Heizungssysteme / Wärmeerzeugungssysteme

die Qual der Wahl

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
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Bis in die 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts war die Auswahl einer Heizungsanlage bei dem Neubau eines Hauses kein Problem. Die Auswahl war sehr begrenzt. Als Wärmeerzeugungssystem wurde entweder eine Ölheizung, eine Gasheizung, eine Festbrennstoffheizung eingebaut oder es bestand ein Anschlusszwang an eine Fernwärme-/Nahwärmeversorgung. Bei den Heizflächen waren es Radiatoren oder/und Plattenheizkörper, die mit hohen Systemtemperaturen (75/65 °C, 70/55 °C, 70/50 °C) betrieben wurden. Danach wurde das Angebot immer vielfältiger.

Wenn es heutzutage um eine Heizung in einem Neubau oder eine neue Heizung im Sanierungsfall geht, dann haben die Bauherren und Hausbesitzer die Qual der Wahl. Sie müssen sich zwischen verschiedenen Brennstoffen und Technologien entscheiden. Bei der Planung (Neubau - Altbau) einer Heizungsart bzw. eines Heizungssytems sollten sie über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Systeme informiert werden, damit sie sich für das System, das ihren Bedürfnissen entspricht, entscheiden können.
Im Sanierungsfall, besonders bei größeren Anlagen, kann es notwendig werden, vorübergehend Angebote Mobile Wärme, aber auch Mobile Kälte, in Anspruch zu nehmen.
Auch bei den Wärmeübertragungssytemen (Heizflächen > z. B. Heizkörper, Strahlungsheizung, Ventilatorkonvektor, Lüftungstechnische Anlage) im Gebäude hat der Bauherr die Qual der Wahl. Der Trend geht immer mehr in Richtung " Strahlungsheizung".

Vor- und Nachteile und Besonderheiten der einzelnen Systeme

Ölheizung
Eine Ölheizung erzeugt durch die Verbrennung von Heizöl Schwefelarmes Heizöl [EL], Bio-Heizöl, in Zukunft evtl. E-Fuels) Wärme für die Heizung und Trinkwassererwärmung. Die Ölheizung besteht aus einem Kessel mit Öldruckzerstäubungsbrenner, einer Regelung und einer Tankanlage. Ältere Ölkessel (besonders Heizwertkessel, NT-Kessel, [Heizwert-Brennwert]) entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Sie sollten durch moderne modulierende Oel-Brennwertkessel ersetzt werden. Ca. 30 % der deutschen Wohngebäude und Wohnungen haben noch Ölheizungen. In Neubauten werden nur noch selten Ölheizungen eingebaut. Sie können aber ein Bestandteil einer Hybridheizung sein.

Vorteile

  • überall einsetzbar (eingeschränkt in Wasserschutzgebieten)
  • unabhängig vom Versorgungsnetz gegenüber der Gasheizung
  • sicherer Betrieb durch ausgereifte bewährte Technik
  • hoher Wirkungsgrad durch die Brennwerttechnik möglich
  • geringe Feinstaubemission
  • frei kombinierbar mit erneuerbaren Energien (z. B. Solartechnik [Solarthermie, Photovoltaik], Wärmepumpen, BHKWs), hier sind auch noch NT-Kessel zugelassen

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Nachteile

  • eine regelmäßige Wartung ist notwendig
  • die Anlage ist messpflichtig
  • die Tankanlage ist benötigt viel Platz und muss regelmäßig befüllt werden
  • Ölheizungen arbeiten noch überwiegend mit fossilen Energieträgern
  • steigende Rohstoffpreise, Abhängigkeit von der Marktentwicklung und den Zulieferländern
  • das Heizen mit Öl als fossiler Brennstoff wirkt sich nachteilig auf die Umweltbilanz aus
  • im Neubau muss meistens aufgrund der EnEV bzw. EEWärmeG auch eine Anlage mit erneuerbaren Energien installiert werden

Gasheizung
Seit 1894 (Hugo Junkers, Johann Vaillant) werden die ersten Gasgeräte zur Wärmeerzeugung für die Heizung und der Trinkwassererwärmung eingesetzt. Heutzutage zählt in Deutschland die Gasheizung mit ca. 50 % in Wohngebäuden und Wohnungen zu den am häufigsten installierten Wärmeerzeugungssystemen.
Die Gasgeräte gibt es als bodenstehenden Kessel (Gaskessel mit atmosphärischen Brenner oder mit Gebläsebrenner) im Keller oder in einer Dachzentrale (hauptsächlich in Großanlagen) sowie als Wandgerät (Heiztherme mit interner Umwälzpumpe, Gas-Warmwasserthermen) in Wohnungen. Brennwertgeräte (Heizwert-Brennwert) mit einem LAS-System haben inzwischen die Heizwertgeräte abgelöst. Durch die modulierende Arbeitsweise eignen sie sich besonders für Nieder- und Tiefst-Temperaturheizungen (Strahlungsheizung). Sie werden auch als Bestandteil einer Hybridheizung eingesetzt.

