ein ausgesprochener Tieftemperaturwerkstoff und daher besonders für Bauteile in Kälteanlagen geeignet. Denn Kupfer weist bei abnehmenderTemperatur steigende Festigkeit und Dehnung auf. Erscheinungen wie Tieftemperaturversprödung gibt es bei Kupferwerkstoffen demnach nicht. Der Werkstoff Cu-DHP ist nach den einschlägigen Regelwerken für Temperaturen von –269 °C bis +250°C verwendbar. Außerdem ist Kupfer gegenüber fast allen üblicherweise verwendeten Kältemitteln und den entsprechenden Mischungen beständig. Dies sind insbesondere alle Sicherheitskältemittel, Kohlendioxid und brennbare Kohlenwasserstoffkältemittel und deren Mischungen.
Folgenden Kältemittel sind nur bedingt verwendbar. Ammoniak (R717 – Die Verwendung ist technisch möglich, aber derzeit nicht zugelassen) und Schwefeldioxid (R764– Nur in trockenem Zustand verwendbar). Der Betrieb von Anlagen mit dem Kältemittel CO2 erfordert den Einsatz von Bauteilen mit höherer Druckbeständigkeit. Hier werden Bauteile aus Kupferlegierungen eingesetzt.
Die bei der Montage vor Ort in Kältemittelkreisläufen zu installierenden Rohre müssen DIN EN 12735–1 (Kupfer und Kupferlegierungen – Nahtlose Rundrohre für die Kälte-und Klimatechnik – Teil 1: Rohre für Leitungssysteme) entsprechen. Diese Norm beschreibtsowohl Rohre aus Reinkupfer Cu-DHP als auch Rohre aus niedriglegiertem Kupfer CuFe2P z. B. für Hochdruckanwendungen..

Hier ausführlicher > Kupferrohre in der Kälte-Klimatechnik, für technische und medizinische Gase - Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V.

Messingrohr
Messingrohre
Messingrohre werden in der Sanitärindustrie (Auslaufrohre, Fittings), im Apparatebau (Kühler, Wärmetauscher, Kondensatoren), im Innenausbau (Geländer, Möbel), im Modellbau und zu Dekorationszwecken eingesetzt.
Das Rohr wird als Rund-, Vierkant-, Oval- oder Rechteckrohr angeboten und ist sehr gut formbar. Außerdem haben sie eine gute Stabilität und eine hohe Korrosionsbeständigkeit. Rohre mit einem eingearbeiteten Stahlkern, besitzen zwar alle positiven Eigenschaften eines normalen Messingrohres, sind aber wesentlich preiswerter und haben eine deutlich höhere Stabilität.
Alle Rohre können gut gebogen und spanabhebend bearbeitet werden. So sind die Rohre neben der genauen Bearbeitung durch Sägen, Bohren, Fräsen und Drehen auch präzise zu Lochen, Auszustanzen, zu Entgraten und die Rohrenden können mit exakten Gewinden versehen werden.
Messing ist eine Legierung, die in der Hauptsache aus Kupfer und Zink (5 bis 45 %) besteht. Die Zerspanbarkeit wird durch eine Zugabe bis 3,5 % Blei erhöht. Für spezielle Einsätze werden neben Kupfer und Zink andere Metalle (Aluminium, Eisen, Mangan, Zinn, Silizium, Nickel) zugesetzt. Dadurch werden die Gleit-, Festigkeitseigenschaften und die Korrosionsbeständigkeit verbessert.

Messingrohre werden mit Außendurchmesser von 2,0 bis 180 mm und Wanddicken von 0,2 bis 60 mm geliefert und können folgende Legierungen haben.
            CuZn36Pb1,5
            CuZn36Pb2As
            CuZn36Pb3
            CuZn37
            CuZn38Pb1,5
            CuZn39Pb2
            CuZn39Pb3
            CuZn40Al2
            CuZn40Mn1,5

Edelstahlrohr
Edelstahlrohr mit Pressfittings
Quelle: Geberit

Edelstahlrohre betehen aus legiertem und unlegiertem Stahl mit sehr hohem Reinheitsgrad. Sie werden als nahtlose oder geschweißte Rohre angeboten. Die Einsatzbereiche der Rohre sind von deren Eigenschaften (Werkstoff, Durchmesser [DN], Druckstufe [PN] und Oberflächengüte) abhängig. Die Oberflächenveredelung wird durch Schleifen, Bürsten, Polieren und Strahlen hergestellt.

 

Werkstoffe
-
Rostfreie Güten
-- 1.4301 (V2A) - X 5 CrNi 18 10
-- 1.4541 (V2A) - X 6 CrNiTi 18 10
-- 1.4404 (V4A) - X 2 CrNiMo 17 13 2
-- 1.4571 (V4A) - X 6 CrNiMoTi 17 12
-
Hochkorrosionsfeste Güten
-- 1.4462 - X 10 CrAl 24
-- 1.4539 - X 1 NiCrMoCuN 25 20 2
-
Hitzebeständige Güten
-- 1.4828 - X 15 CrNiSi 20 12
-- 1.4841 - X 15 CrNiSi 25 20
-- 1.4845 - X 12 CrNi 25 21
Einsatzbereiche
- Rohrleitungsbau
-
Wasser- und Abwassertechnik
- Kessel- und Ofenbau
-
Tank- und Behälterbau
- Pumpenbau
-
Mess- undRegeltechnik
-
Anlagenbau
-
Behälterbau
-
Stahl- und Metallbau
-
Maschinenbau
-
zerspannende Industrie
Normen
- im Rohrleitungsbau > DIN 2413-1

-
im Druckbehälterbau > AD Merkblätter
-
als Kessel- und Überhitzrohre > technischen Regeln für Dampfkessel (TRD)
Edelstahlrohre - EHM Edelstahl GmbH
Edelstahlrohre - Günter Lämmermeier OHG
Gusseisenrohr

Gusseisenrohre werden für muffenlose Abflussrohrsysteme verwendet. Die Rohre und Formstücke werden aus Gusseisen mit Lamellengraphit (Grauguss GG nach DIN EN 1561)  hergestellt. Das Material hat eine hohe Festigkeit, Verschleißfestigkeit, Temperatur- und Feuerbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit und sehr hohe Dämpfungsigenschaften.
Anwendungsbereiche
- für die Ableitung häuslicher Abwässer > SML-Rohr
- bei Erdverlegung > TML-Rohr
- bei fetthaltigem und aggressivem Abwasser > MLK-Rohr
- für die Brückenentwässerung > MLB-Rohr
- als Verbundrohrsystem mit thermischer Isolierung > VML-Rohr

SML-System
Quelle: Düker GmbH & Co. KGaA

Das SML-Rohr besteht aus Gusseisen  (Grauguss GG). Dieses rotbraune Rohr wird im Gebäude bis zur Bodenplatte bzw. Außenwand eingesetzt. Hier ist das graue HT-Rohr oder das AS-Rohr (Astolan) eine Alternative.
Gusseisenrohre sind ein Bestandteil der gusseisernen Abflussrohrsysteme (SML > Super-Metallit-Rohr) für die Gebäude- und Grundstücksentwässerung nach DIN EN 877 (Rohre, Formstücke und Zubehörteile. - Freispiegelleitungen).. Der Werkstoff für Düker Abflussrohrsysteme ist Grauguss GG nach DIN EN 1561 (früher GG 15 nach DIN 1691). Das Material ist  eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung mit einem hohen Anteil an Graphit, der in der Grundmasse lamellenartig und fein verteilt eingelagert ist. Dadurch wird eine hohe Festigkeit, Verschleißfestigkeit, Temperaturbeständigkeit, hervorragende Korrosionsbeständigkeit und ein sehr hohes Dämpfungsvermögen erreicht.
Die SML-Abflussrohre sind außen mit einem rotbraunen Grundanstrich behandelt und innen mit einer dauerhaften, vollvernetzten Epoxidbeschichtung versehen, Dadurch besteht eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische und mechanische Einflüsse.
Ein wichtiger Gesichtspunkt für die Verwendung dieser Rohre ist, dass dieser Werkstoff der Baustoffklasse A1 "nicht brennbar" nach DIN 4102 entspricht. Bei der Verwendung von Verbindern, deren Gummidichtungen komplett von Edelstahlmanschetten abgedeckt werden bleibt das Rohrleitungssystem im Brandfall geschlossen. Der Rauch, der durch Hitzeeinwirkung auf die Innenbeschichtung entstehen kann, verbleibt im Rohrsystem und wird über die Entlüftung über das Dach abgeführt.

TML-Rohr
Quelle: Düker GmbH & Co. KGaA

 

 

 

 

 

 

 

 

Das TML-Rohr besteht aus Gusseisen  (Grauguss GG). Das rotbraune Rohr wird im Erdreich von der Hausinstallation bis zum öffentlichen Kanalisationanschluss eingesetzt. Hier ist das orangebraunfarbene KG-Rohr eine Alternative.
Die TML-Rohre und Formstücke tragen außen eine Spritzverzinkung mit einer Flächendichte von mind. 130 g/m², darüber eine braune Zwei-Komponenten-Deckbeschichtung. Innen werden die TML-Rohre mit derselben hochgradig vollvernetzten Epoxid-Beschichtung versehen wie SML-Rohre. TML-Rohre und Formstücke sind geeignet bis Bodenklasse II, Bewertungszahl -5 bis -10. Auszuschließen sind damit nur stark aggressive Böden.
Durch die hohe Stabilität sind die gusseisernen Rohre bestens für die Erdverlegung geeignet. Als Richtwert kann eine Überdeckung von 0,8 bis 6 m bei gleichzeitiger Belastung durch Verkehrslast SLW 60 angenommen werden.
Zu beachten ist der Einsatz geeigneter Verbindungen für die Erdverlegung. Zu empfehlen sind die Verbinder Rapid-Inox. Die früher verwendeten CE-Verbinder dürfen nur mit zusätzlichem Korrosionsschutz, z. B. Teerbinde, im Erdreich eingesetzt werden.
TML-System
Quelle: Düker GmbH & Co. KGaA
MLK-protec
Quelle: Düker GmbH & Co. KGaA
Die MLK Abflussrohre und Formstücke (KML) sind außen und innen so geschützt, dass sie bei fetthaltigen Abwässern eingesetzt werden.
Die fetthaltigen Abwässer von Großküchen und ähnlichen Betrieben sind problematisch. Hier können die chemischen Reaktionen, die bei hoher Fettbelastung auftreten können, dem Rohr und den Formstücken keinen Schaden zufügen. Erkaltete Fette können Leitungen verstopfen. Diese Fettablagerungen verschlechtern die Belüftung des Leitungssystems.
Die Zuleitung zum Fettabscheider, der alle hinter ihm liegenden Leitungen und das öffentliche Kanalnetz schützt, sind die am stärksten belasteten Abflussleitungen in einem Gebäude. SML ist hier nicht geeignet. Hier kann das MLK-Rohrsystem mit protec-Beschichtung eingesetzt werden.
Diese MLK-protec Rohre sind innen mit einem komplett überarbeiteten, ockerfarbenen Epoxid versehen. Zwei Schichten zu je 120 µm werden nacheinander separat aufgebracht und eingebrannt. Eine aufwändige Vorbehandlung des Gusseisens erreicht eine optimale Haftung der Beschichtung. Die Rohrkante wird angefast und ebenfalls mit Epoxid beschichtet, so dass auch sie perfekt geschützt ist.
Außen haben die MLK-protec Rohre eine Spritzverzinkung mit einer Flächendichte von mind. 130 g/m² und darüber eine Epoxid-Deckbeschichtung von mind. 60 µm. Diese Außenbeschichtung ist für die Erdverlegung bis Bodenklasse II geeignet.
Die MLK-protec Formstücke sind innen und außen mit einer hochwertigem Pulverepoxid beschichtet.
MLB-Rohr
Quelle: Düker GmbH & Co. KGaA

Die MLB Abflussrohre und Formstücke (BML Brückenrohr) werden bei Brücken-, Tunnel- und Straßenbauten eingesetzt. Da in diesem Bereich Streusalze und saure Abgase auf die Rohre einwirken, sind sie und die Formstücke außen mit einer Spritzverzinkung von mind. 40 µm Stärke und einer Deckschicht (Zweikomponenten-Epoxidbeschichtung silber-grau) von mind. 80 µm versehen. Innen sind die Rohre und Formstücke mit einer vollvernetzten Epoxidschicht versehen.
Das System wird mit Nennweiten von DN 100 bis DN 500 bzw. 600 angeboten. Es ist auch für die Erdverlegung geeignet. Hier sind geeignete Inox-Verbindungen einzusetzen, die auch für die Verlegung bei Brückenbauten verwendet werden müssen.

VML-Rohr
Quelle: Düker GmbH & Co. KGaA

Das VML-Rohre und Formstücke werden als Verbundrohrsystem eingesetzt. Es ist eine Alternative zum aufwändigen Isolieren von schwitzwasser- oder frostgefährdeten Leitungsteilen.

Es besteht aus einem SML-Rohr, einer HD-Duromer-Hartschaum-Dämmung und einem Mantel aus verzinktem Stahlblech. Das verzinkte, glatte Stahlblech (auch als Edelstahlausführung erhältlich) schützt zuverlässig vor mechanischen Einwirkungen. Die Steckverbindung ist vormontiert mit integrierten Bördelringen, die mit Profilschellen aus verzinktem Stahl längskraftschlüssig verbunden werden.
Als Sonderausführung ist eine Begleitheizung erhältlich.

 

Gusseiserne Abflussrohre, Formstücke und Verbindungen für alle Anwendungen +
Planung und Verlegung von Abflussrohren - Düker GmbH & Co. KGaA

Muffenlose Abflusssysteme - Vom Dach bis zum Kanal- SAINT-GOBAIN HES GmbH

Bleirohr
Schon 400 v. Chr. wurden im Römischen Reich in den Städten das Wasser neben den Ton- und Betondruckrohren auch durch Bleidruckrohren verteilt. In Deutschland wurden bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts noch Bleirohre in der Trinkwasserinstallation und als Abwasserleitungen (und Geruchsverschlüssen) verlegt. Ab 1973 ist der Einsatz von Bleirohren in Neubauten nicht mehr erlaubt, weil bei sauren Wässern (< pH 6,5) Blei in das Trinkwasser eingetragen wird. Dies findet besonders in Stagnationszeiten (Stillstandszeiten) bzw. -Leitungen (nach sehr kurzer Stagnationszeit von weniger als einer Stunde) statt . Akute Bleivergiftungen sind nicht auszuschließen.

Bleirohre


Hier hat jemand geübt, Blei- und Kupferrohr zu verbinden

Die neue Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2011 - Anlage 2) schreibt einen Grenzwert für Blei im Trinkwasser von 0,025 mg/I und ab dem 01.12.2013 von 0,01 mg/I vor. Seit dem 1. Dezember 2013 liegt der Grenzwert für Blei im Trinkwasser bei 10 µg/l. Der Bleigrenzwert wurde über 15 Jahre schrittweise von 45 µg/l bis auf den jetzt gültigen Grenzwert von 10 µg/l abgesenkt. Da diese Grenzwerte in der Praxis nicht einzuhalten sind, müssen Bleirohrinstallationen in dieser Übergangsfrist ausgetauscht werden. Bei Probennahmen können auch in Kupferleitungen höhere Bleiwerte festgestellt werden. Der Grund liegt hier in der Verwendung von bleihaltigen Loten, wobei hier die Grenzwerte in den meisten Fällen nicht überschritten werden.
Bleirohrleitungen sind weich, durch eine Oxidschicht grau gefärbt und die Verbindungen sind meistens wulstig verlötet. Außerdem sind die Rohre in den meisten Fällen nicht geradlinig verlegt und mit Rohrhaken befestigt. Oft findet man in den Hausinstallationen nur noch Teilstücke, die in der Regel schlecht zugänglich sind, mit Bleirohren ausgeführt. Bei Häusern, die in der 30er Jahren errichtet worden sind, kann auch heute noch mit Blei gerechnet werden. Um sicher zu sein, dass verdeckte Installationen bleifrei sind, sollten Probennahmen durchgeführt werden. In öffentlichen und gewerblich genutzten Gebäuden (z. B. Mietshäuser, Ferienwohnungen, Hotels, Bürogebäude) sind diese regelmäßigen Untersuchungen nach der TrinkwV 2011 vorgeschrieben.
Aluminiumrohr
Da Aluminium über hervorragende mechanische Eigenschaften verfügt  und äußerst leicht ist, wird der Werkstoff auch zur Herstellung von Rohren (Rundrohr, Vierkantrohr, Rechteckrohr) verwendet. Die Haupteinsatzgebiete sind der Kälteanlagenbau, Automobilbau, Flugzeugbau und Schiffbau. Aber auch Antennen, Fahrräder, Geländer oder Rollstühle bestehen aus mindestens einem Aluminiumrohr. Die mechanische Verarbeitung der Alurohre kann mithilfe der gleichen Maschinen, die man auch für Kupferrohre einsetzt, durchgeführt werden,
Aluminium ist ein weiches zähes Metall und ist dadurch sehr dehnbar und schon bei geringer Hitze verformbar. Die bekannte Knetlegierung kann das Metall auch bei sehr geringer Hitze sehr gut Formen, Biegen pressen und schmieden. Schäden, die bei einer Kaltumformung entstanden sind, können wieder gerichtet werden.
Eine Aluminium-Legierung entsteht durch die Verbindung von Aluminium (in der Regel Al99,5) mit anderen Metallen (Kupfer, Magnesium, Mangan, Nickel, Beryllium, Zink oder Silicium). Man unterscheidet zwischen Knetlegierung (Rein- und Reinstaluminium, AlCuMg, AlMgS, naturharte Aluminiumlegierungen [AlMg], aushärtbare Aluminiumlegierungen [AlCuSiMn]) und Gusslegierungen (AlSiCu, AlMgSi, AlCuTi oder AlCuTiMg).
Geringe Zusätze der Elemente Zink, Silicium Nickel, Kupfer, Magnesium oder Mangan bilden Knetlegierungen, die die Festigkeit und Härte von Aluminium besonders erhöhen, aber die elektrische Leitfähigkeit herabsetzen.
Kunststoffrohr

In Abwasseranlagen (Schmutzwasseranlagen) werden hauptsächlich Kunststoffrohre eingesetzt. Hier wird zwischen KG-Rohr und HT-Rohr, AS-Rohr und PE-Rohr unterschieden. Die Rohre sind neben den Formstücken bzw. Formteile (Bögen und Abzweige gibt es in verschiedenen Winkeln, von 15° bis 87°, Schiebemuffen, Reinigungs-T-Stücke, Stopfen) ein Teil der Systeme. Außerem gibt es spezielle Anschlüsse für Guss- bzw. Metalrohre.
Natürlich können Kunstoffrohre (z. B. PE-Rohre) auch als Wasserleitung (Trinkwasser, Heizung, Erdkollektoren, Industrie) verlegt werden.