Vorteile

  • aufgrund des Gashausanschluss keine Brennstofflagerung nötig
  • hohe Betriebssicherheit aufgrund zuverlässiger und ausgereifter Technik
  • hohe Wirkungsgrade durch die Brennwerttechnik
  • gesicherte Gasversorgung
  • beliebig aufstellbar und platzsparend
  • Schornstein nicht zwingend erforderlich
  • kompakte Abgasanlagen aus Kunststoff, Edelstahl oder Keramik ausreichend (nur geringe Durchmesser nötig)
  • Trinkwassererwärmung im Durchlaufprinzip möglich (Verminderung eines Legionellenbefalls)
  • keine Pufferspeicher nötig, da modulierende Betriebsweise
  • geringe Feinstaubemission
  • frei kombinierbar mit erneuerbaren Energien (z. B. Solartechnik [Solarthermie, Photovoltaik], Wärmepumpen, BHKWs)

Nachteile

  • der Betrieb mit Erdgas erfordert einen Hausanschlus
  • kostspielige Verlegung
  • eine regelmäßige Wartung ist notwendig
  • die Anlage ist messpflichtig
  • steigende Rohstoffpreise, Abhängigkeit von der Marktentwicklung und den Zulieferländern
  • das Heizen mit Gas als fossiler Brennstoff wirkt sich nachteilig auf die Umweltbilanz aus

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Pelletheizung

Eine Alternative, den Weg weg von Öl- oder Gasbrenner oder von handbeschickten Holzkesseln zu gehen, ist der Einsatz bzw. die Umrüstung bestehender Anlagen auf die Verfeuerung von Pellets. Der Pelletbrenner ersetzt die angebauten Gebläsebrenner bzw. wird an den Holzkessel gebaut. Natürlich muss der Heizungsfachmann und der Bezirksschornsteinfeger (Kaminkehrer) überprüfen, ob der jeweilige Kessel für eine Umrüstung geeignet ist.

Die Brennstoffzuführung wird mit den üblichen Techniken aus den Pelletlagerbehältern, die auch bei Pellet-Kesseln und Pellet-Öfen angewendet werden, ausgeführt. Eine Handbefüllung, so wie bei einigen Pellet-Öfen möglich ist, ist hier nicht möglich.
Pellet-Kaminöfen, die als reine Warmluft-Zimmeröfen angeboten werden, können auch mit Wassertaschen ausgestattet in ein Warmwasserheizsystem integriert werden. Hier werden die Pellets in der Regel inform von Sackware von Hand zugeführt, da die automatische Beschickung in Wohnräumen meistens als störend empfunden wird.
Pelletskessel können wie Öl- oder Gas-Kessel automatisch beschickt und als Wärmeerzeuger, in einem Aufstellungsraum bzw. Heizraum aufgestellt, eine zentrale Warmwasserheizungsanlage mit Wärme versorgen. In einem Lagerraum (umbauter Raum [z. B. alter Heizöllagerraum], Sacksilo, Lagertank [Silo, Pelletbox], Erdtank) wird der Jahres-Brennstoffbedarf bevorratet. Von dort werden die Holzpellets bedarfsweise über Zuführeinrichtungen (Ansaugsonde, Transportschnecke) automatisch in einen Vorratsbehälter im Pelletskessel befördert. Aus dem Behälter versorgt dann eine Dosierschnecke automatisch die Pellets in die Brennerschale des Kessels.
Da die Kessel modulierend betrieben werden können, was durch ein stufenlos arbeitendes Saugzuggebläse realisiert wird, ist eine genaue Anpassung an den jeweiligen Wärmebedarf des Gebäudes möglich.
Diese modernen Pelletskessel verfügen außerdem über eine selbsttätige Brennraumentaschung, Ascheaustragung und Heizflächenreinigung. Dadurch ist eine lange, unterbrechungsfreie Betriebszeit und ein konstant hoher Wirkungsgrad gewährleistet. Ein integrierter Aschebehälter ermöglicht Entleerungsintervalle von bis zu einem Jahr.

Die Brennwerttechnik wird zunehmend auch bei Pelletverbrennung eingesetzt. Der Wasserdamptaupunkt liegt nur leicht unter dem des Erdgases.
Die Pellets-Brennwertkessel können nicht an herkömmliche Schornsteine angeschlossen werden. Die Abgassysteme (LAS-Systeme) müssen über einen Brauchbarkeitsnachweis (CE-Zeichen) verfügen und korrosionsbeständig, feuchteunempfindlich und im Überdruckbetrieb überdruckdicht sein.

Vorteile

  • hoher Nutzungsgrad des Brennstoffs durch Brennwerttechnik und modulierenden Betrieb
  • Betrieb mit umweltfreundlichem und nachwachsendem Rohstoff
  • stabile Preise im Vergleich zum Heizöl (und Gas)
  • Versorgungssicherheit durch heimischem Holz
  • geringe Schadstoffentstehung bei richtigem Betrieb
  • geringer Aufwand für die Entsorgung der Verbrennungsrückstände
  • positive Umweltbilanz
  • hohe Förderung beim Ölheizungsaustausch
  • in Neubauten wird das EEWärmeG bedient (mindestens 15 % der Bereitstellung der benötigten Wärme aus Erneuerbaren Energien)
 

Nachteile

  • hohe Anschaffungskosten (Pellet-Kessel und Pellet-Ofen und Abgassystem)
  • relativ hoher Platzbedarf für die Lagerung
  • Baumassnahmen für Lagerung notwendig
  • Preisanstieg für Pellets bei zunehmend steigendem Bedarf
  • hoher Wartungsaufwand (regelmäßiger Ascheaustrag, regelmäßige Reinigung der Brennkammer und des Brenner von Staub und Asche)
  • Ascheentfernung alle 1 - 2 Monate
  • Pellets sind teilweise geruchsintensiv
  • Umweltbilanz durch lange Transportwege aus dem europäischen Ausland (Graue Energie)
  • Geräusche einmal täglich durch die Förderung durch das Saugsystem oder die Förderschnecke vom Lager zum Kessel

Holzheizung - Holzvergaserkessel
Wenn es um das Heizen mit Holz geht, dann ist ein Holzvergaserkessel die umweltfreundlichste Art der Holzverbrennung, weil das Holz quasi mit einer Gasflamme verbrennt. Das Holz wird durch die im Betrieb entstehende Verbrennungswärme kontinuierlich vergast.
Holzvergaserkessel sind zum Verbrennen von Holzscheiten bis zu einer Länge von ca. 50 cm konstruiert. Deswegen werden sie auch Scheitholz-Vergaser genannt. Einige Hersteller bieten auch Kessel an, die zusätzlich Holzbriketts und Hackgut verbrennen können.
Der Holzvergaserkessel benötigt eine Rücklaufanhebung, damit sich keine aggressiven Kondensate und Teerablagerungen (Glanzruß) bilden, die bei Rücklauftemperaturen über 55 °C vermieden werden. Bei einer Glanzrußbildung besteht die Gefahr eines Schornsteinbrandes. Außerdem muss eine Thermische Ablaufsicherung (TAS) eingebaut werden. Holzvergaserkessel sollten grundsätzlich mit einem Pufferspeicher (100 Liter pro kW Kesselleistung) betrieben werden.

Andere Holzheizungsarten, wie z. B. ein Wasserführender Naturzug-Holzvergaserofen und Hackschnitzelheizungen spielen bei der Wohnungsbeheizung eine untergeordnete Rolle.

Vorteile

  • optimale Brennstoffnutzung durch eine zweite Brennkammer, inder auch die Verbrennungsgase mitverbrannt werden
  • sehr hohe Energieeffizienz, da die Emissionen gering sind
  • Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern
  • regionaler Rohstoff aus heimischer Forstwirtschaft
  • ein Wasserführender Naturzug-Holzvergaserofen kann auch in der Wohnung aufgestellt werden