KG-Rohr PVC-U
KG-Rohr PVC-U - HT-Rohr

Das KG-Rohr (Kanalgrundrohr) besteht  aus PVC-U (Polyvinylchlorid hart). Dieses orangebraunfarbene Rohr wird im Erdreich von der Hausinstallation bis zum öffentlichen Kanalisationanschluss eingesetzt. Hier ist das grün eingefärbte KG 2000-Rohr, das schwarze PE-Rohr oder das TML-Rohr (Super-Metallit-Rohr) eine Alternative.
KG-Rohre (PVC-U) sind hart, zäh, thermoplastisch. Wenn es der UV-Strahlung des Tageslichts ausgesetzt wird, härtet es aus und wird stoßempfindlich und zerbricht leicht. Die Rohre sind in allen gängigen Nennweiten ([DN 70], DN 100 bis DN 500 mit Längen von 500 bis 5000 mm) lieferbar. Sie sind beständig gegen Säuren und Laugen, aber nicht gegen organische Lösungsmittel. PVC-U wird bei 70 - 80 °C biegbar und plastisch und kann in diesem Zustand leicht verformt werden, was den Einsatz in der Hausinstallation ausschliesst. Das Material lässt sich gut schweißen und kleben.
Im rauen Baustellenbetrieb bietet sich die Muffentechnik an. Dabei werden die Rohre durch ineinander schieben verbunden. Die Abdichtung erfolgt über einen Gummiring. Um diese Rohre leichter zusammenfügen zu können, wird Gleitmittel oder übliches Haushaltsspülmitteln verwendet. Abgesägte Rohre müssen vorher mit einer Feile oder etwas Schmirgelpapier entgratet werden, damit sie sich leichter ineinander schieben lassen. Beim Verbinden sollten die Rohre bis zum Anschlag ineinander geschoben und dann wieder ca. 1 cm auseinander gezogen werden, um die thermische Längenänderungen aufnehmen zu können.


KG-Rohre dürfen nicht für Hausleitungen eingesetzt werden, weil sie nicht temperaturbeständig sind. Die Leitungen verformen sich und gasen bei einer zu hohen Abwassertemperatur (ab 65 °C) aus. Außerdem entstehen bei einem Brand im Haus toxische Gase.

 

 

Quelle: Wavin GmbH

Die hochwertigen grün eingefärbten KG 2000- Rohre (glatte Rohrwandung) aus Polypropylen (PP-MD) werden seltener eingesetzt. Das Rohr ist umweltfreundlich, weil sie nicht giftig ist. Dieses Material kann problemlos wieder dem Rohstoffkreislauf zugeführt werden. Es ist beständig gegen Schwefelsäure und kann Temperaturen zwischen -20°C und +90 °C aushalten (Lebensdauer [Haltbarkeit] 100 Jahre). KG 2000 kann nur über Steckverbindungen (mit werkseitig vormontiertem patentierten Dichtring) miteinander verbunden werden und sind bis DN 400 (Längen von 500 bis 6000 mm) lieferbar.

 

HT-Rohre und Bauteile

Das HT-Rohr (Hochtemperaturrohr) besteht aus PP (Polypropylen). Dieses graue Rohr wird im Gebäude bis zur Bodenplatte bzw. Außenwand eingesetzt. Hier ist das weiße AS-Rohr, das schwarze PE-Rohr oder das rotbraune SML-Rohr (Super-Metallit-Rohr) eine Alternative.
Die HT-Rohre werden für die Abwasserleitungen in den Gebäuden eingesetzt. Sie sind in Nennweiten von DN 32 bis DN 160 und in Längen zwischen 150 und 5000 mm lieferbar. Dieser Kunststoff ist resistent gegen Säuren, Laugen und Salze, kann aber nicht geklebt werden, mit speziellen Geräten ist er schweißbar. Die Bezeichnung "HT" steht für hochtemperaturbeständig (bis 95 °C).
Im rauen Baustellenbetrieb bietet sich die Muffentechnik an. Dabei werden die Rohre durch ineinander schieben verbunden. Die Abdichtung erfolgt über einen Gummiring. Um diese Rohre leichter zusammenfügen zu können, wird Gleitmittel oder übliches Haushaltsspülmitteln verwendet. Abgesägte Rohre müssen vorher mit einer Feile oder etwas Schmirgelpapier entgratet werden, damit sie sich leichter ineinander schieben lassen. Beim Verbinden sollten die Rohre bis zum Anschlag ineinander geschoben und dann wieder, je nach der Temperatur des Abwassers, ca. 1 bis 1,5 cm auseinander gezogen werden, um die thermische Längenänderungen aufnehmen zu können.

HT-System (PPs) - Schallschutz - Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH & Co. KG

AS-Rohre und AS-Formteile
Dehnungskompensator
SiTech®-Rohr
Quelle: Wavin GmbH

Das AS-Rohr besteht aus Astolan® (mineralverstärktes Polypropylen). . Dieses weiße Rohr wird im Gebäude bis zur Bodenplatte bzw. Außenwand, aber auch als Grundleitung, eingesetzt. Hier ist das graue HT-Rohr, das schwarze PE-Rohr oder das rotbraune SML-Rohr (Super-Metallit-Rohr) eine Alternative.
Das AS-Rohr ist ein schalldämmendes, heißwasserbeständiges Rohrsystem, das für alle drucklose Abwasserleitungen geeignet wid. Die Rohre und Formteile bestehen aus Astolan® (mineralverstärktes Polypropylen), dadurch ist ein durchgängiger Schallschutz von den Entnahmestellen bis zur Grundleitung gesichert. Das AS-Rohr ist auch als Grundleitung bis zum Übergabeschacht zugelassen. Das AS-Rohr ist in den Abmessungen DN 56 bis DN 200 lieferbar.
Das Astolan® ist langlebig, heißwasserbeständig (90 °C - Kurzzeitbelastung 95 °C), korrosionsbeständig und resistent gegen aggressive Abwässer. Aufgrund der glatten Innenoberfläche gibt es keine Inkrustationen.

Herstellen der Steckverbindung zwischen Rohren und Formteilen
Die Aufsteckmuffe ist das Regelverbindungselement zwischen AS-Rohren und -Formteilen. Sie ist mit einem Dehnungskompensator ausgestattet, sodass Maßnahmen zur Berücksichtigung von Längenänderungen entfallen.Bei der Herstellung der Verbindung mittels Aufsteckmuffe ist folgendes zu beachten:
- Einsteckende des nicht angefasten Rohres reinigen.
- Lage und Unversehrtheit des Lippendichtringes in der Muffensicke bzw. Unversehrtheit der Manschette überprüfen. Falls erforderlich, Formteil und Dichtelement reinigen.
- Dichtmanschette auf Rohreinsteckende aufschieben
Anm.: Die Manschette der Aufsteckmuffe darf immer nur auf Rohrenden aufgesteckt werden, niemals auf Spitzenden von Formteilen.
- Gleitmittel* sparsam auf der Innenseite der Manschettenkammer der Aufsteckmuffe auftragen.
- Gleitmittel* dünn und gleichmäßig auf den Manschettenkragen aufbringen.
- Aufsteckmuffe bis zum Anschlag des Dichtelements aufschieben und ordnungsgemäßen Sitz der Dichtmanschette überprüfen.
- Gleitmittel* auf nachfolgendes Rohr- oder Formteil-Spitzende auftragen und vollständig in die Muffe einschieben.
* keine Öle und Fette verwenden!

Quelle: Wavin GmbH

Das SiTech®-Rohr aus Polypropylen ist mit einer Drei-Schicht-Technologie hergestellt. Die Außenschicht ist besonders schlagfest und schützt vor Beschädigungen. Die Mittelschicht dämmt den Schall zuverlässig. Die glatte Innenschicht schützt vor Korrosion durch aggressive Haushaltschemikalien und Inkrustationen . Da in Bögen und Abzweigen die Aufprall- und Umlenkgeräusche des Abwassers am größten sind, werden SiTech®-Formteile vollständig aus schalldämmendem Material gefertigt.
3-Schicht-Technologie
- Außenschicht aus blauem Polypropylen Polymer. Resistent gegen Umwelteinflüsse.
- Mittelschicht aus Polypropylen Copolymer. Mit mineralischen Füllstoffen für gute Schalldämmeigenschaften.
- Innenschicht aus weißem Polypropylen Copolymer. Besonders widerstandsfähig gegen aggressive Abwässer. Glatte innere Rohroberfläche für guten Abwasserabfluss.
Chemisch resistent. Inspektionsfreundlich durch weiße Rohrinnenoberfläche.

PE-Rohre
PE-Fittings
PE-Langmuffe

Quelle: Wavin GmbH

Abwasserdruckrohr aus RAU-PE-Xa
Quelle: REHAU AG + Co

Das PE-Rohr (Polyethylen) für Abwasser besteht aus einem teilweise kristallinen Kunststoff. Dieses schwarze Rohr wird als Grundleitung und im Gebäude bis zur Bodenplatte bzw. Außenwand eingesetzt. Hier ist das graue HT-Rohr, das weiße AS-Rohr oder das rotbraune SML-Rohr (Super-Metallit-Rohr) eine Alternative.
Das PE-Rohr und PE-Formteile (Abmessungen von 40 bis 315 mm > DN 32 bis DN 300) sind als System für die Verlegung innerhalb von Gebäuden und für erdverlegte Leitungen zugelassen.
Die Verbindungen können durch Steckmuffen und durch längskraftschlüssige Schweißverbindungen (Elektromuffenschweißung, Stumpfschweißung [Heizelementschweißen, Spiegelschweißen]) hergestellt werden. Das PE Abflussrohrsystem ist heißwasserbeständig (90 °C - Kurzzeitbelastung 95 °C) und UV-beständig.

Das PE-Rohr hat einen mittleren linearen Ausdehnungskoeffizient von 0,2 mm/m · K. Aufgrund der Ausdehnung muss die Längenänderung bei der Montage berücksichtigt werden. Hier sind Langmuffen zur Dehnungsaufnahme vorzusehen, wenn die Leitungsführung keine Biegeschenkel zulässt. Die Montage der Langmuffe erfolgt starr zum Baukörper. Die Befestigung (Fixschelle) muss die Montagekraft (Kraft, die beim Einschieben des angeschrägten Spitzendes aufgewendet werden muss) sowie den Schiebewiderstand (Kraft, mit der die Langmuffe gehalten werden muss, sodass sie die thermisch bedingten Längenänderungen der Rohrleitung aufnimmt) aufnehmen.

Wavin AS - Wavin SiTech® - Wavin PE-Abfluss

.

.

.

.

.

Das REHAU-Abwasserrohre aus RAU-PE-Xa, SDR 11 ist zur farblichen Kennzeichnung des Anwendungsgebietes mit außen liegender, unlösbar mit dem Rohr verbundener, farbiger Kennzeichnungs- und Funktionsschicht aus PE-HD versehen und für den Bau von erdverlegten Abwasserleitungen geeignet. Aufgrund der Punktlastbeständigkeit und Kerbunempfindlichkeit wird es für die Verlegung ohne Sandbett und der grabenlose Verlegung verwendet. Es ist hoch abriebfest und hochdruckspülbar. Das Grundrohr besteht aus PE-Xa, cadmiumfrei (peroxidisch vernetztes Polyethylen, Vernetzungsgrad über 70 %). Die Farbe des Grundrohres ist natur und die Kennzeichnungsschicht besteht aus PE-HD, cadmiumfrei (orangebraun - RAL 8023).

Abwasserdruckrohr aus RAU-PE-X

Planung und Verlegung von Abflussrohren - Düker GmbH & Co. KGaA

Für Kunststoffrohrleitungen aus Polybuten (PB), Polypropylen (PP-R), vernetztes Polyethylen (PE-X), hoher Dichte und vernetztes Polyethylen (PE-X-MD), mittlerer Dichte legt DIN 4726 Anforderungen fest. > mehr
   
PE-Rohr - Haustechnik
Die konventionellen Polyethylen-Rohre (PE 80 oder PE 100 [PN 12,5 und PN 16] bestehen aus einem teilweise kristallinen Kunststoff. Die Rohre werden häufig in der Hausinstallation (Trinkwasser, Warmwasser, Regenwassernutzung, Geothermie [Erdkollektor, Tiefenbohrung]), für die unterirdisch verlegten Versorgungsleitungen (Trinkwasser und Gasleitungen) und in der Industrie eingesetzt.
Der größten Vorteil von Polyethylen ist, dass es bei Temperaturen über 5 °C schlagresistent ist und bei Temperaturen von -40 °C hart bleibt. Außerdem ist es außergewöhnlich gut gegen Abnutzung beständig - härter als Metall oder andere harte Materialien. Die Rohre sind relativ leicht und optimal für unterirdische Installationen geeignet. Es weist eine gute chemische Resistenz auf und verträgt verschiedenen Säuren und ätzende Substanzen. Es ist unlöslich in Lösungen bei 20 °C aber nicht resistent gegen stark oxidierende Säuren.

PE Rohr Trinkwasser PN12,5 DVGW

RAUTHERM S PE-Xa Rohr



Industrierohrsystem RAUPEX – die Lösung für Druckluft, Kühlwasser, Chemikalien, Industrieheizung



Trinkwasserrohr aus RAU-PE-XaIndustrierohrsystem RAUPEX – die Lösung für Druckluft, Kühlwasser, Chemikalien, Industrieheizung



Gasrohr aus RAU-PE-Xa
Quelle: REHAU AG + Co

Neben dem konventionellen Polyethylen wird in der Haustechnik und Industrie vernetztes Polyethylen (PE-X) eingesetzt. Diese gibt es in verschiedenen Vernetzungsarten (PE-XA [Peroxidvernetzung], PE-XB [Silanvernetzung], PE-XC [Elektronenstrahlvernetzung], PE-XD [Azovernetzung]). Durch die Vernetzung werden z. B. der Kriechwiderstand, die Tieftemperatur-Schlagzähigkeit und die Spannungsrissbeständigkeit wesentlich verbessert und die Härte und Steifigkeit etwas verringert. Sie sind nicht aufschmelzbar, aber thermisch höher belastbar (kurzzeitig ohne mechanische Belastung bis 250 °C, langzeitig bis 120 °C). Einsatzgebiete für PE-X sind Rohre für Warmwasser- und Fußbodenheizungen, Mittel- und Hochspannungskabel-Isolierungen, Formteile für die Elektrotechnik, den Apparatebau und Automobilbau.

Eigenschaften von PE-XA-Rohr
  • Kerbunempfindlichkeit
  • Unempfindlichkeit gegenüber Punktlasten
  • Spannungsrissunempfindlichkeit
  • Keine schnelle Rissfortpflanzung
  • Hoher Widerstand gegen Abrieb
  • Hohe Kerbschlagzähigkeit bei extrem niedrigen Temperaturen
  • Hohe Flexibilität bei tiefen Temperaturen
  • Einsetzbar bis 95 °C Dauertemperatur
  • Hohes Rückstellvermögen (Memory Effekt)

PE-XA-Rohr wird nach dem Engel-Verfahren in einer mit Doppel-Hochdruckstößel kontinuierlich fördernden Maschine aus einem grießförmigen PE-HD/Peroxidgemisch gesintert und im anschließenden Heizzylinder zugleich aufgeschmolzen, in die endgültige Form gebracht und bei einer Temperatur zwischen 200 und 250 °C, oberhalb der Kristallitschmelztemperatur, vernetzt. Es entsteht ein gleichmäßiges Netzwerk von Makromolekülen mit geringen Spannungen und hoher Flexibilität. Das Material ist weicher und zäher als strahlenvernetztes PE-XC. Nach DIN 163892 ist z.B. für Rohre aus PE-XA ein Vernetzungsgrad von über 75 % vorgeschrieben. Mit dem Engel-Verfahren können Vernetzungsgrade bis 99,5 % erzielt werden.

Verbindungstechniken bei Druckrohren aus Pe-Xa und RAUPROTECT aus Pe 100-RC

  • Heizwendelschweißen (HM)
  • Mechanisches Verbinden mit handelsüblichen Klemm-, Schraub-, Steckverbindern
  • Heizelementstumpfschweißen (HS) (nur RAUPROTECT)

Schweißverbindungen Das Verschweißen der Rohre kann mittels Heizwendelschweißen erfolgen (bitte die Richtlinie DVS 2207-1 Beiblatt 1 beachten). RAUPROTECT Rohre sind genauso wie Standardrohre aus PE 100 schweißbar. Das Heizelementstumpfschweißen ist für Rohre aus RAU-PE-Xa derzeit noch nicht möglich.

Heizwendelschweißen (HM) RAUPROTECT und Rohre aus RAU-PE-Xa lassen sich mit handelsüblichen Elektroschweißfittings verschweißen. Für die Montage der Verbindungen sind die Montageanleitungen der Fittinghersteller zu beachten.

Heizelementstumpfschweißen (HS) Mit diesem Verfahren kann RAUPROTECT aus PE 100-RC miteinander und mit Standardrohren aus PE-HD verschweißt werden. Die Rohrenden werden dabei an einem Heizelement erhitzt und durch Zusammendrücken stumpf verschweißt.

Rohrsysteme für Versorgungsnetze - RAU-PE-XA - REHAU AG + Co
Vernetztes Polyethylen (PE-X - Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
Für Kunststoffrohrleitungen aus Polybuten (PB), Polypropylen (PP-R), vernetztes Polyethylen (PE-X), hoher Dichte und vernetztes Polyethylen (PE-X-MD), mittlerer Dichte legt DIN 4726 Anforderungen fest. > mehr


Schutzrohre aus PE, PP, und PVC

Rohr-in-Rohr-System
Das Rohr-in-Rohr-System wurde in den 70er und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts in der Trinkwasserinstallation und auch in der Heizungstechnik eingegesetzt. Hier wurden Kunststoffrohre (PB, PE-RT, PE-Xc) in flexiblen Schutzrohren verlegt. Zu der Zeit war es noch üblich, Heizungsanlagen mit hohen Systemtemperaturen (z. B. 70/60 °C, 70/50 °C) zu betreiben. Mit dieser Verlegeart konnten nicht nur die Heizkörper mit diesen Rohren angeschlossen werden, es war auch möglich, die zunehmend gewünschten Fußbodenheizungen im gleichen Heizkreis zu realisieren.
Mit dem System war es möglich, mit den hohen Temperaturen die maximale Oberflächentemperatur von Fußbodenheizungen ganzjährig unter dem max. zulässigen Grenzwert von 29 °C zu halten.

Das ROTEX System 70 hat das in den 70er und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts selbstgebastelte Rohr-in-Rohr-System abgelöst. Mit dem System können Fußbodenheizflächen gleichzeitig mit Heizkörper ohne einen zusätzlichen Regelkreis über die Steigeleitung oder/und Heizkreisverteiler eingebunden werden. Das Herzstück des Systems ist das speziell für diesen Anwendungszweck entwickelte DUO-Heizrohr. Dieses Rohr ist ein vernetztes, sauerstoffdichtes PE-X-Rohr (12 x 2 mm), das mit einem Polyethylen-Stegmantel umhüllt ist. Der Luftspalt im Stegmantel bewirkt eine exakt vorgegebene Wärmedämmung des Rohres. Eine Neuentwicklung ist das neue ROTEX DUO 17 AL Heizungsrohr, die vor allem die Montage der Heizkörper erleichtert. Das Rohr kann von Hand ohne Spezialwerkzeug dauerhaft in die gewünschte Form gebracht und verbunden werden.
Das ROTEX DUO 17 AL Heizungsrohr ist so konzipiert, dass die gegenüber herkömmlichen Fußbodenheizungssystemen deutlich höhere Temperatur des Heizwassers vollständig im Doppelmantel abgebaut wird. Das Rohr für den Einsatz in Fußbodenheizungen und als Heizkörperanbindung kann mit einer max. zulässige Temperaturbelastung von 90 °C und einer kurzzeitige Temperaturbelastung von 110 °C eingesetzt werden. Der max. Betriebsdruck kann 7 bar bei 70°C betragen.