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Nachteile

  • hohe Anfangsinvestitionen
  • kein komplett automatischer Betrieb, denn das Scheitholz muss von Hand nachgelegt werden
  • ausreichend Platz für die Trocknung und Holzlagerung
  • nur hochwertiges Holz (z. B. Eichen- oder Buchenholz) ist sinnvoll
  • Holzvergaserkessel sind nicht in einer Wohnung geeignet
  • wartungsbedürftig (Reinigung, Ascheentsorgung) und arbeitsaufwendig (Holzmachen)
  • ein Pufferspeicher ist notendig
  • die Abgasanlage muss für die hohe Abgastemperatur angepasst werden
  • Rücklaufanhebung ist notwendig
  • eine Thermische Ablaufsicherung (TAS) muss eingebaut werden

Wärmepumpe


Kompressionswärmepumpe
Die Kompressionswärmepumpe nutzt den physikalischen Effekt der Verdampfungswärme. Hier zirkuliert ein Kältemittel in einem Kreislauf. Das Kältemittel wird durch einen Kompressor angetrieben und ändert dabei abwechselnd seinen Aggregatzustände von flüssig-gasförmig und gasförmig-flüssig.
Kompressionswärmepumpe
Funktionsweise Wärmepumpe - Max Weishaupt GmbH
Funktionweise Wärmepumpe- Wolf GmbH

Prinzip - Luft-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: OCHSNER Wärmepumpen GmbH

Absorptionswärmepumpe:
Die Absorptionswärmepumpe nutzt den physikalischen Effekt der Reaktionswärme bei Mischung zweier Flüssigkeiten bzw. Gase. Sie verfügt über einen Lösungsmittelkreis und einen Kältemittelkreis. Das Lösungsmittel wird im Kältemittel wiederholt gelöst bzw. ausgetrieben.

Absorptionswärmepumpe
Adsorptionswärmepumpe:
Die Adsorptionswärmepumpe arbeitet mit einem festen Lösungsmittel, dem "Adsorbens", an dem das Kältemittel ad- bzw. desorbiert wird. Dem Prozess wird Wärme bei der Desorption zugeführt und bei der Adsorption entnommen. Da das Adsorbens nicht in einem Kreislauf umgewälzt werden kann, kann der Prozess nur diskontinuierlich ablaufen, indem zwischen Ad- und Desorption zyklisch gewechselt wird.

Adsorptiponswärmepumpe

In Ein- und Mehrfamilienhäusern werden in der Regel Wärmepumpen mit Kompressorantrieb (elektrisch oder mit Gas) eingesetzt. Nach der Wärmequelle und der Verwendung unterscheidet man 5 verschiedene Systeme.
Die Vor- und Nachteile für ein bestimmtes Wärmepumpensystem  ergeben sich aus den unterschiedlichen Wärmequellen und den Anforderungen, die an die örtlichen Gegebenheiten gestellt werden.

Die Luft-Luft-Wärmepumpe nutzt die Abwärme einer lüftungstechnischen Anlage und/oder der Umgebungsluft, um das Gebäude zu beheizen. Sie wird in Häusern mit einer sehr geringen Heizlasten (z. B. Passivhäusern) eingesetzt. Ein Luftbrunnen kann den Betrieb dieser Anlage effizienter machen und die Luft wird natürlich gefilter und gereinigt.

Vorteile

  • Niedrige Anschaffungskosten
  • Baulich in eine lüftungstechnische Anlage (z. B. Kontrollierte Wohnungslüftung [KWL]) in Häusern mit geringer Heizlast (z. B. Passivhaus) integrierbar
  • Wärmerückgewinnung aus der Abluft bzw. Fortluft möglich
  • Einsatz eines Luftbrunnens (Luft-Erd-Wärmetauscher) möglich

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Nachteile

  • Nur in Häusern mit geringer Heizlast sinnvoll
  • Raumlufttechnische Anlage notwendig
  • Bei bivalenter Nutzung mit anderen Heizsystemen kann ein Luftbefeuchter nötig sein
  • Schlechte Arbeitszahl in der kälteren Jahreszeit, weil die Zuluft auf das erforderliche Temperaturniveau gebracht werden muss
  • Keine direkte staatliche Förderung (nur indirekt in Verbindung mit einem Ersterwerb oder Bau eines Effizienzhauses)

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht die Wärme aus der Umgebungsluft bzw. Außenluft, um das Gebäude zu beheizen.

Vorteile

  • Flexible Aufstellmöglichkeiten (komplett Innen, komplett Außen, Innen/Außen [Splitbauweise])
  • Einsatz auch auf kleinen Grundstücken möglich
  • Bei Außenaufstellung bzw. Split-Aufstellung ist kein bzw. ein geringer Platzbedarf für die WP-Technik innerhalb des Gebäudes erforderlich
  • Die Wärmequellenerschließung istgenehmigungsfrei
  • Einfache Planung und Installation, da keine Erschließung der Energiequelle (Erdreich, Brunnen) notwendig ist
  • Mit anderen erneuerbaren Energien koppelbar
  • Im Gebäudenbestand einfach nachrüstbar, wenn ein ausreichend hoher Energiestandard vorhanden ist
  • Nutzung vergünstigter Stromtarife möglich
  • Kühloption im Sommer über Flächenheizsystem möglich
  • Niedrige Gesamt-Investitionskosten
  • Staatliche Förderung möglich

Nachteile

  • Besonders in Regionen mit vielen kalten Tagen ergeben sich niedrigere Effizienz-/Jahresarbeitszahlen
  • Gefahr der Vereisung bei Außenaufstellung und mangelnder Dämmung
  • Wartungsaufwand durch regelmäßige Kontrolle des Kältemittelkreislaufs
  • Schallemissionen bei Außen-/Split-Aufstellung (wird teilweise als sehr laut empfunden [Lärmschutz notwendig])
  • Bei Innenaufstellung sind große Außenwanddurchbrüche für die Zu- und Abluft notwendig
  • Ein monovalenter Heizbetrieb an sehr kalten Tagen ist kritisch oder nicht möglich (z. B. Heizstabeinsatz erforderlich)
  • Der jährliche Stromverbrauch liegt im Schnitt höher als bei Wärmepumpen mit anderen Wärmequellen (Grundwasser, Erdwärme)
  • Kühloption im Sommer nur über Flächenheizsystem
  • Niedrigere BAFA-Förderzuschüsse

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe entzieht die Wärme aus einem Wasserreservoir (Brunnen, Zisterne, See, Bach), um das Gebäude zu beheizen.

Vorteile

  • Grundwasserpumpen können monovalent betrieben werden, da das Grundwasser ganzjährig eine gleichbleibende Temperatur hat
  • Niedrige Heizkosten durch die kostenloser Umweltenergie und gesonderter Stromtarife (Wärmepumpenstrom)
  • COP-Werte (COP – Coefficient of Performance) zwischen 4 und 5 (entspricht 400 bis 500 % Wirkungsgrad) sind durchgängig erreichbar
  • Deutliche Reduzierung von CO2-Emissionen durch die Schonung fossiler Brennstoffe
  • Im Sommer zur Kühlung geeignet
  • Niedrige Wartungskosten
  • Verschiedene Fördermöglichkeiten (BAFA, KfW)

Nachteile

  • Genehmigung erforderlich
  • Heizsysteme mit niedrigen Temperaturen erforderlich (Flächenheizung [z. B. Fußbodenheizung], Wärmepumpen-Heizkörper) notwendig
  • Bei speziellen Wärmepumpentarifen sind Pufferspeicher einzuplanen
  • Wassermenge und -qualität bestmmen die Effizienz
  • Effizienzverlust bei fallenden Grundwasserständen
  • Verockerung möglich
  • Erschließung der Wärmequelle (Brunnenbohrung) kann mit hohen Zusatzkosten verbunden sein
  • Umfangreiche Planungsarbeiten nötig

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe entnimmt mit einem Erdkollektor die Wärme aus dem Erdreich, um das Gebäude zu beheizen.

Vorteile

  • Sole-Wasser-Wärmepumpen können monovalent betrieben werden, da das Erdreich ganzjährig eine relativ gleichbleibende Temperatur hat
  • Niedrige Heizkosten durch die kostenloser Umweltenergie und gesonderter Stromtarife (Wärmepumpenstrom)
  • COP-Werte (COP – Coefficient of Performance) zwischen 4 und 5 (entspricht 400 bis 500 % Wirkungsgrad) sind durchgängig erreichbar
  • Flächen- oder Ringgrabenkollektoren können in Eigenleistung eingebaut werden
  • Deutliche Reduzierung von CO2-Emissionen durch die Schonung fossiler Brennstoffe
  • Im Sommer zur Kühlung geeignet
  • Niedrige Wartungskosten
  • Verschiedene Fördermöglichkeiten (BAFA, KfW)

Nachteile

  • Genehmigung erforderlich
  • Heizsysteme mit niedrigen Temperaturen erforderlich (Flächenheizung [z. B. Fußbodenheizung], Wärmepumpen-Heizkörper) notwendig
  • Bei speziellen Wärmepumpentarifen sind Pufferspeicher einzuplanen
  • Erhebliche Erdarbeiten für den Flächen- oder Ringgrabenkollektoren
  • Risiko von Umweltbeeinträchtigungen durch Erschließung des Untergrunds
  • Umfangreiche Planungsarbeiten nötig

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Die Sole-Wasser-Wärmepumpe entnimmt mit einer Erdsonde die Wärme aus dem Erdreich, um das Gebäude zu beheizen.