ROTEX DUO-17-AL
Quelle: ROTEX Heating Systems GmbH
ROTEX System 70 - Technische Unterlagen
ROTEX System 70 - Fachplaner

 

Kunststoffrohre für Fussbodenheizung und Heizkörperanbindungen
PB-Rohr - Polybuten-1 ein Polyolefin mit hervorragenden Eigenschaften nach DIN EN ISO 15876-2 "Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation - Polybuten (PB) - Teil 2: Rohre"
Für Fussbodenheizungen und Heizkörperanbindungen nach DIN 4726 "Warmwasser-Flächenheizungen und Heizkörperanbindungen - Kunststoffrohr- und Verbundrohrleitungssysteme" und hält bei einer Dauertemperatur von 70 °C einem Maximaldruck von 8 bar über 50 Jahre stand. Zulässige Maximaltemperatur 95 °C, kurzzeitig Temperatur 110 °C.

Sauerstoffdichtheit (Mehrschichtrohre) nach DIN 4726. Dank der Beschichtung der Rohre durch eine EVOH-Sperre wird eine hohe Barrierewirkung erzielt.
PB-Rohre sind korrosionsfrei. Eine Reaktion der Werkstoffe und deren Veränderung können ausgeschlossen werden.
Ausgezeichneter Spannungswiderstand
Besonders flexibel, enge Biegeradien, einfache Verlegung (auch kalt verlegbar)
Keine Inkrustation dank glatter Innenrohroberfläche
Geringe thermische Längenausdehnung
Beständigkeit gegen thermische und mechanische Beanspruchung

PE-RT-Rohr - Ethylen-Okten-Copolymer / mittlerer Dichte
Hohe Zähigkeit und Ermüdungsfestigkeit durch die einzigartiger Molekularstruktur mit linearer Ethylen-Hauptkette und den Oktenseitenketten.
Das Fussbodenheizungsrohr hält einer maximalen Betriebstemperatur von 90 °C und einem Maximaldruck von 6 bar stand.

Sauerstoffdichtheit mit koextrudierter EVOH-Beschichtung nach DIN 4726
Rohre aus PE-RT-Rohre sind korrosionsfrei
Eine Reaktion der Werkstoffe und deren Veränderung können ausgeschlossen werden
Schweissbares Basisrohr
Ausgezeichneter Spannungsrisswiderstand
Für besonders raue Verlegebedingungen durch die 5-Schicht-Technologie geeigmet
Flexibel und verlegefreundlich - kalt verlegbar
Enge Biegeradien möglich
Beständig gegen zahlreiche Chemikalien
Keine Inkrustation dank glatter Innenrohroberfläche
Niedriges Gewicht

PE-Xc-Rohr - PE-HD Polyethylen mit hoher molarer Masse und spezieller Stabilisierung
Aufbau räumlicher Gitterstruktur durch energiereiche Strahlung (Elektronenbeschleuniger)
Radikalische Vernetzung in Zusammenarbeit mit leistungsfähigen Partnern
Das PE-Xc-Rohr ist ein Fussbodenheizungsrohr und hält einer maximalen Betriebstemperatur von 95 °C und einem Maximaldruck von 6 bar stand.

Sauerstoffdichtheit (5-Schicht-Rohr) nach DIN 4726
PE-Xc-Rohre sind absolut korrosionsfrei
Eine Reaktion der Werkstoffe und deren Veränderung können ausgeschlossen werden
Kein Inkrustation dank glatter Innenrohroberfläche
Beständig gegen zahlreiche Chemikalien
Hohe Temperatur- und Druckbeständigkeit
Niedriges Gewicht
Verlegung in engen Biegeradien möglich
Geeignet für besonders raue Verlegebedingungen durch 5-Schicht-Technologie
Hohe Elastizität
Hygienisch einwandfrei

Verbundrohr - Mehrschichtverbundrohr
Aufbau des Uponor Unipipe
Mehrschichtverbundrohres
aus lebensmittelechtem Polyethylen
Verschraubung - Metallpressfitting
Quelle: Uponor GmbH
Quelle:
Verbundrohre (Mehrschichtverbundrohre) bestehen aus verschieden Materialien (Kunststoff/Aluminium/Kunststoff). Dabei hat das Rohr einen Kunststoffaußenmantel und innen eine Aluminiumschicht und dann wieder eine Kunststoffschicht. Das Rohr gilt im Gegensatz zu "normalen" Kunststoffrohren als absolut sauerstoffdiffusionsdicht. Je nach Hersteller können die Kunststoffschichten auch aus 2 verschiedenen Kunststoffen bestehen.
Das Verbundrohr ist immer nur ein Teil eines Verbundrohrsysteme für die Trinkwasser-, Heizungs-, Gas- und Druckluftinstallation. Zu diesen Systemen gehören immer die passenden Fittings (Press- und Schraubfittings), Presswerkzeuge und Befestigungen. Da jedes auf dem Markt befindliches Rohrsystem anders ist, ist eine entsprechende Herstellerschulung eine Grundvoraussetzung für die fachgerechte Planung und Installation. Außerdem dürfen nie verschiedene Komponenten verschiedener Systeme vermischt eingebaut werden.
Das Verbundrohr (Ringrohr bis 32 x 3 und Stangenrohr bis 110 x 10) für die Trinkwasser-, Heizungs- und Flächenheizungsinstallation ist ein absolut sauerstoff-diffusionsdichtes Mehrschichtverbundrohr (PE-RT - Haftvermittler - sicherheitsverschweißtes Aluminium - Haftvermittler - PE-RT), das für Verteil-, Steig- und Anschlussleitungen eingesetzt werden kann. Es ist normalentflammbar (Baustoffklasse B2 nach DIN 4102). Bei dem PE-Material handelt es sich um unvernetztes Polyethylen.
Bei Trinkwasserleitungen ist eine max. Dauerbetriebstemperatur von 70 °C bei einem max. Dauerbetriebsdruck von 10 bar und eine kurzzeitige Störfalltemperatur von 95 °C für max. 100 Stunden Betriebsdauer zulässig. Für Heizungsanlagen gilt eine max. Dauerbetriebstemperatur von 80 °C bei max. Dauerbetriebsdruck von 10 bar und eine kurzzeitige Störfalltemperatur von 95 °C für max. 150 Std. pro Jahr.
Das Verbundrohr Druckluft (Ringrohr bis 32 x 3 und Stangenrohr bis 110 x 10) ist ein Mehrschichtverbundrohr (PE-RT - Haftvermittler - sicherheitsverschweißtes Aluminium - Haftvermittler - PE-RT) mit blauer Außenschicht bzw. Kennzeichnung. Bei dem PE-Material handelt es sich um unvernetztes Polyethylen mit erhöhter Temperaturbeständigkeit. Da das Rohr eine geringe Rauigkeit aufweist, verursacht es kaum Druckverluste. Der zulässiger Betriebsüberdruck beträgt 12 bar (Nenndruck: 16 bar), die Rohre dürfen auf max. 60 °C erwärmt werden und haben eine geprüfte Zeitstandsfestigkeit von 50 Jahren.
Rohre bis zu einer Dimension von 32 x 3 mm sind leicht von Hand, auch in engen Radien, biegbar. Das Für das Verbundrohrsystem Druckluft wurde ein spezielles Fittingprogramm entwickelt. Die Metallfittings gibt es, je nach der Rohrgröße, in unterschiedlichen Ausführungen. Zur eindeutigen Identifikation der Anwendung "Druckluft" besitzen die Fittings blaue Anschlagelemente. Um die Dichtheit der Verbindungen zu gewährleisten, sind die Fittings zusätzlich mit blauen O-Ringen aus druckluftgeeignetem HNBR ausgestattet. Der Metall-Pressfitting ist so konzipiert, dass bei der vorgeschriebenen Druckprüfung an der unverpressten Verbindung Luft austritt oder der Fitting sich vom Rohr löst.
Das Verbundrohrsystem Druckluft darf nur eingesetzt werden, wenn die vom Hersteller angegebenen  Kompressor-Ölsorten verwendet werden.

Verbundrohrsystem Druckluft

Uponor Pressfitting MLC-D,
mit profilierter Aluminiumhülse und
Kunststoffpressanschlag (blau)

Druckluft-Fittings
Quelle: Uponor GmbH

Verbundrohrsystem Gas

Quelle: Uponor GmbH
Das Rohr (25 x 2,5 und 32 x 3) für die Gasinstallation ist ein gegenüber Erdgas und zulässigen Begleitstoffen (z. B. Odoriermittel) diffusionsdichtes Mehrschichtverbundrohr (PE-Xb - Haftvermittler - überlappt längsverschweißtes Aluminium - Haftvermittler - PE-Xb). Die Außenschicht ist gelb in Anlehnung an RAL 1021 (DIN 2430) und ist für den Einsatz im Gebäude geeignet. Es ist normalentflammbar (Baustoffklasse B2 nach DIN 4102 und hat eine Gaszulassung nach DVGW mit der Zertifikatnummer DVGW DG-8505BP0268.
Uponor Press-Übergangsnippel MLC-G
Quelle: Uponor GmbH

 

Die Fittings besitzen einen gelben Pressanschlagring. Der Dichtring unterscheidet sich zum Standarddichtring im Trinkwasser- und Heizungsbereich und darf nicht mit diesen gemischt eingesetzt werden.
Gasströmungswächter mit thermisch auslösender Absperreinrichtung
Quelle: Uponor GmbH
Beim Einsatz von Mehrschichtverbundrohren in der Gasinstallation müssen gemäß DVGW-TRGI 2008 Gasströmungswächter (GS) eingesetzt werden. Diese müssen metallisch wärmeleitend jeweils mit einer thermischen Absperreinrichtung (TAE) verbunden sein. Für das Verbundrohrsystem Gas gibt es vorgefertigte GS/TAE-Einheiten, die aus einem GS mit verbundener TAE bestehen.
 
Für den fachgerechten Einsatz des Verbundrohrsystems Gas sind die einschlägigen gültigen technischen Regeln DVGW-TRGI 2008 sowie Arbeitsblätter des DVGW und die deutschen baurechtlichen Bestimmungen zu beachten. Die Verlegung muss nach den anerkannten Regeln der Technik erfolgen. Zusätzlich sind die Montageanleitung Verbundrohrsystem Gas, die Vorgaben der örtlichen Gasversorgungsunternehmen und die Installations-, Unfallpräventions- und Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Dies ist nur gewährleistet, wenn die Planung und die Installation durch geschultes Fachpersonal in zugelassenen Installationsbetrieben ausgeführt wird.
Arbeitsstellungen des Gasströmungswächters
Quelle: Uponor GmbH
Gasströmungswächter
 ich arbeite dran
Betonrohr - Stahlbetonrohr
Schon 500 v. Chr. wurden in Rom Kanalrohre aus Beton verwendet. Und in Köln und Trier wurden bis 500 n. Chr. Be- und Entwässerungsanlagen aus dem "Römischen Beton" gebaut, die teilweise noch heute in Betrieb sind. Danach wurden die Kenntnisse des Betonbaus vergessen und erst im 19. Jahrhundert wurde der Beton vermehrt wieder eingesetzt. Mit der industriellen Herstellung von Zement wurden die Kanalrohre, Formstücke und Schachtbauteile aus Beton, Stahlfaserbeton und Stahlbeton hergestellt.
Die Rohre, Formstücke und Schachtbauteile werden aus wasserundurchlässigem Beton hergestellt. Der Beton besteht aus Zement, Betonzuschläge aus natürlichem Gestein (Rundkorn, Sand/Kies, gebrochenem Korn), Zugabewasser und Betonzusätze (Steinkohlenflugasche, Steinmehl, Traß, Microsilica). Bei den Stahlbetonrohren kommt Betonstahl BSt 500 S (A) und bei dem Stahlfaserbeton wird kein Rundstahl, sondern Stahlfasernmaterial eingesetzt bzw. beigemischt.
Das Unternehmen Zementrohr- und Betonwerke Karl Röser & Sohn GmbH hat sich auf die Herstellung von Stahlbetonrohren, Kanalschächten und Regenwassernutzung spezialisiert und ist schon seit fast 100 Jahren im Geschäft. Als designierte Nachfolgerin des Familienunternehmens sind Sarna Röser Unternehmen und Unternehmertum sehr wichtig, ebenso wie die Begeisterung für neue Ideen und Weitblick. Auch für die Zukunft der Rohrproduktion ist dies sicherlich von Bedeutung. Bei Kanalbauartikeln ist eine hohe Qualität der Produkte für die Sicherheit und den Nutzen essenziell und auch zukünftig sollen Unternehmen, wie die Zementrohr- und Betonwerke Karl Röser & Sohn GmbH für eine qualitativ hochwertige Artikelauswahl stehen. Unter anderem finden sich in dem Sortiment verschiedene Stahlbetonrohre, die sich für alle verwendbaren Böden für den Grabenbau eignen, sowie Trennschachtsysteme, Hydrantenschachtteile und die ecoRöser Schachtelemente. Letztere werden bereits seit über 20 Jahren vom Unternehmen produziert und stellen eine sehr sinnvolle Alternative für Bereiche mit hohen Verkehrslasten oder Grundwasserproblemen dar.

Erhärteter Beton ist ein künstlicher Stein, der aus einem Bindemittel (Zement, Kalk, Gips), Gesteinskörnungen (Sand, Kies, Splitt) und Wasser besteht.

Heute werden oft noch bauchemische Zusätze hinzugefügt, um bestimmte Betoneigenschaften zu erzielen oder zu verstärken. Meist wird Zement als Bindemittel verwendet. Dieser hat den Vorteil, dass er hydraulisch wirkt, das heißt, er erhärtet selbst unter Wasser und bleibt danach dauerhaft wasserunlöslich. Diese Eigenschaft gilt allerdings nicht nur für Zement. Auch aus vulkanischem Puzzolan lassen sich zum Beispiel hydraulische Bindemittel herstellen. Bindemittel aus Gips, Lehm oder normalem Kalk wirken dagegen unhydraulisch. Sie erhärten also nur an der Luft und sind wasserlöslich.

Bauausführung in offener Bauweise
Bauausführung in geschlossener Bauweise - Rohrvortrieb
Quelle: FBS - Dipl.-Ing. W. Niederehe
Die Wasser- und Abwasserrohre gibt es, je nach dem Einsatzbereich, dem Wasseranfall und den Platzverhältnissen, in den verschiedensten Querschnittsformen. Die Rohr- und Schachtverbindungen werden als lösbare, bewegliche Steckverbindungen mit Kompressionsdichtungen ausgeführt. Dadurch werden keine Biegemomente und Längskräfte übertragen und sie passen sich in begrenztem Rahmen evtl. beabsichtigten oder unbeabsichtigten Längenänderungen an. Die Dichtmittel sind ausschließlich Elastomere mit dichter Struktur und hohlraufreien Querschnitt. Das Material der Dichtmittel ist biologisch beständig (kein Angriff durch pflanzliche, tierische und mikrobiologische Organismen).
Querschnittsformen von Beton- und Stahlbetonrohren
Quelle: FBS - Dipl.-Ing. W. Niederehe
Technisches Handbuch - Beton- und Stahlbetonrohre - FBS- Dipl.-Ing. W. Niederehe
Fachgerechter Einbau von Kanälen aus Beton und Stahlbeton
- FBS - Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V.
Kunstharzbetonrohr - Polymerbeton
POLYCRETE® Polymerbetonrohr
Vortrieb eines Polymerbetonrohres
Quelle: Meyer Rohr + Schacht GmbH
POLYCRETE® Vortriebsrohre und Kanalrohre gibt es in Kreis-, Ei- und Drachenprofil und bestehen aus gefülltem Reaktionsharzformstoff. Damit die Korrosionsanfälligkeit zementgebundener Baustoffe entfällt, wird kein Zement und Wasser eingesetzt. Die gebräuchliche Materialbezeichnung dafür ist Polymerbeton (PRC - polyester resin concrete). Die zuverlässige Aufnahme hoher Druck- und Biegespannungen (z. B. von Vortriebskräften und Verkehrslasten) bei geringen Wanddicken und reduziertem Rohrgewicht wird durch den innige Verbund von Harz und erreicht.
Das Polyesterharz ist gegen über aggressiven Medien sehr beständig und die Quarzzuschläge sind chemisch nicht angreifbar. Da das Materialgefüge ist frei von Kapillaren ist, kann  kein Wasser aufgenommen werden und gibt keine Gasdiffusion. Dadurch sind die Rohre beständig gegenüber aggressiven Böden, Abwässern und Gasen (pH-Bereich 1,0 bis12) und widerstehen sicher biogener Schwefelsäure.
Bei Nennweiten bis DN 800 und Baulängen bis 2000 mm erfolgt der Vortrieb meist aus runden Absenkschächten in radialer Richtung. Bei größeren Nennweiten (bis DN 2600) oder Baulängen werden vorwiegend rechteckige Schächte erstellt. Der Ausbau dieser Start- und Zielschächte zu Einsteigeschächten ist besonders für größere Rohrnennweiten sehr kostenaufwendig. Hier ist es wirtschaftlicher, POLYCRETE® Fertigschächte einzusetzen, die die gleichen Gebrauchswerteigenschaften wie die POLYCRETE® Vortriebsrohre haben.
Die Rohrverbindung besteht aus einem Führungsring und einem Dichtelement. Der Führungsring ist bei Nennweiten < DN 1000 " schwimmend" gelagert, bei Nennweiten > DN 1000 einseitig befestigt. Für die Nennweite DN 1000 können beide Varianten eingesetzt werden. Das Dichtelement ist werksseitig fest mit dem Rohr verbunden und der Führungsring ist einseitig vormontiert. Für Führungsringe und Dichtelemente werden ausschließlich genormte und gemäß DWA-Arbeitsblatt A125 empfohlene Materialien eingesetzt.
Polycrete ® Vortriebsrohr mit Drachenprofil
Quelle: Meyer Rohr + Schacht GmbH
Das in Hamburg entwickelte Drachenprofil vereint die Vorteile des Kreis- und Eiprofils. Bei diesem Rohr wird bei Trockenwetterabfluß gegenüber dem Kreisquerschnitt eine höhere Fließgeschwindigkeit und somit eine bessere Selbstreinigung erreicht. Bei Ersatz von alten gemauerten Eiprofil-Rohren durch Polycret E® Vortriebsrohre mit Drachenprofil ergibt sich ein beachtlicher Gewinn an wertvollem Stauraum.
Polycrete ® Eiprofil-Rohr
Quelle: Meyer Rohr + Schacht GmbH
Faserzementrohr
Faserzement wird immer wieder mit dem krebserzeugendem Asbestzement verwechselt. Ab 1992 gibt es ein Verwendungsverbot für Asbestzement-Produkte (Ausnahme Druckrohre), die aber 1995 auch verboten wurden. Unstrittig ist das Entstehen von Asbestose (Erzeugung von Narbengewebe bei Inhalation).
Faserzement ist asbestfrei und wird hauptsächlich als Wandverkleidungsplatten für den Außen- und Innenbereich eingesetzt. Es besteht z. B. aus

Zement 65 - 80 %
Der Hauptbestandteil von Zement ist eine Mischung von gebranntem Kalkstein und Ton, welche unter Zusatz von Wasser zum Aushärten gebracht werden kann. Bei durchgefärbten Faserzementtafeln wird durch Zusatz von anorganischen Farbpigmenten die gewünschte Durchfärbung erreicht. Für die hellen Farbtöne der Urbannature Serie wird spezieller Weißzement eingesetzt.
Füllmaterial 10-25%
Füller ist ein gebräuchlicher Name für hauptsächlich passive (z.B. nicht bindende) Materialien welche die Verarbeitbarkeit erhöhen oder gewünschte Eigenschaften hinzufügen. Beispiele hierfür sind Kalksteinmehl, Trass (vulkanisches Gestein) und recycelter Faserzement.
Zellulose 3-5 %
Holzfasern verstärken den Faserzement zusätzlich, erhöhen die Flexibilität und optimieren den Hatschek Produktionsprozess.
PVA < 2 % Polyvinyl Alkohol
Zur Aufnahme der Biegezugkräfte. Diese synthetisch hergestellten organischen Fasern finden u.a. auch Anwendung als medizinische Nähfäden.