Vorteile

  • Sole-Wasser-Wärmepumpen können monovalent betrieben werden, da das Erdreich ganzjährig eine relativ gleichbleibende Temperatur hat
  • Niedrige Heizkosten durch die kostenloser Umweltenergie und gesonderter Stromtarife (Wärmepumpenstrom)
  • COP-Werte (COP – Coefficient of Performance) zwischen 4 und 5 (entspricht 400 bis 500 % Wirkungsgrad) sind durchgängig erreichbar
  • Für kleine Grundstücke besonders geeignet
  • Deutliche Reduzierung von CO2-Emissionen durch die Schonung fossiler Brennstoffe
  • Im Sommer zur Kühlung geeignet
  • Niedrige Wartungskosten
  • Verschiedene Fördermöglichkeiten (BAFA, KfW)

Nachteile

  • Berg- und wasserrechtliche Genehmigung erforderlich
  • hohe Erschließungskosten durch Tiefenbohrung
  • Die Effizienz ist von der Bodenbeschaffenheit abhängig
  • Heizsysteme mit niedrigen Temperaturen erforderlich (Flächenheizung [z. B. Fußbodenheizung], Wärmepumpen-Heizkörper) notwendig
  • Bei speziellen Wärmepumpentarifen sind Pufferspeicher einzuplanen
  • Risiko von Umweltbeeinträchtigungen durch Erschließung des Untergrunds
  • Umfangreiche Planungsarbeiten nötig

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Eine besondere Art von Wärmepumpen-System ist das Wärmepumpen-Direktverdampfer-System (DV-WP), das nur einen zusätzlicher Wärmetauscher und eine zusätzliche Heizungspumpe benötigt. Die Erdwärme wird über Kältemittelleitungen (Erd-Kollektor, Erdsonde) aufgenommen. Bei dem Wärmepumpen -Direktkondensations-System (DV-DK-WP) wird das verdichtete Kältemittel direkt durch die Heizungsrohre (Hart- PVC ummantelten Kupferrohre) einer Flächenheizung oder in Fan Coil Units (Gebläsekonvektor, Ventilatorkonvektor) geleitet. Die DV-DK-WP kann noch energieeffizienter arbeiten, weil man auf eine zusätzliche Wasserpumpe verzichten kann und Übertragungsverluste entfallen. Es wird aber eine recht große Menge von Kältemittel benötigt.

Vorteile

  • Die DV-WP und DV-DK-WP können monovalent betrieben werden, da das Erdreich ganzjährig eine relativ gleichbleibende Temperatur hat
  • Niedrige Heizkosten durch die kostenloser Umweltenergie und gesonderter Stromtarife (Wärmepumpenstrom)
  • Auch höhere Heizsystemtemperaturen möglich
  • Geringe Rohrleitungslängen
  • Keine Luftprobleme in den Rohrleitungen
  • Deutliche Reduzierung von CO2-Emissionen durch die Schonung fossiler Brennstoffe
  • Im Sommer zur Kühlung geeignet
  • Niedrige Wartungskosten
  • Verschiedene Fördermöglichkeiten (BAFA, KfW)

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Nachteile

  • Viele Kältemittel sind erheblich klimaschädlich
  • Das umweltfreundiche Kältemittel CO2 benötigt hohe Betriebsdrücke
  • Die große Menge des Kältemittels erhöhen die Kosten
  • Das Schmieröl, das für den Verdichter gebraucht wird, kann bei einem Rohrschaden das Erdreich belasten
  • Die Effizienz ist von der Bodenbeschaffenheit abhängig
  • Das Erdreich kann im Laufe einiger kalter Wochen zu stark abkühlen
  • Risiko von Umweltbeeinträchtigungen durch Erschließung des Untergrunds
  • Arbeiten dürfen nur von Personen mit einer Sachkundebescheinigung durchgeführt werden
  • Umfangreiche Planungsarbeiten nötig
  • Anfragen ob berg- und wasserrechtliche Genehmigungen erforderlich sind

Hybridheizung
Und schon wieder ein Modewort "Hybrid-Heizung". Bisher nannte man solche Anlagen "Bivalente Heizungsanlage". Letztendlich sind diese Anlagen eine Kombination verschiedener Systeme. Wobei es sich hier in den meisten Fällen um herkömmliche Brennstoffarten (Heizöl EL, Erdgas) und erneuerbaren Energien (Holz, Solar, Erdwärme, Windkraft) handelt.
In den meisten Fällen ist ein Pufferspeicher erforderlich, der dann die Heizungsanlage und die Trinkwassererwärmung mit Wärme versorgt.

Folgende Systeme können miteinander kombiniert werden:
  •  Öl-Brennwerttechnik
  •  Gas-Brennwerttechnik
  •  Holzvergasertechnik
  •  Pelletkessel
  •  Wasserführender Kaminofen (Holz, Peletts)
  •  Thermische Solaranlage zur Heizungsunterstützung
  •  Wärmepumpen (Luft, Wasser, Erdreich)
  •  Geothermie
  •  Mini-Kraft-Wärme-Kopplung (Mini-KWK)
  •  Kleinwindkraftanlage

Vorteile

  • Vereint die Vorteile fossiler und erneuerbarer Energiequellen (Zuverlässig- und Umweltfreundlichkeit)
  • Schon vorhandene Öl- oder Gas-Brennwertkessel können schrittweise mit eine oder mehrere der o. g. Systeme erweitert werden
  • Mithilfe einer hocheffizienter Wärmepumpen kann die Grundheizlast im Einfamilienhaus ganzjährig gedeckt werden
  • Die Forderungen der gesetzlichen Vorgaben können kostengünstig erfüllt werden
  • Die Investitionskosten sind im Vergleich zu reinen Wärmepumpenlösungen mit hoher Heizleistung gering
  • Wärmepumpen erreichen mit PV-Anlage einen hohen Autarkiegrad
  • Der fossile Wärmeerzeuger übernimmt an sehr kalten Tagen die Spitzenlasten und stellt außerdem hohe Warmwassertemperaturen wirtschaftlich bereit
  • Die Abhängigkeit von den Marktpreisen für fossile Brennstoffe wird rediziert
  • Eine Hybridheizung wird besonders gefördert

Nachteile

  • Bei einem hybriden System sind immer mindestens zwei verschiedene Wärmeerzeuger vorhanden
  • Die Anlagentechnik ist komplexer
  • Es ist ein höherer Wartungsaufwand notwendig
  • Die Gas- oder Öl-Brennwertgeräte, die nur für Spitzenlastzeiten eingesetzt werden, benötigen eine Abgas-Abführung (LAS)
  • Der Platzbedarf ist bei einer Hybridheizung in der Regel etwas größer
  • Vergleichsweise höhere Kosten für den Kauf und der Installation
  • Mehr mögliche Fehlerquellen durch das komplexe Zusammenspiel der Technik
  • Weiter von fossilen Energieträgern abhängig

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Luftheizung
Zum Beheizen und Belüften von hohen großen Räumen (Industriehallen, Lagerhallen, Werkstätten, Kirchen) werden spezielle Luftheizgeräte entwickelt. Diese können direkt oder indirekt beheizt bzw. befeuert werden. In Altbauten findet man auch heute noch Luftheizungen bzw. Warmluftheizungsanlagen in Verbindung mit einem Kachelofen. In Neubauten werden heutzutage solche Anlagen nicht mehr eingesetzt, weil die Heizlasten sehr gering sind.

Vorteile

  •  Schnelle Aufheizzeit
  •  Zumischen von Außenluft möglich
  •  Umluft kann gefiltert werden
  •  Keine Radiatoren
  •  Das Luftschachtsystem kann auch für eine raumlufttechnische Anlage genutzt werden (z. B. mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe)

Nachteile

  •  Gleichmäßige Warmhaltung aller Räume sehr schwierig (schlechte Regelbarkeit)
  •  Geräuschübertragung
  •  Staubanfall
  •  Hohe Temperaturen (Staubverschwelung)
  •  Die relative Luftfeuchtigkeit kann stark sinken
  •  Windanfälligkeit

Elektroheizung
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Vorteile
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Nachteile
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BHKW
Die Verbrennungskraftmaschinen (Motor, Gasturbine) unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich der Art der Abwärme. Während bei Verbrennungsmotoren der größte Teil der Abwärme im Kühlwasser anfällt, wird die Wärme beim Gasturbinenprozeß in einem höheren Temperaturbereich durch das Abgas abgegeben. Daraus resultieren u. a. auch die unterschiedlichen Anwendungsfelder dieser beiden Technologien. So werden Gasturbinen insbesondere im Bereich der Industrie zur Bereitstellung von Niedertemperatur-Prozeßwärme (bis 500°C) eingesetzt, während die Motorenanlagen vor allem im Bereich der Raumwärmetemperatur-Bereitstellung ihre Anwendung finden.