Quelle: Cembrit GmbH

Futterrohre für Rohrdurchführungen
Quelle: Doyma GmbH & Co
Asbestfreie Spezialfaserzementrohre werden als Futterrohre für Rohrdurchführungen in der Wand oder Decke/Sohle eingesetzt. Der Ausdehnungskoeffizient des Materials entspricht dem von Beton. Das Material nimmt die vorhandene Feuchtigkeit in der Wand auf, damit ist die Bildung von Schwundrissen ausgeschlossen. Die Spezialrillung der Außenfläche des Futterrrohres gewährleistet eine homogene und auf Dauer wasserdichte Verbindung mit dem Beton. Die Innenwand des Futterrohres bildet die optimale Kontaktfläche für die Gummidichtung der Dichtungseinsätze, die in das Futterrohr eingesetzt werden.
Rohrdurchführungen - Doyma GmbH & Co
Keramikrohr
Keramische Werkstoffe sind nichtmetallische anorganische Materialien. Die Grundstoffe bei der Herstellung und die Einsatzbereiche in der Technik sind umfangreich. Technische Keramik hat folgende Eigenschaften:
  • sehr gut Verschleiß- und Korrossionsbeständig
  • hohe Temperaturbeständigkeit
  • hohe bis sehr hohe Festigkeiten
  • hervorragende Härte
  • elektrische und thermische Isolation
  • Formstabilität
  • nicht brennbar
  • Alterungsbeständigkeit
Aufgrund der Eigenschaften wird die Keramik z. B. in Abgassystemen bzw. Schornsteinen, als Flammrohre an Ölbrennern und an Zündelektroden in Brennern, aber auch als Isolatoren in Zündkerzen in der Kfz-Technik und in der Elektrotechnik z. B. bei Hochspannungsleitungen eingesetzt.
Keramik-Schornsteinrohre
Quelle: Ziegelwerk Waldsassen AG HART Keramik

Keramikrohre (rund, eckig) werden als Schornsteinrohre eingesetzt, weil sie nicht rosten, absolut korrosions-, temperatur- und säurebeständig sind. Die üblichen Kondensate in der Brennwerttechnik können daher keinen Schaden anrichten. Außerdem sind sie auch gegen chlorhaltige Dämpfe, Lösungsmittel u.ä. Schadstoffe in der Verbrennungsluft resistent. Sie haben eine hohe mechanische Festigkeit und eine große Abriebfestigkeit.
Keramikrohre werden bei ca. 1.100 °C gebrannt, sie sind also schon vor dem Einbau "durchs Feuer gegangen“.
Nach DIN EN 1457 sind die Rohre rußbrandbeständig, was besonders bei falsch betriebenen Kaminöfen von Beutung sein kann, da sie nicht schmelzen oder platzen. Dadurch können keine giftigen Dämpfe entweichen und eine Übertragung von Feuer durch mehrere Stockwerke ist ausgeschlossen.
Keramikrohre dämpfen durch ihr Gewicht die Schallübertragung von der Heizung in das Gebäude.
Keramikrohre müssen nicht an bestehende Blitzschutzanlagen angeschlossen werden

Schornsteintechnik - Ziegelwerk Waldsassen AG HART Keramik
Steinzeugrohr - Steingutrohr

Steinzeugrohre werden ausschließlich mit natürlichen Oberflächenteilstoffen (Ton bzw. Lehm, Wasser, Schamott) hergestellt. Die glasierten Rohre haben eine hohe mechanische Festigkeit, die höher ist als die von armiertem Beton. Die starren Rohrkörper und die flexiblen Verbindungen gewährleisten, dass die Leitung auch unter den extremsten Bedingungen dicht bleibt und auch nicht durch eine Hochdruckreinigung beschädigt wird. Die Rohrleitungen werden in den Nennweiten von DN 100 bis DN 1400 und Revisionsschächte DN 400 bis DN 1400 angeboten.

Steinzeugrohre
Quelle: Harsch Steinzeug GmbH & Co KG

Glasierte Steinzeugrohre, Formstücke und deren Verbindungen sind absolut widerstandsfähig gegenüber chemischen Einflüssen (Reaktionen mit Boden, Wasser und Luft) und mechanischen Beanspruchungen (Abrasion). Die keramischen Abwasserrohrsysteme werden für Freispiegelleitungen, Misch- und Schmutzwasser (besonders mit systembedingter Agressivität) eingesetzt. Eine hohe Festigkeit (z.B. Abriebfestigkeit, Hochdruckspülfestigkeit, Druck-, Zug-, Biegezug- und Schwellfestigkeit) und die hohe Beständigkeit gegenüber mechanischen und chemischen Belastungen (Korrosion, Temperaturwechsel) sowie das positive hydraulische Verhalten (glatte Oberfläche) sind weitere typische Merkmale der Steinzeug-Abwasserrohrsysteme. Dabei haben die Rohre eine Nutzungsdauer > 100 Jahre.
Das Material und die Dichtung müssen gegen einen pH-Wert von 014 beständig sein. Steinzeug-Vortriebsrohre DN 150 bis DN 300 sind vor dem Herunterlassen in den Startschacht an beiden Enden mittels Spitzendprüfgerät mit einem Prüfdruck von 15 bar zu prüfen.

Steinzeugrohre und Formstücke für Abwasserleitungen

Glasrohr

Glasrohre lassen sich in speziellen Ziehverfahren fertigen. Sie werden hauptsächlich dort eingesetzt, wo aggressive Gase und Flüssigkeiten transportiert werden müssen. U-Rohr- bzw. Schrägrohrmanometer, Durchflussmesser und Flüssigkeitsanzeiger, im Rohrleitungsbau (an Stellen, wo das durchfließende Medium sichtbar sein soll), Glasrohrwärmetauscher in Wärmerückgewinnungsanlagen und Vakuumröhren in der Solartechnik sind aus Glasrohren hergestellt. Aber auch Kochgeräte, Leuchtenabdeckungen, Lampenschutzrohre können aus Glasrohren bestehen.

Die speziellen Borosilikatglasrohre aus Borosilikatglas 3.3 gehören zu der ersten Wasserbeständigkeitsklasse. Diese Spezialglasrohre zeichnen sich besonders durch eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit und hohe Beständigkeit gegen Wasser, Säuren, Laugen und organische Substanzen aus. Auch bei längeren Einwirkungszeiten und Temperaturen über 100 °C (bis 130 °C) übertreffen die Glasrohre in ihrer chemischen Widerstandsfähigkeit die meisten Metalle und andere Werkstoffe.
Quelle: Hilgenberg GmbH
Besondere Eigenschaften von Borosilikatglasrohren

hohe Temperaturwechselbeständigkeit
minimale Wärmeausdehnung
Korrosionsbeständigkeit
Neutral bei aggressiven Chemikalien
Beständigkeit gegen Säuren und Laugen
Geringes spezifisches Gewicht
Hohe UV-Transmission

Typische Anwendungen

Chemie- und Abwasseranlagen
Rohrleitungsbau
Wärmetauscher

Solartechnik
Mess- und Regeltechnik
Umwelttechnik
Kunstgewerbe
Photovoltaik

Glasrohre - Sommerschmied GmbH
Quelle: Sommerschmied GmbH
Holzrohr
Schon vor über 2000 Jahren wurden in den Aquädukten der Römer und im gesamten Mittelmeerraum Wasserleitungen u.a. auch aus Holz gebaut. Dabei handelt es sich um die älteste Bauweise zur Beförderung von Wasser. Zuerst wurden die Holzrohre aus ausgebohrten Baumstämmen hergestellt, die mit Eisenringen zu einer Leitung verbunden wurden.
Holzdaubenrohr
Quelle: Zwick-Holzbau
Die Holzrohre werden auch heutzutage noch bzw. wieder für den Transport der Wässer in Wasserkraftwerken eingesetzt. Hierbei steht im Vordergrund, dass Holz ein ökologisches Produkt ist.

Holzrohre, die eingesetzt werden, sind Holzdaubenrohre. Das Prinzip ist relativ einfach. Das Holzrohr ist aus vielen, gegeneinander versetzten Bohlen zusammengefügt. Die Bohlen werden mit Stahlringen (Spannringen) zusammengehalten. So entsteht ein leichtes, endloses Rohr ohne durchgehende Stöße. Die Rohre werden in einem Graben auf Kies verlegt oder oberirdisch auf Böcken aus Holz oder Beton gelagert.