In den meisten Fällen setzt sich eine BHKW-Anlage aus folgenden Hauptkomponenten zusammen

  • Motor, Gasturbine oder Stirlingmotor als Generatorantrieb / Brennstoffzelle
  • Generator zur Stromerzeugung
  • Wärmetauschersysteme zur Rückgewinnung der Wärmeenergie aus Abgas, Motorabwärme und Ölkreislauf
  • Diverse elektrische Schalt- und Steuereinrichtungen zur Stromverteilung bzw. zum Kraftmaschinenmanagement
  • Hydraulische Einrichtungen zur Wärmeverteilung

Insbesondere im Bereich der Raumwärmebereitstellung wird das BHKW-System meistens durch einen Spitzenkessel sowie einen Wärmespeicher ergänzt.
Markus Gailfuß, BHKW-Infozentrum Rastatt

Die Vorteile eines BHKW's sind vielfältig, aber für eine objektive Beurteilung müssen auch die zugehörigen Nachteile berücksichtigt werden.

Vorteile
Bis zu 50 % niedrigere Energiekosten durch gleichzeitige Produktion von Strom und Wärme
Bis zu 90 % Nutzung der Primärenergie (hoher Wirkungsgrad)
Bis zu 1/3 weniger Ausstoß des klimaschädlichen CO2 durch gekoppelte Energieproduktion von Strom und Wärme
Schonung der Energieressourcen
Hohe Nachhaltigkeit
Je nach Betriebsweise – Verbrennungsmotor, Stirlingmotor, Brennstoffzelle – große Flexibilität in der Auswahl der Energieträger (Erdgas, Flüssiggas, Biogas, Heizöl, Holzpellets)
Mehr Unabhängigkeit von Energieversorgern.
Weniger Zukauf teuren Stroms aus dem Stromnetz
Bei einem Stromausfall erzeugt das Blockheizkraftwerk weiterhin Strom
Wetterunabhängige Energieproduktion
Kompakte, ausgereifte und geräuscharme Technik
Platzbedarf wie ein konventioneller Wärmerzeuger
Einfache Umstellung vom Gaskessel oder Ölkessel zum BHKW
Mit der Brennstoffzellenheizung ein zukunftsfähiges Heizsystem
Ein BHKW ist ein fester Bestandteil der Immobilie, was zu einer Wertsteigerung des Hauses führt, weil die Optik des Gebäudes nicht verändert wird.
Fördergelder von Bund und Ländern

 

Nachteile
Hohe Anschaffungs- und Installationskosten (je nach Anlage [ca. 15.000 € Heizung mit Brennstoffzelle für Ein- und Zweifamilienhäuser, 20.000 bis 25.000 Euro; je nach Notwendigkeit Zusatzkosten für Gas-Spitzenlastkessel, Pufferspeicher und Abgasführung, mindestens 30.000 €] Stand 2021)
• Hohe Wartungskosten
Ohne Wärmebedarf keine Stromerzeugung
• Lange Betriebslaufzeiten erforderlich
• Exakte, individuelle Planung notwendig
• Abhängigkeit von der Preisentwicklung fossiler Energien
Quelle: net4energy GmbH
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Brennstoffzellenheizung
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Vorteile
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Nachteile
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Solartechnik
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Vorteile
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Nachteile
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Solarthermie
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Vorteile
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Nachteile
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Photovoltaik
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Vorteile
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Nachteile
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Heizungssysteme - allgemeine Übersicht

Wichtige Heizungssysteme in der Übersicht

Heizungscheck nach DIN EN 15378 und DIN 4792

Heizungsoptimierung

Fördermittel von KfW und BAFA für den Heizungstausch

das neue Videoportal von HaustechnikDialog mit vielen interessanten Informationen und Anleitungen aus der Haustechnik
Videos aus der SHK-Branche
SHK-Lexikon
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