Holzrohre werden aus Eiche oder Ulme und wegen des hohen Harzgehaltes auch aus Kiefer, Lärche oder Douglasie hergestellt. Sie sind auch gegen Säuren, Laugen und andere aggressive Stoffe resistent.
Druckrohrleitungen aus Holz werden mit einen Druck von ca. 5 bar betrieben, was in etwa dem Druck einer Trinkwasserleitung bzw. 50 m Fallhöhe entspricht, haben eine Lebensdauer zwischen 60 und 100 Jahren. Nur äußere Witterungseinflüsse (Sonneneinstrahlung) und eine Entleerung des Rohres über einen längeren Zeitraum setzen die Lebensdauer des Holzes herab. Die Reibungsverluste bei Holzdruckrohrleitungen minimieren sich bei zunehmender Betriebdauer durch einen Biofilm, der sich im Inneren der Leitung bildet, im Gegensatz zu Stahl- oder Betonrohren. Reparaturen an der Holzleitung sind jederzeit möglich, weil einzelne Bohlen (Bretter) einfach auswechselt werden können.
Druckrohrleitungen aus Holz - Uni Karlsruhe (TH) H.J. Blaß, P. Fellmoser
Holzrohre als Trinkwasserleitung - Buch "Victor Schauberger" von Franz Ferzak
Fitting
Die Bezeichnung der oder das "Fitting" steht für Passstück, Formstück, Verbindungsstück und Zubehörteil in der Montagetechnik. Jedes Rohrleitungssystem (Stahlrohr, Kupfer, Edelstahl, Kunststoff, Mehrschichtverbundrohr) hat genormte Fittings (Gewinde-, Löt-, Press-, Steck-, Schneidringfittings) oder vom Hersteller festgelegte Maße. Die Fittings können aus Stahl, Temperguss, Kupfer, Messing, Rotguss, Edelstahl und Kunststoff hergestellt sein. Die Maße sind aus den Herstellerunterlagen zu entnehmen. Über die festgelegten Maße ist die sogenannte "z-Maß-Methode" (isometrischen Darstellung [Raumschema]) für die Vorfertigung von Leitungsteilen möglich.
Die Fittings werden verwendet für
· Gerade Verbindungen von Rohrleitungen (Muffen, Verschraubungen, Kupplungen)
· Durchmesserwechsel (Reduzierungen)
· Richtungswechsel (Rohrbögen)
· Abzweigungen (T-Stücke [3 Ausgänge])
· Kreuzungen (4 Ausgänge)
· Verbindungen zu Bauteilen (Nippel)
· Verbindungen verschiedener Rohrmaterialien

> ausführlicher
Rohre in der Trinkwasserinstallation
Die Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser (AVBWasserV) schreibt vor, dass in einer Trinkwasseranlage nur Bauteile und Komponenten verwendet werden, die entsprechend den anerkannten Regeln der Technik beschaffen sind. Das Zeichen einer anerkannten Prüfstelle (z. B. DIN-DVGW, DVGW- oder GS-Zeichen) gewährleistet, dass diese Voraussetzung erfüllt ist. Darüber hinaus schreibt die Verordnung verbindlich vor, dass Arbeiten an der Hausinstallation nur durch eingetragene Installationsbetriebe vorgenommen werden dürfen.
In der Planungsphase muss unter anderem die Qualität des Trinkwassers berücksichtigt werden. Hier sind die DIN 1988, DIN 50930-6, DIN EN 12502 und VDI-Richtlinie 6023 zu beachten.
Jeder Rohrwerkstoff hat Einsatzgrenzen, die zwar in aller Regel nicht im bestimmungsgemäßen Betrieb, aber durchaus bei besonderen Maßnahmen wie Stoßdesinfektionen erreicht werden können. In Zweifelsfällen ist immer der Komponentenhersteller zu kontaktieren.
Diese Rohrwerkstoffe bzw. Systeme mit DVGW-Zeichen dürfen ohne wasserseitige Einschränkungen eingesetzt werden.
      •  Edelstahl
      •  Innenverzinntes Kupfer
      •  Kunststoffrohr
Kupferrohre und -pressverbinder dürfen nicht installiert werden, wenn der
  •  pH – Wert unter 7,0
  •  pH-Wert zwischen 7,0 und 7,4 darf der TOC-Wert 1,5 mg/l
Feuerverzinkte Stahl- bzw. Eisenwerkstoffe dürfen nach DIN 50930-6 und DIN EN 12502 nur im Kaltwasserbereich eingesetzt werden, wenn
  •  die Basenkapazität KB 8,2 0,5 mol/m3 und gleichzeitig
  •  die Säurekapazität KS 4,3 1,0 mol/m3 beträgt.
Bleirohre in Altanlagen müssen spätestens bis 2013 auf Grund der verschärften Grenzwerte für Blei gemäß der TrinkwV saniert werden. Was normalerweise ein Austausch des gesamten Rohrnetzes bedeutet.

Die Verwendung verschiedener Werkstoffe in der Trinkwasserinstallation kann den Regeln der Technik (DIN 1988-7) entsprechen. Z. B. können  Rohre aus Kupfer, innenverzinntem Kupfer, nichtrostendem Stahl und PE-X miteinander kombiniert werden. Bei Kombinationen verzinkter Gewinderohre mit anderen Rohrwerkstoffen ist die DIN 1988-7 einzuhalten. Dabei ist zubeachten, dass größere Bauteile und Apparate aus Kupfer, Kupferlegierungen, verzinntem Kupfer und Kupferloten in Fließrichtung nicht vor verzinkten Eisenwerkstoffen angeordnet werden dürfen.
Als Übergang zwischen Edelstahl und verzinktem Stahl werden Übergangsstücke aus Kupferlegierungen empfohlen, deren Länge mindestens dem Rohrdurchmesser entspricht. Hierdurch wird die Wirkung der Bimetallkorrosion (abhängig von der Wasserbeschaffenheit) verringert.

Innerhalb einer Hausinstallation sind nur Materialien zulässig, die das Prüfzeichen einer anerkannten Zertifizierungsstelle (z. B. DVGW) tragen. Arbeiten an der Anlage dürfen nur von anerkannten Fachbetrieben ausgeführt werden!
Vom Verein eco-bau, bei dem über 50 Bauämter des Bundes, von Kantonen und Städten in der Schweiz Mitglied sind und in dessen Zentrum der Vereinsaktivitäten die Entwicklung und Verbreitung von Planungswerkzeugen für nachhaltige, ökologische und gesunde Bauweise stehen, ist ein Merkblatt BKP 250 – Sanitäranlagen herausgegeben worden.
Danach werden in Bezug auf die Neuinstallation von Trinkwasseranlagen folgende Empfehlungen gegeben:
- Für Hausanschlussleitungen sollte Polyethylen (PE) verwendet werden.
- Kellerverteilungen und Steigleitungen sollten mit Rohren aus nichtrostendem Stahl und/oder Kunststoffverbundrohren (PE-X i. S. / Al / PE-X i. S.) hergestellt werden.
- Bei Stockwerksverteilungen wird Polybuten (PB) und vernetztes Polyethylen (PE-X) favorisiert.
Diese Empfehlungen basieren auf den Ergebnissen der Schweizer Studie "eco-devis Versorgungsleitungen", die im Merkblatt eco-devis 426 dokumentiert worden sind. Bewertet wurden die Rohrmaterialen nach den Kriterien Graue Energie (Herstellungsaufwand), Emissionen in das Trink- und Abwasser sowie die Verwertung und Entsorgung.

Bei dem Einsatz von Kunststoffrohren in der Trinkwasserinstallation sollte in Anbetracht der relativ hohen Bioverwertbarkeit in den ersten sechs Monaten nach der Montage auf jeden Fall für einen hohen Wasserdurchsatz gesorgt werden!.

Damit Leitungsrohre das Trinkwasser nicht belasten - LABORPRAXIS
Hygienische Bewertungsgrundlagen für Materialien und Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser - Umweltbundesamt
Trinkwasserinstallation – Rohrleitungsmaterialien im Vergleich - meisis - Meisinger
Trinkwasser-Rohrleitungen - Werkstoffe - Baunetz Wissen

Fließregel

Viele alte, aber auch neue, Rohrinstallationen (Trinkwasser-, Heizungswasser-, Solar- und Kühlflüssigkeitsanlagen) bestehen aus einer Mischinstallation (Stahl, verzinkter Stahl, Edelstahl, Kupfer, Messing, Rotguss, Grauguss, Aluminium). In solchen Installationen ist die Ausbildung von Lokalelementen und dadurch eine Metallkorrosion weitgehend vorprogrammiert.
Bei Trinkwasserinstallationen muss deswegen die sognannte "Fließregel" geachtet werden, damit das unedlere (Stahl und Zink [auch in Legierungen]) nicht von den edleren Metallen (Kupfer und Kupferlegierungen [Messing, Rotguss]) bis zur völligen Zerstörung abgebaut wird.

Nach der Fließregel muss das Trinkwasser das Rohrsystem zuerst Bauteile aus unedleren Metallen und danach die Bauteile aus edleren Metallen durchströmen. Wenn diese Regel nicht beachtet wird, lagern sich z. B. Kupferionen auf Stahl- oder Zinkoberflächen ab und es entsteht die Lochfraß- bzw. Muldenkorrosion (Pitting).

Also, immer erst das unedle und dann das edle Metall in der Fließrichtung das Wassers.

Typische Fehler sind z.B. der Einbau verzinkter Stahlrohrstücke oder Doppelnippel zwischen Messingbauteile (Wasserzähler, Absperrventile, Rohrtrenner, Rückschlagventile, Druckminderer). Der häufigste Fehler wird in alten Trinkwassererwärmungsanlagen aus Mischinstalla tionen gemacht, weil hier die Fließregel nicht möglich ist, wenn der Trinkwassererwärmer aus verzinktem Stahlblech oder beschädigte emaillierte Stahlspeicher mit einer Zirkulationsleitung aus Kupfer und Messingbauteilen besteht. In diesem Zusammenhang gibt es auch die Elektrochemische Korrosion und Kontaktkorrosion.

Eine Lochfraß- bzw. Muldenkorrosion kann aber auch entstehen, wenn die Fließregel eingehalten wird, weil aus einer Kupferrohrinstallation, die einer verzinkten Stahlrohrinstallation nachgeschaltet ist, kupferhaltiges Wasser (Stagnationswasser) durch Druckschwankungen in die Stahlleitungen rückströmen kann.

Metalle

Antimon (Sb)

Chrom (Cr)

Eisen (Fe)

Kobalt / Cobalt (Co)

Kupfer (Cu)

Magnesium (Mg)

Molybdän (Mo)

Nickel (Ni)

Selen (Se)

Titan (Ti)

Vanadium (V)

Wolfram (W)

Zink (Zn)

Zinn (Sn)

das neue Videoportal von HaustechnikDialog mit vielen interessanten Informationen und Anleitungen aus der Haustechnik
Videos aus der SHK-Branche
SHK-Lexikon
.
Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.